22.01.2016, 3376 Zeichen
Für Deutschlands größten Energieversorger E.ON war es ein ereignisreicher Start in das Jahr 2016. Neben der operativen Trennung von Uniper zum 1. Januar gab der DAX-Konzern am 13. Januar auch den Verkauf seiner britischen Öl- und Gasfelder an Premier Oil bekannt. Trotzdem scheint es noch ein weiter Weg zu sein, bis möglicherweise die Wende zum Guten ausgerufen werden kann.
Während sich E.ON mit seinem neuen Campus in Essen auf Erneuerbare Energien, Energienetze und Kundenlösungen konzentrieren möchte, verbleibt die konventionelle Stromerzeugung mit Kohle, Gas und Wasser bei dem neugegründeten Unternehmen Uniper. Bei Uniper sieht man trotz der deutschen Energiewende und des Siegeszuges der Erneuerbaren Energien durchaus Zukunftschancen. Wie Uniper-Chef Klaus Schäfer am 18. Januar gegenüber dem „Handelsblatt“ mitteilte, seien Wachstumsmöglichkeiten beim Betrieb von Kraftwerken in Schwellenländern vorhanden. Hierzulande dürften diese Chancen jedoch weniger zahlreich vorhanden sein. Denn nach der Atomenergie scheint es auch der Kohle an den Kragen zu gehen. Bei E.ON sieht man die Zukunft ohnehin bei den Erneuerbaren Energien. Dem Unternehmen dürfte dennoch das Thema Atomrückstellungen noch eine ganze Weile zu schaffen machen.
Es geht unter anderem um die Frage, ob Konzerne wie E.ON und RWE weitere finanzielle Risiken des Rückbaus von Atommeilern und der Lagerung des radioaktiven Mülls auf die Allgemeinheit übertragen können. Die Aussicht auf eine Lösung mit der Politik ist gar nicht so schlecht. Schließlich dürfte auch ein Rückzug der Klagen in Zusammenhang mit dem abrupten deutschen Atomausstieg Teil der Verhandlungen sein. Die Bundesregierung sollte ein Interesse daran haben, Klagen und Schadenersatzforderungen aus der Welt zu schaffen. Auf diese Weise könnten Unsicherheiten beseitigt werden. In den vergangenen Jahren waren es zu einem großen Teil auch die undurchsichtigen und sich ständig ändernden Regulierungsvorschriften, die die Aktienkurse von E.ON & Co belasteten.
Zudem könnte E.ON den Anlegern aus einem anderen Grund in Zukunft Freude bereiten. Die im DAX notierten Aktien von E.ON und RWE zeigten sich zuletzt sehr robust. Während die Aktienmärkte infolge der Sorgen vor einem schwächeren Wirtschaftswachstum in China verrücktspielten, konnten sich die DAX-Versorgerwerte relativ gut behaupten und damit Hoffnungen auf eine geringere Volatilität in der Zukunft wecken. Dabei ist ein Einstieg für Investoren 2015 noch einmal deutlich günstiger geworden. Nachdem die E.ON-Aktie in den vergangenen Jahren angesichts des Siegeszuges der Erneuerbaren Energien und wegbrechender Gewinne in der konventionellen Stromerzeugung deutlich an Wert verloren hatte, folgte im Vorjahr ein weiterer Kursverlust von rund 35 Prozent. Der ordentliche Jahresauftakt 2016 dürfte wiederum für einige Kursfantasien gesorgt haben.
Spekulative Anleger, die steigende Kurse der E.ON-Aktie erwarten, könnten mit einem Wave XXL-Call der Deutschen Bank (WKN XM8LU1) auf ein solches Szenario setzen. Der Hebel dieses Open-End-Papiers liegt derzeit bei 3,59, die Knock-Out-Schwelle bei 6,35 Euro. Wer aber als spekulativer Anleger eher short-orientiert ist, könnte mit einem Wave XXL-Put der Deutschen Bank (WKN XM9NYE), aktueller Hebel 2,88; Knock-Out-Schwelle bei 10,60 Euro) auf fallende Kurse der E.ON-Aktie setzen.
Stand: 21.01.2016
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Börsepeople im Podcast S16/15: Elvira Karahasanovic
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