01.09.2016, 2959 Zeichen
ATX (Back in the game?)
Der österreichische Aktienindex, kurz ATX, ist relativ volatil, weil er denn auch zyklische Branchen schwer gewichtet hat. So ist beinahe die Hälfte des Index mit Finanzdienstleistern oder Industrieunternehmen bestückt, wie z.B. Banken oder Versicherungsunternehmen.
In Niedrigst-Zinszeiten wie diesen, fielen die Kurse einiger Finanz-Unternehmen wie Steine - zumindest haben die Kursverläufe von Unternehmen wie Uniqa oder Vienna Insurance Group diesen Eindruck beim Börsenpublikum hinterlassen. Dennoch darf nicht vergessen werden, dass bei diesen Unternehmen europaweit mehrere tausend Mitarbeiter ihr Bestes geben, um ihre Kunden mit passenden (hoffentlich ;-) Produkten zu versorgen. Somit handelt es sich um keine Würstelbuden oder Luftblasen, sondern um Unternehmen, die wohl auch an neuen Produkten und Dienstleistungen arbeiten, um der "Disruptive Fintech-Wave" Paroli bieten zu können.
Der ATX ist definitiv kein "teurer" Aktienmarkt
Es darf keinen Österreicher und keinen ausländischen Marktbeobachter überraschen, dass der österreichische Aktienmarkt (ATX/Austrian Traded Index) eine extreme Achterbahnfahrt hinter sich hat - und dies nicht erst seit Q4/2014. Als leidgeprüfter, experimentierfreudiger Anleger habe ich mir im Jahr 2009 (angesichts des damaligen, gefühlten Weltuntergangs), HOME-BIASED ein Produkt der Privaten Zukuntsvorsorge zugelegt. Naturgemäß sollte man nicht alle Eier in einen Korb legen - dennoch finden sich im Aktienanteil dieser Deports nur österreichische Aktien. Ich denke, da hat wohl mehr die Politik ihre Finger im Spiel gehabt, als ein "prudent Risk-Manager".
Viele Gebühren, etc. später, habe ich dann doch, wie damals/bereits im Jahr 2000, beim Aktienkauf wieder selber das Zepter in die Hand genommen. In meinem Depot befinden sich nun Aktien von Unternehmen im Depot, deren Produkte ich auch (tlw.) täglich als Konsument nutze, "meine" Global Player profitieren somit vom Wachstum in den Emerging Markets und der wachsenden Mittelschicht und ich bin nicht mehr allein den Schwankungen und Launen des Finanzsektors und dem "CEE-Bad-Stamp" des ATX ausgeliefert.
Natürlich bietet der ATX Chancen, aber eben auch Risiken. Nicht, dass das Land nun "absandlt", aber zu einem ausgewogenen Portfolio gehört (wohl) mehr als ein Home-Biased (Austria)-Long-Only-Depot - zumindest wird das in allen Business-schools weltweit so gelehrt. Dennoch sehe ich nach langer Zeit einen Silberstreif am Österreich-Horizont, nicht eine Sternschnuppe wie in der Zeit Q4-2014 bis Q2-2015.
Dies ist natürlich nur meine Meinung, definitiv KEINE Empfehlung!
Text: Mag. Ralph Gollner
Weiterführende Links:
Erklärung zu "Trends & Trendkanälen" www.chartbuero.de/chartbasics/trends
Shiller-CAPE (inkl. KBV) auf dem Prüfstand (.pdf-Studie)
www.starcapital.de/files/publikationen/Reseach_2016-01_Aktienmarktprognose_Shiller_CAPE
CAPE & PB in 2015/2016 worldwide (.pdf)
www.starcapital.de/files/publikationen/Research_2016-08_Worldwide_Return_Forecast
Börsepeople im Podcast S16/05: Maximilian Lahrmann
ATX
Uhrzeit:
Veränderung zu letztem SK: -0.01%
Letzter SK: 3539.28 ( 0.30%)
Uniqa
Uhrzeit: 08:09:33
Veränderung zu letztem SK: -0.14%
Letzter SK: 7.20 ( 0.00%)
Bildnachweis
Aktien auf dem Radar:Pierer Mobility, voestalpine, Amag, Immofinanz, CA Immo, EuroTeleSites AG, Frequentis, Rosgix, Warimpex, Wienerberger, Kapsch TrafficCom, AT&S, Frauenthal, Gurktaler AG Stamm, Polytec Group, Wolftank-Adisa, Porr, Oberbank AG Stamm, UBM, Palfinger, Zumtobel, Addiko Bank, Agrana, Erste Group, EVN, Flughafen Wien, OMV, Österreichische Post, S Immo, Telekom Austria, Uniqa.
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