27.11.2015, 3518 Zeichen
Anleger, die mithilfe von Goldminenwerten wie Barrick Gold auf steigende Goldpreise gesetzt haben, wurden zuletzt (wieder einmal) enttäuscht. Die Hoffnung lag hier wohl unter anderem auf einer späteren US-Zinswende. Doch das Thema könnte sich spätestens im Dezember erledigt haben...
Die Veröffentlichung des jüngsten Sitzungsprotokolls des Offenmarktausschusses der US-Notenbank Fed am 18. November brachte keine neuen Erkenntnisse bezüglich des Zeitpunkts der ersten Leitzinserhöhung in den USA seit fast zehn Jahren. Stattdessen wurde die Sichtweise vieler Marktteilnehmer bestätigt, wonach sich die wichtigste Notenbank der Welt auf eine Zinswende im Dezember zubewegt.
Die meisten Notenbanker waren der Ansicht, dass die Bedingungen für eine Dezember-Zinserhöhung erreicht werden könnten. Zwar ist man bei Fed-Chefin Janet Yellen und ihren Kollegen nicht der Ansicht, dass die Lage am Arbeitsmarkt oder die Konjunktur weitere schnelle Zinsschritte nach oben erlauben würden, trotzdem konnten sich Goldpreis-Bullen und damit letztlich auch Goldminenbetreiber wie Barrick Gold nicht gerade über die jüngsten Aussagen freuen.
Wie sehr die Aussicht auf höhere Zinsen in den USA und sinkende Inflationserwartungen dem Goldpreis schaden, durfte in den vergangenen Wochen beobachtet werden. Positive US-Arbeitsmarktdaten hatten die Hoffnungen einiger Anleger auf eine verschobene US-Zinswende offenbar zunichte gemacht. In der Folge bewegten sich sowohl der Goldpreis als auch der Barrick-Gold-Aktienkurs im Gleichschritt nach unten.
Der Geschäftserfolg des kanadischen Marktführers unter den Goldminenbetreibern und seiner Branchenkonkurrenten hängt entscheidend von der Goldpreisentwicklung ab. Mit steigenden US-Zinsen und einem stärker werdenden US-Dollar dürften sich die Notierungen des gelben Edelmetalls für eine Weile jedoch nicht in Richtung der im Herbst 2011 bei knapp unter 2.000 US-Dollar pro Feinunze verzeichneten Allzeithochs bewegen.
Da Barrick Gold zuletzt wenig Hilfe vonseiten eines steigenden Goldpreises erwarten konnte, ist es umso wichtiger, dass das Unternehmen zuletzt bei seinen Einsparbemühungen Fortschritte erzielt hat. Am 28. Oktober hatte Barrick Gold die Geschäftsergebnisse für das dritte Quartal 2015 präsentiert. Dabei wurde festgestellt, dass die Schulden seit Jahresbeginn um 15 Prozent reduziert wurden und man auf gutem Wege sei, das Jahresziel einer Schuldenreduzierung um 3 Mrd. US-Dollar zu erreichen.
Zwar musste Barrick Gold zwischen Juli und September einen Nettoverlust von 264 Mio. US-Dollar einfahren, allerdings konnten die im Branchenvergleich bereits relativ niedrigen Produktionskosten weiter gesenkt werden. Damit konnte die Jahresprognose für die Kosten pro Unze Gold von zuvor 840 bis 880 US-Dollar auf 830 bis 870 US-Dollar verbessert werden. Dank der Kostensenkungen könnte sich Barrick Gold selbst in einer Welt mit steigenden US-Zinsen, einem stärkeren US-Dollar und möglicherweise fallenden Goldpreisen besser zurechtfinden.
Spekulative Anleger, die steigende Kurse bei der Aktie von Barrick Gold erwarten, könnten mit einem Wave XXL-Call der Deutschen Bank (WKN XM5RPM) auf ein solches Szenario setzen. Der Hebel dieses Open-End-Papiers liegt derzeit bei 3,13; die Knock-Out-Schwelle bei 5,30 US-Dollar. Wer aber als spekulativer Anleger eher short-orientiert ist, könnte mit einem Wave XXL-Put der Deutschen Bank (WKN XM5RPQ, aktueller Hebel 3,62; Knock-Out-Schwelle bei 8,90 US-Dollar) auf fallende Kurse bei der Barrick-Gold-Aktie setzen.
Stand: 27.11.2015
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