Gold: Historische Kaufchance? (Stefan Böhm)

Bild: © finanzmarktfoto/Martina Draper, Buy this, kauft das

Der Edelmetall-Analyst Mark J. Lundeen ist in einer interessanten Langzeitstudie der Behauptung nachgegangen, Goldaktien seien ein sicherer Hafen in der Krise. Die Ergebnisse sind beeindruckend. Anhand mehrerer Gegenüberstellungen wird ersichtlich, dass seit 1925 stets genau dann Billionen von US-Dollar in den Minensektor fließen, wenn es an den Aktien- und Anleihemärkten abwärts ging. Dies ist insofern bemerkenswert, da die bisherige Erholungsphase der Edelmetalle ohne diese „Unterstützung“ auskommen musste. Die Aktienindizes in den USA haben neue Allzeithochs markiert und Gold hat sich trotzdem fast 30 Prozent von seinen Tiefstständen gelöst. Ein positives Signal.

Die Dimensionen sind beinah unvorstellbar

Lundeen zeigt auf, dass die Vehemenz der Gold-Rallye während einer Krise abhängig war von der vorher im Umlauf befindlichen Geldmenge. Anders ausgedrückt: Je lockerer die Geldpolitik, desto heftiger sind später die Kurszuwächse der Gold- und Silberaktien ausgefallen. Ohne Zweifel sind die aktuellen Maßnahmen der Notenbanken ungleich viel höher als alles, was wir jemals in der Geschichte gesehen haben. Nach diesem, etwas vereinfachten, „Indikator“, müssten die Edelmetalle vor einem epischen Boom stehen.

Wann hören wir den Startschuss der Gold-Rallye?

Einen Aspekt erörtert Lundeen nur am Rande, der aber aus meiner Sicht eine wichtige Rolle spielt: Die im Umlauf befindliche Geldmenge kann sich erhöhen, ohne sofort eine galoppierende Inflation auszulösen. Dieser Zustand kann aber nicht ewig anhalten. Steigt die Teuerungsrate in einem Umfeld niedriger Zinsen, dann werden Sie den Startschuss hören!

Fazit

Gold gehört zu den Favoriten der Rendite-Spezialisten, aber seriöse Ökonomen schließen kein Szenario aus. Es wird jeden Tag unwahrscheinlicher, aber es besteht die theoretische Möglichkeit, dass die Notenbankpolitik letztendlich doch für ein deutliches Wirtschaftswachstum sorgt. Wenn nicht? Setzen Sie weiterhin auch auf Gold!

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Christian Drastil: Wiener Börse Plausch

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