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"Will das Börse Social Network mit einem Konzern weiterentwickeln" (Angelika Kramer interviewt Christian Drastil)

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(mit historischen Bildtexten)

Mit Angelika Kramer für das Fintech Fachheft

18.05.2016, 8544 Zeichen
 
Quo vadis, BSN und Runplugged? Angelika Kramer hat mich ausgequetscht: Im 44. Heft Das Fachheft 44 im Fast Forward Modus war der Interviewer also erstmals der Interviewte. Passt zum Thema Fintech.
 
Angelika Kramer: Egal, was du gemacht hast – WB Online, Börse Express, BSN –, es hat dank deines Verkaufstalents immer Gewinne erzielt.
 
Christian DrastilSiehst, ich selbst glaube gar nicht, dass ich ein guter Verkäufer bin. Ein guter Begeisterer hoffentlich, weil ich selbst sehr begeisterungsanfällig bin. Natürlich freut es mich, wenn die eigenen Ideen bei den Partnern immer wieder gut ankommen. Hinter allem steckt jedoch viel analytische Vorarbeit nach dem Motto ‚Kann das gehen?‘ Ich reissbrette gern Geschäftsmodelle. Und die Umsetzung ist dann auch nicht allein meine Leistung, da arbeite ich mit den subjektiv Besten zusammen. Ein Produkt, das ich nicht selbst entworfen habe, könnte ich nicht verkaufen. Ich wäre in jedem Verkaufsteam der Schwächling.
 
Irgendwie zählt auch der ganze Markt zu deinen Freunden. Sogar in der Gunst der Öffentlichkeit Gefallene bekommen eine zweite Chance. Das Verbindende steht stets vor dem Trennenden. Verdienst du dein Geld auch mit dem Verzicht auf Kritik?
 
Also ich könnte dir eine ganze Reihe an Leuten aufzählen, die gar nicht glücklich mit meiner Meinung sind. Vor allem, dass ich wirtschaftsliberal bin und permanent darauf hinweise, wie furchtbar klein der Wiener Kapitalmarkt und wie lächerlich gering der private Aktienbesitz in Österreich ist. Das wird als self-fulfilling prophecy gesehen, ich solle besser den Mund halten. Kritik übe ich an der Politik, die das zu verantworten hat, du hast schon recht, die Unternehmen bekommen weniger Fett ab. Einfach, weil ich selbst durch und durch unternehmerisch denke und die breite Masse leider sowieso die Arbeitgeber als böse sieht. Zudem war ich stets ein Aktienkurs-orientierter Mensch, da muss alles schnell gehen.
 
Wie beim Laufen …
 
Genau. Und beim Laufen mag ich auch die kurzen schnellen Strecken lieber, mein Projekt Runplugged läuft sehr zufriedenstellend, ist aber weit davon entfernt, Geld abzuwerfen. Da hab ich aber auch andere Pläne. Ich möchte aber nochmal zurück zum Journalistischen: Echte Recherchen waren nie meins, da will ich mit den Möglichkeiten von Zeitungsredaktionen nicht mithalten. Meine Nische ist das Börsliche rund um Kursvorfälle. Da musst du anderes bedenken: niemals ­pushen, Kursziele nennen oder so. Meinung ja, aber nicht empfehlen. Ich habe immer schon öffentliche Depots gehabt, die gut laufen, aber nie marktschreierisch, sondern stets ruhig und hoffentlich mit breiter Wissens­basis agiert. Ich glaube, das ist das, was unsere Partner schätzen. So gross ist da die Konkurrenz in Österreich nicht.
 
Dein coolstes Interview? 
 
