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voestalpine-Chef Eder: „Anleger können von uns weiterhin eine aktionärsfreundliche Dividendenpolitik erwarten“ (Marc Schmidt)

Autor:
Marc Schmidt

Die Börsenblogger ist das einfache und direkte Sprachrohr von Journalisten und deren Kollegen, die teils schon mit jahrzehntelanger Arbeits- und Börsenerfahrung aufwarten können. Auch als professionelle Marktteilnehmer. Letztlich sind wir alle Börsenfans. Aber wir vertreten in diesem Blog auch eine ganz simple Philosophie: Wir wollen unabhängig von irgendwelchen Analysten, Bankexperten oder Gurus schreiben, was wir zum aktuellen (Börsen-)Geschehen denken, was uns beschäftigt. Das kommt Ihnen, dem Leser, zu Gute.

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25.10.2016, 8213 Zeichen

Die Stahlbranche gilt gemeinhin als wenig sexy. Das gilt erst recht für Aktien aus diesem Bereich. Doch die österreichische voestalpine AG (WKN: 897200 / ISIN: AT0000937503) sticht in der Branche hervor. Als Technologieführer in vielen Bereichen hat sich der Linzer Konzern vom klassischen Stahlhersteller zum Technologie- und Industriegüterkonzern gewandelt. An der Börse ist das aber noch nicht angekommen. voestalpine-Chef Dr. Wolfgang Eder gibt EINBLICKE in ein spannendes Unternehmen mit einer einzigartigen Aktionärsstruktur und spricht angesichts der baldigen Werkseröffnung in Texas Klartext über die Zukunft von Industrieunternehmen in Europa.

EINBLICKE: Herr Dr. Eder, der Stahlbranche geht es schlecht. Sie verdienen als einziger großer Hersteller in Europa immer noch gutes Geld. Was machen Sie anders?
Dr. Eder: Wir haben wahrscheinlich früher als andere erkannt, dass man in Europa nicht profitabel produzieren kann, wenn man auf Masse setzt. Hochkostenstandorte wie Deutschland und Österreich erfordern eine extrem hohe Produktivität, um überhaupt noch Gewinne zu erzielen. Auskömmliche Renditen lassen sich nur im Hochtechnologiebereich erzielen, also in Feldern mit hohen Markteintrittsbarrieren, die Wettbewerber aus Billiglohnländern nicht einfach besetzen können. Deshalb haben wir uns vom Stahlhersteller zu einem Technologie- und Industriegüterkonzern gewandelt, der auf Innovations- und Technologieführerschaft setzt. Dabei arbeiten wir sehr eng mit unseren Kunden zusammen, stellen uns auf deren Bedürfnisse genau ein und entwickeln uns mit ihnen weiter. Diese sogenannte Downstream-Strategie ermöglicht uns einen Know-how-Vorsprung, der uns im Wettbewerb in den letzten Jahren zum profitabelsten Unternehmen seiner Art in Europa gemacht hat und uns damit auch genügend Finanzkraft für Investitionen und Forschung & Entwicklung gibt, um unsere Spitzenposition weiter auszubauen.

Bildquelle: Pressefoto © voestalpine

Das voestalpine-Werk in Linz

EINBLICKE: Das Jahr 2016 stand ganz im Zeichen der Zukunftsbranche Mobilität. Wie gut sehen Sie die voestalpine hier inzwischen aufgestellt und was sind die weiteren Schritte?
Dr. Eder: Mobilität ist für uns ein strategisches Kernthema. Im Geschäftsjahr 2015/16 entfielen mit 5,3 Mrd. Euro bereits 48 Prozent des Konzernumsatzes auf dieses Kundensegment – bis 2020 sollen es 50 Prozent sein. 32 Prozent davon entfallen allein auf den Automotive-Sektor. Im Zuge unserer Konzernstrategie 2020 wollen wir hier genauso wie in den Bereichen Bahn und Luftfahrt vor allem qualitativ weiter wachsen. Das bedeutet, dass wir noch stärker auf Innovations- und Technologieführerschaft in hochprofitablen Segmenten setzen. Schon heute haben wir zum Beispiel mit den „phs“-Produktinnovationen im Bereich höchstfester und damit ultraleichter Karosserien im Automobilbau ein weltweites Alleinstellungsmerkmal, sind Weltmarktführer bei Hochgeschwindigkeitsschienen und -weichen im Feld der Bahninfrastruktur und konzentrieren uns in der Luftfahrtindustrie auf Hochleistungswerkstoffe und extrem kritische Bauteile wie Fahrwerk, Flügel oder Triebwerk. Im Hinblick auf die fundamentalen Trends, immer leichtere und sicherere Autos zu bauen, Hochgeschwindigkeitsschienennetze weltweit zu erweitern und einen Mehrbedarf von rd. 38.000 Flugzeugen bis 2034 zu bedienen sind wir in allen drei Mobilitätsbereichen für die Zukunft gut gerüstet.

