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DAX-Chartanalyse: Neue Stufe im Trend erreicht (Andreas Mueller, Marc Schmidt)

Autor:
Marc Schmidt

Die Börsenblogger ist das einfache und direkte Sprachrohr von Journalisten und deren Kollegen, die teils schon mit jahrzehntelanger Arbeits- und Börsenerfahrung aufwarten können. Auch als professionelle Marktteilnehmer. Letztlich sind wir alle Börsenfans. Aber wir vertreten in diesem Blog auch eine ganz simple Philosophie: Wir wollen unabhängig von irgendwelchen Analysten, Bankexperten oder Gurus schreiben, was wir zum aktuellen (Börsen-)Geschehen denken, was uns beschäftigt. Das kommt Ihnen, dem Leser, zu Gute.

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30.01.2017, 7019 Zeichen

Nach einer sehr spannenden Zeit und dem „Trading in der Range“ bis zum Amtsantritt des neuen US-Präsidenten Donald Trump (siehe dazu Analyse der Vorwoche auf DIE BÖRSENBLOGGER http://dieboersenblogger.de/87746/2017/01/dax-chartanalyse-trading-in-der-range/) befreiten sich die Märkte aus der letzten Seitwärtszone und erreichten neue Verlaufshochs. Ja, sogar Allzeithochs, wie im Dow Jones mit Spannung erwartet und entsprechend medial ausgerollt. Denn er übersprang das erste Mal in seiner Geschichte die Marke von 20.000 Punkten! Auf diesen Kurssprung folgte allerdings kein Abverkauf, wie einige Marktteilnehmer erwarteten, sondern eine erneute Stabilisierung auf einem nun höheren Niveau. Doch dazu nun im Detail mehr, nach einer kurzen Aufarbeitung der Wochengeschehnisse.

Die Wochen-Ideen im Rückblick

Wie bereits in der Handelswoche vom 16.1. bis 20.1. startete der DAX unter 11.600 in die Börsenwoche und steuerte sehr schnell auf die 11.520 zu. Dort kam es, ebenfalls wie in der Woche davor, zu einer Stabilisierung und auch gleich zu einem GAP-close. Letztlich sprach dies nur für einen richtungslosen Handel, der sein Augenmerk auf die US-Reaktionen am Aktienmarkt auf die neue Politik des neuen US-Präsidenten Donald Trump lenkte. Besonders war dies dem Dow Jones anzumerken. Er tendierte zwar aufwärts, aber hatte immer wieder im Bereich um 19.830 Probleme, neue Käufer zu begeistern. Im Chartbild stellte sich dies am Dienstagnachmittag wie folgt dar:

Im weiteren Verlauf erfolgte dann der Ausbruch auf der Oberseite, ohne jedoch die 20.000er-Marke zu erreichen. Dies sollte erst am Folgetag wahr werden. Denn hier schaffte der DAX bereits morgens den Sprung über SEINE letzte Barriere vor dem Jahreshoch. Immerhin im fünften Anlauf erst, was sehr beeindruckend wirkte:

So ein großer Ausbruch zieht immer eine Menge Orders nach sich, die sich aus Stopp-Orders der Bären (oberhalb des Ausbruchslevels) und Kauf-Orders der Bullen (Einstieg bei Ausbruchssignal) zusammensetzten. Es macht an diesen Stellen wenig Sinn, sofort gegenzusteuern. Denn jeder Rücksetzer wird im ersten Ausbruchs-Run sofort für neue Orders in Ausbruchsrichtungen genutzt. Aus diesem Grund stellte ich am Donnerstag auch die Frage „Ausbruch grandios vollzogen, ab wann shorten?“ in die Tages-Trading-Chancen unter http://www.wallstreet-online.de/diskussion/1245563-121-130/tages-trading-chancen-donnerstag-26-01-2017#beitrag_54169775 dar.

