Autor:
Tim Schäfer

Der Journalist Tim Schäfer pendelt seit dem Frühjahr 2006 zwischen New York und Deutschland. Wöchentlich berichtet er über die Geschehnisse an der Wall Street für Euro am Sonntag, eine der führenden deutschen Wirtschaftspublikationen. Darüber hinaus schreibt er für Magazine wie Der Aktionär oder die Börsenbriefe Prior Global und Prior Gold.

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05.11.2016, 2935 Zeichen

Die Börse kann erniedrigend sein. Kaum haben wir eine Aktie gekauft, stürzt sie ab. Das passiert selbst den Stars. Spekulant George Soros langt recht häufig daneben. Warren Buffett rutschte mit seinem IBM -Investment ins Minus. Milliarden sind futsch. Zudem kommt sein GM-Aktienpaket nicht in die Puschen. Buffett stört das wenig. Er hat eine enorme Geduld. Er weiß, dass nicht sofort nach seinem Einstieg alles automatisch nach oben läuft.

Liegt er mit einer Aktie im Minus, verbilligt er gerne. Dann kauft er mehr Anteile zu. Das macht er beispielsweise bei seiner IBM-Position. Stur und stetig stock er sie auf.

Privatanleger haben dagegen ein Problem damit. Es widerspricht der menschlichen Natur, so zu handeln. Wir Menschen lassen uns von Angst und Gier leiten. Sinkt ein Kurs stark unter den Einstandskurs, verkauft der Privatanleger gerne. Es gibt dafür jede Menge Börsensprüche, die eigentlich idiotisch sind. Sie kennen bestimmt: “Verluste begrenzen, Gewinne laufen lassen.“ Buffett lässt zwar tatsächlich seine Gewinne laufen, doch stockt er seine Verlustpositionen stur weiter auf.

Blicken Sie allein auf den bescheuerten Halbsatz „Verluste begrenzen“. Sagen wir, Sie kauften die Facebook -Aktie gleich nach der Notierungsaufnahme im Mai 2012. Kaum betrat Facebook das Börsenparkett, drehte die gute Stimmung. Der Kurs knickte von 42 Dollar innerhalb weniger Monate auf 19 Dollar ein. Sie handelten nach dem Spruch „Verluste begrenzen“ und verkauften Facebook mit einem Verlust von rund 50 Prozent. Sie waren verärgert und verängstigt. Sie dachten sich seinerzeit:

„Verdammt. Aber sicher ist sicher. So habe ich noch wenigstens etwas Geld vor der Schrottbude gerettet.“

Im Anschluss begann die Rallye. Nun kostet Facebook 120 Dollar. Sie hätten einfach nur ausharren müssen. Dann hätten Sie Ihren Einsatz vervielfachen können. Facebook-Gründer hat derweil mit seiner Frau und Tochter nach der Kursrallye gut Lachen:

Kennen Sie diesen Spruch? „An Gewinn-Mitnahmen ist noch niemand gestorben.“ Das ist auch eine doofe Redewendung. Sagen wir, Sie kauften im Herbst 2012 die Netflix -Aktie für 7 Dollar. In den Folgewochen stieg der Kurs auf 9 Dollar. Sie dachten sich:

„Das ist ja geil. Jetzt habe ich schönes Geld verdient. Raus damit. Gewinn einsacken. Jetzt gehen wir alle schön ins Restaurant feiern.“

Sie haben in der Tat ein Kursplus von 28% realisiert. Das sieht auf den ersten Blick gut aus. Aber mittlerweile steht Netflix bei 120 Dollar. Sie hätten also mit Geduld 1.600% verdienen können. Aus einem Einsatz von 10.000 Euro wären 170.000 Euro geworden.

Vergessen Sie also die Börsensprüche. Es gibt gleichwohl wenige Sprüche, die einen wahren Kern haben. Wie dieser hier:

Die Börse betritt man mit gut gebügelten Anzügen

und Hemden.

Und verlässt sie manchmal mit zerknittertem Ego.

Fazit: Um Fehler zu vermeiden, kaufen Sie im Idealfall Erfolgsfirmen und halten Sie an ihnen sehr lange fest.

Im Original hier erschienen: Dumme Börsensprüche


(05.11.2016)

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