11.05.2016, 4140 Zeichen
Nach den Enttäuschungen der vergangenen Jahre, konnten sich Goldpreis-Bullen dank der allgemeinen Marktturbulenzen und der nur zögerlichen Normalisierung der Geldpolitik vonseiten der US-Notenbank über einen starken Jahresauftakt 2016 freuen. Allerdings bleibt die Frage, wie die Rohstoff- und Edelmetallnotierungen reagieren werden, wenn die Fed die Leitzinsen weiter anheben sollte.
Dabei konnten Gold , Silber & Co in den vergangenen Wochen und Monaten eine deutliche Erholung verbuchen. Ein wichtiger Grund war die zwischenzeitliche Schwäche des US-Dollar. Diese wurde unter anderem durch die Fed ausgelöst. Zwar hatte die Notenbank Ende 2015 nach vielen Jahren der Nullzinspolitik die Wende vollzogen und die Leitzinsen von ihrem Rekordtief bei 0,00 bis 0,25 Prozent wegbewegt. Doch inzwischen sind die US-Notenbanker weitaus zögerlicher, wenn es um weitere Anhebungen geht. Die schwächer werdende Erholung der US-Wirtschaft und die Unsicherheiten an den weltweiten Finanzmärkten haben dazu beigetragen, dass sich Fed-Chefin Janet Yellen und die anderen Währungshüter mit einer raschen Normalisierung der Geldpolitik offenbar nicht mehr ganz wohl fühlen.
Die jüngsten US-Arbeitsmarktdaten dürften dieses Gefühl nur verstärkt haben. Schließlich wurden in der US-Privatwirtschaft im Monat April laut Angaben des Arbeitsministeriums vom 6. Mai mit 160.000 Stellen überraschend wenige neue Arbeitsplätze geschaffen. Die Arbeitslosenquote verharrte auf ihrem Vormonatsniveau von 5,0 Prozent. Dabei blickt die Fed bei ihren Entscheidungen über die weitere Geldpolitik ganz besonders auf den heimischen Arbeitsmarkt. Angesichts des enttäuschenden April-Arbeitsmarktberichts dürfte eine Zinserhöhung der Notenbank bei ihrer nächsten Sitzung Mitte Juni unwahrscheinlicher geworden sein. Zumal nur wenige Tage nach der nächsten Fed-Sitzung die Abstimmung in Großbritannien über den Verbleib in der EU stattfindet. Die „Brexit“-Abstimmung hat das Potenzial die Finanzmärkte durcheinander zu wirbeln. Es darf bezweifelt werden, dass die Fed mit einer möglicherweise zu früh vorgenommenen Leitzinserhöhung die Marktunsicherheiten verstärkten möchte. Eine anhaltend lockere Geldpolitik der Fed dürfte wiederum dem Goldpreis zugutekommen.
Allerdings sollten höhere Zinsen in den USA nur eine Frage der Zeit sein. Schließlich bleibt die größte Volkswirtschaft der Welt, wenn auch nur langsam, auf Erholungskurs. Außerdem lassen sich die extremen Maßnahmen, die im Zuge der jüngsten Finanzkrise vonseiten der Fed und anderen Notenbanken ergriffen wurden, in Zeiten einer immer besser werdenden Konjunktur und rückläufiger Arbeitslosenzahlen nicht ganz so leicht verteidigen. Aus diesem Grund könnte die Enttäuschung der Goldpreis-Bullen am Ende groß sein, wenn die Fed die Leitzinsen doch erhöhen sollte.
Spekulative Anleger, die steigende Notierungen bei Gold erwarten, könnten mit einem Faktor-Long-Zertifikat mit dem Hebel (Faktor) von 4 der Deutschen Bank (WKN DX4XAU) auf ein solches Szenario setzen. Wer aber als spekulativer Anleger eher short-orientiert ist und auf einen fallenden Goldpreis setzen möchte, erhält mit einem Faktor-Short-Zertifikat mit dem Hebel (Faktor) 4 der Deutschen Bank (WKN DX4GLD) die Gelegenheit dazu.
Stand: 09.05.2016
© Deutsche Bank AG 2016
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Alle Meinungsäußerungen geben die aktuelle Einschätzung der Deutsche Bank AG wieder, die sich ohne vorherige Ankündigung ändern kann.
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