Ob der DAX nun den Dow Jones inspirierte, ist sicherlich Ansichtssache. Auf jeden Fall sprang der Dow Jones bereits am Mittwoch zur Handelseröffnung dann endlich über die lang angepeilte und bisher noch nie übersprungene Marke von 20.000 Punkten. Ich verfolgte dies live am Trading-PC und bei den einschlägigen TV-Kanälen mit, auf dem ich folgenden Screen zur Untermauerung der dynamischen Bewegung seit der US-Präsidentschaftswahl machen konnte (gepostet auf meinem Facebook -Kanal):

Auch hier gab es mit Erreichung dieser Marke, genau wie beim neuen DAX-Zweijahreshoch, keinen direkten Abverkauf, sondern eher eine Konsolidierung auf diesem neuen, hohen Niveau.

Diese Konsolidierung beschäftigte den DAX dann bis zum Wochenende und verlief oberhalb der 11.800er-Marke und damit rund 150 Punkte über dem Vorwochenniveau vor dem Ausbruch in sicherer Entfernung:

Das große Bild im DAX

Der DAX verzeichnet, wenn man die größeren Zeiteinheiten zugrunde legt, eine weitere Stufe auf seiner Treppe nach oben. Während die US-Indizes neue Allzeithochs markierten (neben dem Dow Jones auch der S&P 500 und der Nasdaq ) sind es bis zum Allzeithoch im Dax noch rund 4,6 Prozent Wegstrecke. Und er legte in den vergangenen drei Monaten bereits um genau 10 Prozent zu!

Trotzdem muss man die alte Börsenweisheit anlegen: The trend is your friend, bis dieser gebrochen ist.

Zur Visualisierung stelle ich den Stundenchart seit Dezember 2015 dar, aus dem die Konsolidierungszonen sehr gut hervorgehen und die Ausbrüche auf neue Treppenstufen dargestellt sind:

Stehen wir somit ebenso da, wie mehrfach in den vergangenen 14 Monaten erlebt?

Szenarien für die neue Handelswoche

Um darauf eine Antwort geben zu können und vor allem konkrete Einstiegspunkte zu erarbeiten, zoome ich wieder in den Chart hinein und verkleinere damit das Sichtfeld.

Damit wird noch einmal verdeutlicht, wie schnell und auch wie dynamisch der Ausbruch erfolgte. Man kann die vorherige Treppenstufe der Konsolidierung hier in blau sehr deutlich sehen:

Dazu habe ich das alte Jahreshoch vermerkt, welches für mich ein entsprechender Trigger ist. Denn sollten wir unter dieses Level fallen, ist die Treppe und damit die aufgezeigte Bewegung im großen Chartbild mit steigenden Stufen in Gefahr. Und da auch dort entsprechende Orders im Markt liegen (Stopp Orders der Bullen) sowie die Bären noch immer auf ihre Gelegenheit warten, rechne ich mit einem schnellen Eintauchen in die blau eingefärbte Januar-Range mit Kursen von mindestens 11.550 Punkten. Auf der Unterseite.

Stellt sich auf der anderen Seite die leichte Abwärtstendenz des DAX ab Donnerstagmittag als einfache Konsolidierung heraus, denn geht der Trend vermutlich weiter und trägt den DAX in der kommenden Woche bis auf 12.000 Punkte.

Der Trigger für dieses Szenario ist also zweigeteilt; zuerst ein Ausbruch aus dem am Freitag gezeigten kurzfristigen Abwärtskanal und dann mit Überschreitung des aktuellen Jahreshochs die Chance auf eine neue Treppenstufe im großen Trend.

Wie seit Wochen vermerkt, hängt hier einiges von der Politik und den Amtshandlungen des neuen US-Präsidenten ab. Er kann weiterhin mit starken Worten und Programmen für einen Aufschwung und damit Nachfrage nach Aktien sorgen. Aber natürlich auch durch unüberlegte Handlungen das Vertrauen der Aktionäre schädigen. Welchen Weg er einschlägt bzw. wie die Märkte es interpretieren, obliegt nicht meiner Analysemethode der Charttechnik. Aber eine Reaktion auf die Bewegungen am Aktienmarkt kann sie vorgeben und habe ich in dieser Woche hoffentlich auch mit den beiden präzisen Triggern im DAX erarbeitet. Für den Dow Jones gilt das Gleiche; ein Unterschreiten des Ausbruchsniveaus von 20.000 Punkten könnte die Bären zu einem Gegenangriff wecken. Dies update ich dann über die bekannten Kanäle, wenn es eintreten sollte.