Immer das aktuelle (lacht). Und am spannendsten sind in the long run immer diejenigen Dinge, die man nicht schreiben darf. Dass ‚off rec.‘ dann immer auch ‚off rec.‘ bleibt, schafft Vertrauen. Da hab ich schon teilweise Unglaubliches erfahren, jedoch nie Dinge, die kursrelevant wären. Das zeichnet den Wiener Markt aus; man plaudert gern über mehr oder wenige wilde Gschichtln, hat aber eine professionelle Einstellung zu allem, was z.B. die FMA stören würde. Unterm Strich trotz aller Freundschaft hochseriös.
 
Wie siehst du die Konkurrenz unter den Finanzmedien?
 
Ich glaube, der Markt ist mittlerweile so klein, dass man gar nicht von Konkurrenz sprechen kann, weil ja niemand jemand anderem etwas wegnimmt. DerBörsianer macht ein tolles Heft und ist auch B2B sehr präsent, mein alter Börse Express ist auch heute noch führend im Tagesjournalismus rund um die Wiener Börse. Mir gefallen die Eventtätigkeiten von Fonds Professionell und Gewinn. Schreiberisch schau ich gern, was ein Nicht-Börsianer, Christian Mucha, macht; seine Frechheit taugt mir, ist ein wenig Inspiration. Die grossen Medien widmen sich dem Thema Börse fast überhaupt nicht mehr, was für uns netterweise ein schönes Feld bringt. Dazu klappen Kooperationen mit internationalen Playern wie Springer, da machen wir Roadshows oder jetzt dann wieder den ­Finanzblogger-Award mit mehr als 120 Nominees aus der D-A-CH-Region. Ich war selbst zwei Mal Sieger bei Finanzblog-Awards in Deutschland und bin jetzt Veranstalter. 
 
Dem 25.Geburtstag des ATX hast du CD + Shirt gewidmet, als wäre der ATX deine Erfindung.
 
(lacht). Die CD hab ich für mich gemacht, weil ich auf Audio stehe. Und jeder mag Shirts. Die Wiener Börse war von Anfang an informiert, es gibt sogar einen Lizenzvertrag, ­ Michael Buhl ist der Opener auf der CD. Früher hätten Zeitungen ‚25 Jahre ATX‘ als riesige ­Sonderstrecke gemacht. Ich sehe keinen Unterschied.
 
Audio, Fotos, Daten, Printprodukte – alles, was im Entferntesten mit dem Finanzmarkt zu tun hat, bringst du mit deinem Partner Josef Chladek auf den Markt. 
 
Besonders stehe ich auf fotolastige Projekte wie openingbell.eu mit bereits mehr als 150 läutenden Menschen und Audiodinge wie unsere boersenradio.at bzw. Runplugged; dort haben wir schon 30 Stunden Prime-Audio-Content mit viel Financial Literacy gesammelt. Jetzt auch der Start auf Audible. Da gibt es viel zu vermarkten.
 
Auf Facebook ist es hie und da fast schon zu viel, finde ich.
 
Ja, ich bin ein ‚Social-Media-Kasperl‘, das geb ich zu. Taugt nicht jedem, weil ich natürlich weiss, welchen enormen Nutzen das für die eigenen unternehmerischen Aktivitäten haben kann, und auch viel poste. Wichtig ist mir, dass es so rüberkommt, wie es ist. Es steckt Spass und Authentizität dahinter.
 
So kommt es rüber.
 
Na bitte. Ist auch so.
 
Wo willst du mit deinen neuen Fintech-Plattformen in ein paar Jahren stehen?
 
Integriert in den Auftritt eines großen Brokers bzw. Medien- oder Finanzkonzerns und das nicht erst in ein paar Jahren, sondern am liebsten schon morgen. Wir sehen uns mit ­unseren selbstentwickelten redaktionellen Automatismen als externes Lab, das die Kraft und die Erträge von großen Playern ordentlich pushen kann. Also: Ab einem Punkt X gemeinsam mit einem mächtigen Partner in dessen Wunschrichtung optimieren – das ist das Ziel. Wir haben keine Eile, da das alles ja schöne EGTs abwirft. Selbst eine große ­Struktur hochzuziehen, das schließe ich aus. Es gibt jedenfalls Ideen für viele Arbeits­plätze.
 
