23.11.2016, 3783 Zeichen
Ernst Vejdovszky bleibt optimistisch. Im Interview verrät der CEO der S Immo, warum das so ist. In die Pflicht genommen wird die Politik, es hapere zB beim Schulsystem.
Herr Vejdovszky, Sie sind nun bereits im dritten Jahr unser Partner mit dem gemeinsamen Choose Optimism-Claim, seit 2014 setzen Sie im Wording Ihrer Aussendungen stark auf den Einsatz von ‚Optimismus‘. Fühlen Sie sich nach wie vor wohl mit Optimismus?
Ernst Vejdovszky: Absolut. Wir haben zum Halbjahr ein Rekordergebnis gemeldet, da fällt ein optimistischer Blick auch auf das Jahresergebnis leicht. Wir haben in Deutschland einen Teil unseres Portfolios – in etwa ein Drittel unserer Wohnflächen – verkauft und damit die Wertsteigerungen der letzten Jahre realisieren können. Auch die anderen Märkte bereiten uns Freude: Bukarest zum Beispiel zeigt einen starken Aufwärtstrend.
Ein Blick auf die Aktie bestätigt das. Im bisherigen Jahresverlauf 2016 haben Sie einige Anpassungen der Guidance nach oben gemacht, die Aktie lag zu Redaktionsschluss bei 17 Prozent Plus seit Jahresbeginn, während der ATX beim Jahresstartwert notiert. Nun befinden wir uns knapp unter 10 Euro, Ihr EPRA-NAV knapp unter 13. Also auch Choose Optimism für die Aktie?
Unsere Aktie ist nach wie vor unterbewertet, den Gap zwischen EPRA-NAV und Kurs zu schließen ist unser erklärtes Ziel. Die Performance der vergangenen Monate ist durchaus zufriedenstellend, aber natürlich ist hier auch für die Aktie noch Luft nach oben.
Auch deutsche Medien haben Sie bereits zu unserem Choose Optimism Thema befragt, Sie bekommen einen gewissen „Ruf“. Dabei haben Sie mir mal gesagt, dass Sie eigentlich ja ein Grundpessimist sind ...
(lacht) Es gibt Leute, die behaupten, das wäre typisch österreichisch. Aber ich denke, dass Optimismus in der aktuellen Situation mehr als angebracht ist. Und ich spreche nicht von einem vagen Gefühl oder einer Hoffnung, sondern vielmehr von einer klaren Erwartung.
Nun befragen wir für unsere Aktion die Austro-AGs, aber nicht alle wollen antworten, entschuldigen sich da aber durchaus höflich und verweisen auf Sondersituationen bzgl. Börsenotiz , M&A und ähnliches. Es ist zu befürchten - und es gibt ja auch konkrete Newslagen bei einigen Unternehmen - dass sich der Kurszettel in Wien etwas ausdünnen könnte. Was wäre ein Gegenmittel, damit die Börse selbst und der Börsenplatz Wien wieder lässiger wird?
Das ist eine Herausforderung, der man auf verschiedenen Ebenen begegnen muss. Natürlich ist die Politik gefragt, ein Grundverständnis für den Kapitalmarkt als wesentlichen Wirtschaftsmotor wäre schon wünschenswert. Ich persönlich sehe auch große Versäumnisse im Schulsystem. Wir alle sind Teil eines großen Wirtschaftssystems, unsere Ausbildung sollte darauf auch angemessen vorbereiten.
Abschließend: Sie sind auch einer der aktivsten Player im Bereich Financial Literacy, Stichwort aktientrophy.at, dazu haben Sie beim Finanzblogger-Award smeil-award.com den Literacy-Preis vergeben. Mit „ihrem“ Preisträger Robert Wanner gab es dieser Tage ein interessantes Podium. Bitte auch um ein paar Worte dazu.
Dieses Thema liegt uns sehr am Herzen. Ich halte es für immens wichtig, junge Menschen für den Kapitalmarkt zu interessieren beziehungsweise sie im besten Fall dafür zu begeistern. Blogger – und Robert Wanner wurde ja für seinen Blog ausgezeichnet – sind hier nicht zu unterschätzen, die Jugendlichen wenden sich nicht mehr zwangsläufig an einen Bankberater sondern aktivieren andere Informationsquellen. Wir hatten auch Peter Bosek (Erste Group ), Andreas Kern (wikifolio) und Bettina Fuhrmann (Wirtschaftsuniversität Wien) am Podium. Der Tenor ist eindeutig: Finanzbildung ist wesentlich, vor allem in Zeiten, in denen ein Sparbuch praktisch keine Zinsen mehr bringt.
Aus dem Fachheft 48-50, "Ausblicke".
Wiener Börse Party #619: Neuer bei Addiko, dad.at mit Milestone und grossem Neukundenpaket, alle Details Börsentag Wien 4.6.
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Ernst Vejdovszky (S Immo)
, (© finanzmarktfoto.at/Martina Draper) >> Öffnen auf photaq.com
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Die Polytec Group ist ein Entwickler und Hersteller von hochwertigen Kunststoffteilen und ist mit 26 Standorten und über 4.500 Mitarbeitern weltweit aktiv. Das österreichische Unternehmen zählt renommierte Weltmarken der Automobilindustrie zu seinen Kunden.
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