Herzlichen Dank für Ihr Interesse und einen erfolgreichen Wochenstart,
Ihr Andreas Mueller (Bernecker1977)

Ein Beitrag von Andreas Mueller

Andreas Mueller ist unter dem Pseudonym „Bernecker1977“ als Trader, Referent und Coach seit 2001 aktiv. Er handelt seit rund 20 Jahren Indizes, Devisen und Rohstoffe an der Börse mit Futures, Derivaten und CFDs. Dabei basiert sein Trading auf Sentimentdaten und Charttechnik. Als studierter Diplom-Kaufmann streut Andreas Mueller seine Erfahrungen u.a. auf wallstreet-online seit dem Jahr 2005 in den „Tages-Trading-Chancen“ ein und ist dort Ansprechpartner für alle börsenrelevanten Fragen. Auf dieboersenblogger.de analysiert er den DAX mit Hilfe der Charttechnik. Weitere Informationen erhalten Sie in seinem Facebook-Kanal und auf seinem Blog www.bernecker1977.de

 


(30.01.2017)


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Meta
Akt. Indikation:  546.30 / 547.30
Uhrzeit:  22:59:50
Veränderung zu letztem SK:  -0.62%
Letzter SK:  550.20 ( 1.07%)

Nasdaq Letzter SK:  550.20 ( -1.38%)
S&P 500 Letzter SK:  550.20 ( 0.30%)


 

Bildnachweis

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    Im weiteren Verlauf erfolgte dann der Ausbruch auf der Oberseite, ohne jedoch die 20.000er-Marke zu erreichen. Dies sollte erst am Folgetag wahr werden. Denn hier schaffte der DAX bereits morgens den Sprung über SEINE letzte Barriere vor dem Jahreshoch. Immerhin im fünften Anlauf erst, was sehr beeindruckend wirkte:

    So ein großer Ausbruch zieht immer eine Menge Orders nach sich, die sich aus Stopp-Orders der Bären (oberhalb des Ausbruchslevels) und Kauf-Orders der Bullen (Einstieg bei Ausbruchssignal) zusammensetzten. Es macht an diesen Stellen wenig Sinn, sofort gegenzusteuern. Denn jeder Rücksetzer wird im ersten Ausbruchs-Run sofort für neue Orders in Ausbruchsrichtungen genutzt. Aus diesem Grund stellte ich am Donnerstag auch die Frage „Ausbruch grandios vollzogen, ab wann shorten?“ in die Tages-Trading-Chancen unter http://www.wallstreet-online.de/diskussion/1245563-121-130/tages-trading-chancen-donnerstag-26-01-2017#beitrag_54169775 dar.

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    Wie seit Wochen vermerkt, hängt hier einiges von der Politik und den Amtshandlungen des neuen US-Präsidenten ab. Er kann weiterhin mit starken Worten und Programmen für einen Aufschwung und damit Nachfrage nach Aktien sorgen. Aber natürlich auch durch unüberlegte Handlungen das Vertrauen der Aktionäre schädigen. Welchen Weg er einschlägt bzw. wie die Märkte es interpretieren, obliegt nicht meiner Analysemethode der Charttechnik. Aber eine Reaktion auf die Bewegungen am Aktienmarkt kann sie vorgeben und habe ich in dieser Woche hoffentlich auch mit den beiden präzisen Triggern im DAX erarbeitet. Für den Dow Jones gilt das Gleiche; ein Unterschreiten des Ausbruchsniveaus von 20.000 Punkten könnte die Bären zu einem Gegenangriff wecken. Dies update ich dann über die bekannten Kanäle, wenn es eintreten sollte.

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