16.01.2017, 2726 Zeichen
In der Autobranche startet das neue Jahr, wie das alte aufgehört hat: Mit Skandalen. Nachdem sich Volkswagen für 4,3 Milliarden US-Dollar zuletzt in den USA weitgehend Ruhe eingekauft hat, stehen mit Renault und Fiat Chrysler zwei weitere Hersteller am Pranger. Es bleibt die Frage, ob das wirklich nur Einzelfälle sind, oder die gesamte Branche mehr oder minder schummelt…
Bei Volkswagen herrscht nun erst einmal Ruhe. Zumindest in der Hinsicht, dass Aktionäre das schlimmste hinter sich gebracht haben dürften. Die ökonomische Aufarbeitung des „Dieselgate“-Skandals ist mit der Zahlung der Strafzahlung weitgehend abgeschlossen. Die strafrechtliche Aufarbeitung beginnt dagegen erst. Dabei nimmt die US-Justiz einzelne Manager des Konzerns – zum Teil amtierende, zum Teil frühere Angestellte – ins Visier. So gesehen ist es durchaus ratsam als VW-Mitarbeiter in Führungsposition die USA derzeit nicht zu bereisen. Skurril eigentlich.
Doch Volkswagen könnte nur die Spitze eines Eisbergs gewesen sein. Mit Fiat Chrysler hat die US-Umweltbehörde nun auch (man glaubt es kaum…) ein einheimisches Unternehmen im Visier. Was die Untersuchungen ergeben ist noch offen. Der Fall VW hat jedenfalls gezeigt, was auf die Unternehmen zukommt. Daher sind die Anleger derzeit zurückhaltend was Panikverkäufe angeht.
Dieses Muster ist heute auch bei Renault zu beobachten. Auch hier stehen die Dieselmotoren im Fokus. Auch hier soll eine Software Abgaseinrichtungen manipuliert haben. Das Ergebnis steht auch hier noch nicht fest. Doch auch hier haben Anleger von VW gelernt: Panik ist nicht unbedingt die richtige Entscheidung. Am Ende wird nichts so heiß gegessen wie es gekocht wird.
Was kann ein Anleger aus dem Dieselgate-Skandal lernen? In den meisten Fällen reagiert die Börse in einer ersten Reaktion auf einen Skandal vollkommen über. Danach herrschen einige Tage Unruhe und dann setzt das Hirn wieder ein und es wird genau analysiert, was tatsächlich für ein Problem besteht und wie die wirtschaftlichen Auswirkungen sind. Insofern bieten die ersten Stunden nach Bekanntwerden eines solchen Skandals also Chancen für einen sehr riskanten Trade. Aber an der Börse ist es wie im wahren Leben: Geschichte wiederholt sich nie eins zu eins. Das macht ja ehrlicherweise auch den Reiz der Börse aus –Emotionen und Ereignisse haben nie die selbe Auswirkungen auf einen Aktienkurs.
In diesem Sinne,
weiterhin viel Erfolg bei der Geldanlage
Ihre dieboersenblogger.de-Gründer
Christoph A. Scherbaum & Marc O. Schmidt
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Wiener Börse Party #633: Heute April Verfall, Ex-Marinomed-Investor in Troubles und die Radio-Studios A, B, C und vielleicht D
Volkswagen
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