Gibt es Vorbilder für deine Arbeit?
 
Im deutschsprachigen Raum verfügt zum Beispiel TeleTrader über sehr lässige Tools, das eine oder andere Vorbild kommt auch aus dem Sportbereich: Sportliche Leistungen und Ergebnisse bzw. Aktienkurse liefern große Datenmengen, mit denen man viel auswerten und auswerfen kann. Das ist Inspiration. 
 
Wie groß ist dein Netzwerk in Österreich? 
 
Seit ca. zwei Jahren sprechen mich vor allem deutsche Player bei der Kontaktaufnahme darauf an, dass ich als derjenige empfohlen worden sei, der das größte Netzwerk in Österreich hat. Sagen wir so: Wenn man schon lang dabei ist und in einem überschaubaren Markt wie dem österreichischen Aktienmarkt tätig ist, kennt man fast zwangsläufig irgendwann alle. Ich habe das Wertpapiergeschäft in einer Bank gelernt und bin im Sportbereich recht gut vernetzt, zudem wie gesagt gern ein Social-Media-Kasperl. Manche mögen das, manche lehnen das völlig ab. Aber besser kontroversiell als völlig unbekannt. Besonders stolz bin ich, dass wir exklusiver Österreich-Partner für API-Auswertungen bei wikifolio oder flockpit.com sind.
 
Wer ist dein Lieblings-CEO?
 
Da weiche ich aus, von den Österreichern möchte ich niemanden hervorheben. International bewundere ich den Rise and Fall and Rise von Steve Jobs. Das einzige Vorbild, das ich je hatte, ist John McEnroe. 
 
Wie viel setzt du mit deinen Aktivitäten jährlich um?
 
Eine hohe sechsstellige Summe. Diese Aussage ist so vage wie ein Ausblick eines ATX-Konzerns. Mit dem richtigen Partner ist eine Vervielfachung bei kaum steigenden Kosten möglich. Wir haben ein ziemlich skalierbares Produkt geschaffen.
 
Willst du mit deiner Arbeit auch etwas zum Guten verändern, sprich Belebung der Wiener Börse?
 
Wenn man die Belebung der Wiener Börse als etwas Gutes sieht, dann unbedingt. Ich empfinde es als fürchterlich, dass den Unternehmen der Zugang zum Eigenkapital weitgehend verwehrt ist und der Privatanleger von der Politik drauf hingewiesen wird, dass Aktien Spekulation sind. Dabei gibt’s mit vernünftiger Streuung ja nichts Besseres.
 
Was ist dir an deiner Arbeit wichtig?
 
… dass sie Spass macht und ich täglich mit etlichen neuen Ideen aufwache. Das funktioniert, wenn mich niemand runterzieht. Da bin ich durchaus anfällig dafür, aber wer ist das nicht? Dafür kann man sich, wenn ich in Ruhe arbeiten kann, auf mich verlassen. Ein bissl Business Athlete.

(18.05.2016)

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    Christian DrastilSiehst, ich selbst glaube gar nicht, dass ich ein guter Verkäufer bin. Ein guter Begeisterer hoffentlich, weil ich selbst sehr begeisterungsanfällig bin. Natürlich freut es mich, wenn die eigenen Ideen bei den Partnern immer wieder gut ankommen. Hinter allem steckt jedoch viel analytische Vorarbeit nach dem Motto ‚Kann das gehen?‘ Ich reissbrette gern Geschäftsmodelle. Und die Umsetzung ist dann auch nicht allein meine Leistung, da arbeite ich mit den subjektiv Besten zusammen. Ein Produkt, das ich nicht selbst entworfen habe, könnte ich nicht verkaufen. Ich wäre in jedem Verkaufsteam der Schwächling.
     
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    Wie siehst du die Konkurrenz unter den Finanzmedien?
     
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    So kommt es rüber.
     
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