16.09.2016, 2835 Zeichen
Als regelmäßige Leser unserer Markteinblicke kennen Sie unsere Skepsis gegenüber manchen Bankaktien. Mit dem neuen Skandal von Warren-Buffett-Liebling Wells Fargo (WKN: 857949 / ISIN: US9497461015) trifft es nun also auch den letzten Mohikaner. Ein Grund näher wieder einmal auf die Banken generell zu blicken.
Bankaktien stehen wegen ihrer unrühmlichen Rolle in der Finanzkrise seit inzwischen fast einem Jahrzehnt unter Dauerfeuer von Kritikern aller Richtungen:
Anlegern, Aufsichtsbehörden, Politik, Verbrauchern. Dass trotz oder vielleicht auch gerade wegen dieses Drucks, immer wieder neue Skandale und Probleme ans Licht kommen, dürfte niemand überraschen.
Besser keine Bank mehr im Depot
In Europa hat dies dazu geführt, dass man ruhigen Gewissens eigentlich keine Bank mehr in seinem Depot haben sollte. Die Kursverluste bei den deutschen Branchengrößen Deutsche Bank (WKN: 514000 / ISIN: DE0005140008) und Commerzbank (WKN: CBK100 / ISIN: DE000CBK1001) sind ja inzwischen leider legendär. In den USA galt zumindest Wells Fargo (auch Warren Buffett sei Dank) aus Investorensicht als „sichere Bank“.
![Wells-Fargo-Chart: finanztreff.de](http://dieboersenblogger.de/wp-content/uploads/2016/09/CH_857949_20160915.png)
Wells-Fargo-Chart: finanztreff.de
Aber nun belastet der Skandal um illegal eröffnete Konten und Kreditkarten das Vorzeigeinstitut erheblich. Neben einer Strafzahlung von 185 Mio. US-Dollar muss Wells Fargo auch 2,6 Mio. US-Dollar illegal eingenommene Gebühren zurückerstatten.
Immerhin hatten über 5.000 Mitarbeiter die nun beanstandeten Vertriebsmethoden angewandt, bei denen Bankangestellte ihren Kunden einfach weitere Konten und Kreditkarten eröffnet haben – ohne Zustimmung der Kunden. Besagte Mitarbeiter wurden offenbar nun entlassen.
Die Kleinen hängt man und die Großen lässt man laufen
Doch es geht noch krasser. Die im Management für diese Methoden Verantwortliche Carrie Tolstedt scheidet zum Jahresende aus der Bank aus, allerdings mit einem Abschiedsgeschenk in Höhe von rund 124 Mio. US-Dollar in Aktien und Aktienoptionen. Weltklasse Complaince!
Damit wäre wieder einmal der Spruch „die Kleinen hängt man und die Großen lässt man laufen“ eindrucksvoll bewiesen. Von der einmal mehr verstärkten allgemeinen Skepsis gegenüber der Finanzbranche wollen wir an dieser Stelle überhaupt nicht erst sprechen.
Was also bleibt: Bankaktien sind weiterhin wohl zu meiden. Es gibt andere spannende Papiere in den verschiedensten Sektoren. Für auskömmliche Rendite mit Aktien reichen diese aus. Dann funktioniert der langfristige Vermögensaufbau auch wirklich fast automatisch.
In diesem Sinne,
weiterhin viel Erfolg bei der Geldanlage
Ihre dieboersenblogger.de-Gründer
Christoph A. Scherbaum & Marc O. Schmidt
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Börsepeople im Podcast S13/18: Sophia Schönauer
Commerzbank
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Deutsche Bank
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