EINBLICKE: Die Produktion in Österreich sorgt mit Blick auf das Kostenargument immer wieder für Gesprächsstoff. Wie wichtig sind diese heimischen Wurzeln für das Unternehmen als Ganzes, aber auch für die Beziehungen zum Kunden?
Dr. Eder: Die voestalpine AG ist von ihren Wurzeln her ein österreichisches Unternehmen und bekennt sich auch ganz klar zum Standort. Wir sind aber auch wie fast alle unsere Kunden mittlerweile sehr international aufgestellt, operieren in einem globalen Wettbewerbsumfeld und müssen unsere Strategie auf diese Gegebenheiten hin ausrichten. Das bedeutet, dass Planbarkeit der Rahmenbedingungen zentrales Zukunftsthema ist, da unser Investitionshorizont in der Regel über mehrere Jahrzehnte reicht. Wenn wir in Österreich und Europa – neben allen anderen Problemen – auf dem aktuellen Kurs einer unabgestimmten und unplanbaren Klima- und Energiepolitik bleiben, die mit massiven Zusatzkosten für die gesamte energieintensive Industrie verbunden ist, werden wir auch unsere Investitionsentscheidungen entsprechend treffen müssen, es geht letztlich um das Erreichen unserer langfristigen strategischen Ziele und zwar sowohl im Interesse unserer Aktionäre als auch unserer Mitarbeiter, deren Beschäftigung über die erfolgreiche Internationalisierung auch in Europa abgesichert wird. Schon heute wachsen wir stärker in außereuropäischen Märkten wie dem NAFTA-Raum (Kanada, USA, Mexiko) oder Asien. Das sind auch die wichtigsten Wachstumsmärkte unserer Kunden, mit denen wir vor allem in Umsetzung unserer Downstream-Strategie eine sehr enge und innovationsorientierte Zusammenarbeit pflegen.

EINBLICKE: Die Investitionen in Texas sind ein deutliches Zeichen, dass die voestalpine auch international eine bedeutende Rolle spielt. Wie sieht die weitere Internationalisierungsstrategie aus?
Dr. Eder: Was die Regionen betrifft setzt die voestalpine ihre Internationalisierungsstrategie mit Fokus auf den NAFTA-Raum und Asien konsequent fort, wodurch wir den Umsatzanteil außerhalb der EU von aktuell knapp 25 % bis 2020 auf 40 % anheben wollen. Das Ausrollen von Schlüsseltechnologien auf diese Wachstumsmärkte gilt dabei als wichtigstes strategisches Ziel, das heißt es geht einmal mehr nicht um den Transfer bloßer Quantität sondern um Qualität. Die europäischen Standorte wollen wir dabei unter der Voraussetzung kalkulierbarer wirtschaftspolitischer Rahmenbedingungen als Know-how- und Innovationsbasis im Konzern aber gleichzeitig ebenfalls stärken und weiterentwickeln. Für den NAFTA-Raum ist eine Verdreifachung des Umsatzes von aktuell über einer auf künftig drei Milliarden Euro geplant. Die angesprochene Direktreduktionsanlage in Texas (USA), die mit einem Investitionsvolumen von 550 Millionen Euro die größte jemals getätigte Investition der voestalpine im Ausland und eines österreichischen Unternehmens in den USA darstellt, wird in Kürze in Betrieb gehen und mit der jährlichen Produktion von zwei Millionen Tonnen HBI (Hot Briquetted Iron) schon sehr bald einen wesentlichen Beitrag zu diesem Anstieg im NAFTA-Raum leisten. In China, wo bereits sechs von insgesamt zehn bis 2020 geplanten neuen voestalpine-Werken in Betrieb gegangen sind, soll der Umsatz von derzeit 380 Millionen auf annähernd eine Milliarde Euro steigen.

voestalpine-Chef Dr. Wolfgang Eder im EINBLICKE-Gespräch: „Anleger können von uns weiterhin eine aktionärsfreundliche Dividendenpolitik erwarten“

EINBLICKE: Die Aktionäre der voestalpine konnten sich im Frühjahr über eine Dividendenerhöhung freuen. Bleiben Sie bei Ihrer anlegerfreundlichen Ausschüttungspolitik und was kann der einzelne Aktionär noch künftig von Ihrem ATX -Unternehmen erwarten?
Dr. Eder: Wir verfolgen seit unserem Börsengang im Jahr 1995 eine kontinuierliche Dividendenpolitik. In Summe haben wir an einen Betrag von 2,2 Milliarden Euro an unsere Aktionäre ausgeschüttet. Die durchschnittliche jährliche Dividendenrendite seit dem IPO liegt damit bei 3,8 Prozent. Selbst zum Höhepunkt der Finanz- und Wirtschaftskrise im Geschäftsjahr 2009/10 haben wir die Dividendenzahlung nicht ausgesetzt. Sie können von uns weiterhin eine aktionärsfreundliche Dividendenpolitik erwarten. Dies ist nicht zuletzt auch für unsere Mitarbeiter ein zusätzlicher Motivationsfaktor, sind sie doch mit einem Anteil von fast 15 Prozent der zweitgrößte Aktionär der voestalpine AG. Das ist bei Unternehmen unserer Größenordnung einzigartig in Europa und basiert auf einem seit dem Jahr 2000 bestehenden, überaus erfolgreichen Modell der Mitarbeiterbeteiligung. Die Mitarbeiter denken als Anteilseigner einfach auch unternehmerischer.

Dieser Beitrag ist ein Stück aus EINBLICKE – dem neuen Magazin von dieboersenblogger.de. Unter markteinblicke.de finden Sie das gesamte Magazin. Dort können Sie in der Ausgabe blättern oder Sie laden es sich als PDF herunter. Künftig wird EINBLICKE einmal im Quartal erscheinen.

 


(25.10.2016)

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voestalpine
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Uhrzeit:  23:00:23
Veränderung zu letztem SK:  -2.13%
Letzter SK:  24.94 ( 0.40%)



 

Bildnachweis

1. Im Rahmen der Preisverleihung des Wirtschaftsjournalisten des Jahres 2014 in Frankfurt hielt voestalpine-CEO und Weltstahlpräsident Wolfgang Eder die Keynote. http://bit.ly/1EvE5V1 Source: http://facebook.com/voestalpine   >> Öffnen auf photaq.com

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    EINBLICKE: Herr Dr. Eder, der Stahlbranche geht es schlecht. Sie verdienen als einziger großer Hersteller in Europa immer noch gutes Geld. Was machen Sie anders?
    Dr. Eder: Wir haben wahrscheinlich früher als andere erkannt, dass man in Europa nicht profitabel produzieren kann, wenn man auf Masse setzt. Hochkostenstandorte wie Deutschland und Österreich erfordern eine extrem hohe Produktivität, um überhaupt noch Gewinne zu erzielen. Auskömmliche Renditen lassen sich nur im Hochtechnologiebereich erzielen, also in Feldern mit hohen Markteintrittsbarrieren, die Wettbewerber aus Billiglohnländern nicht einfach besetzen können. Deshalb haben wir uns vom Stahlhersteller zu einem Technologie- und Industriegüterkonzern gewandelt, der auf Innovations- und Technologieführerschaft setzt. Dabei arbeiten wir sehr eng mit unseren Kunden zusammen, stellen uns auf deren Bedürfnisse genau ein und entwickeln uns mit ihnen weiter. Diese sogenannte Downstream-Strategie ermöglicht uns einen Know-how-Vorsprung, der uns im Wettbewerb in den letzten Jahren zum profitabelsten Unternehmen seiner Art in Europa gemacht hat und uns damit auch genügend Finanzkraft für Investitionen und Forschung & Entwicklung gibt, um unsere Spitzenposition weiter auszubauen.

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    EINBLICKE: Die Investitionen in Texas sind ein deutliches Zeichen, dass die voestalpine auch international eine bedeutende Rolle spielt. Wie sieht die weitere Internationalisierungsstrategie aus?
    Dr. Eder: Was die Regionen betrifft setzt die voestalpine ihre Internationalisierungsstrategie mit Fokus auf den NAFTA-Raum und Asien konsequent fort, wodurch wir den Umsatzanteil außerhalb der EU von aktuell knapp 25 % bis 2020 auf 40 % anheben wollen. Das Ausrollen von Schlüsseltechnologien auf diese Wachstumsmärkte gilt dabei als wichtigstes strategisches Ziel, das heißt es geht einmal mehr nicht um den Transfer bloßer Quantität sondern um Qualität. Die europäischen Standorte wollen wir dabei unter der Voraussetzung kalkulierbarer wirtschaftspolitischer Rahmenbedingungen als Know-how- und Innovationsbasis im Konzern aber gleichzeitig ebenfalls stärken und weiterentwickeln. Für den NAFTA-Raum ist eine Verdreifachung des Umsatzes von aktuell über einer auf künftig drei Milliarden Euro geplant. Die angesprochene Direktreduktionsanlage in Texas (USA), die mit einem Investitionsvolumen von 550 Millionen Euro die größte jemals getätigte Investition der voestalpine im Ausland und eines österreichischen Unternehmens in den USA darstellt, wird in Kürze in Betrieb gehen und mit der jährlichen Produktion von zwei Millionen Tonnen HBI (Hot Briquetted Iron) schon sehr bald einen wesentlichen Beitrag zu diesem Anstieg im NAFTA-Raum leisten. In China, wo bereits sechs von insgesamt zehn bis 2020 geplanten neuen voestalpine-Werken in Betrieb gegangen sind, soll der Umsatz von derzeit 380 Millionen auf annähernd eine Milliarde Euro steigen.

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