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Steirische Politiker kurzsichtig und feig (Wilhelm Rasinger)

Autor:
Wilhelm Rasinger

ist Präsident des IVA, Honorarprofessor für Betriebswirtschaft und Aufsichtsrat bei Wienerberger, Erste Group Bank AG und S IMMO AG.

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28.10.2015, 2779 Zeichen

Politiker in der Steiermark sind feig und handeln kurzsichtig. Die einmalige Chance, einen Fehler der Vergangenheit zu sanieren, wird nicht genützt. Der französische Energiekonzern EdF hatte an dem steirischen Landesversorger ESTAG mit einer Sperrminorität von knapp über 25 Prozent weitreichende Rechte eingeräumt bekommen. Erwartete Synergien und Know How-Transfers hat es indes nicht gegeben. Spät, aber doch, entschlossen sich die Franzosen, diese Beteiligung aufzugeben. Es gab ein Vorkaufsrecht für das Land Steiermark, das unverständlicherweise nicht genutzt wurde. Der Preis von 257 Millionen war niedriger als der Einstandspreis und entspricht etwa dem anteiligen Eigenkapital. Es gab somit zwei Optionen: das Vorkaufsrecht zu nutzen oder darauf zu verzichten und damit den Einstieg des australischen Fonds zu ermöglichen. Die Finanzierung wäre dem Land leicht möglich. Denn die ESTAG, die mit einem Eigenkapital von fast 50 Prozent hervorragend finanziert ist, könnte zu einer Sonderausschüttung bzw. Kapitalrückzahlung bewegt werden. Es gibt beträchtliche liquide Mittel, die minimal verzinst sind, sowie nicht betriebsnotwendige Wertpapierfondsanteile und Minderheitsbeteiligungen in der Slowakei, Tschechien und Slowenien, die strategisch nicht bedeutend sind. Die Aufnahme von Fremdmitteln ist problemlos, der Cash Flow ist sehr stark und weitgehend ausreichend, um auch ein ambitiöses Investitionsprogramm in den nächsten Jahren umzusetzen.

Die steirische Landesregierung geht einen bequemen Weg und akzeptiert einen australischen Fonds als neuen Teileigentümer. Die Chance, den soliden Energiewert ESTAG an die Börse zu bringen, ist damit vertan. Die Australier veranlagen für einen Pensionsfonds langfristig und wissen, dass bei diesem Infrastrukturunternehmen eine Dividendenrendite von mindestens drei bis vier Prozent zu erwarten ist. Allein die Begehrlichkeit der Politiker, Budgetlöcher zu stopfen oder sich einen finanziellen Spielraum für ihre Klienten zu schaffen, garantiert ein hohes Ausschüttungsniveau. Die Österreicher sollen sich gefälligst mit Spareinlagen bei homöopathischen Zinsen zufrieden geben, eine Veranlagung in heimische Unternehmen wird ihnen verwehrt.

 Warum das so ist? Politiker haben gerne Machtinstrumente, um bei Postenbesetzungen mitentscheiden zu können bzw. abhängige Menschen zu gängeln. Der Betriebsrat hat nicht primär das Interesse, dass die Kunden mit Energie versorgt werden, sondern dass sich in erster Linie die Belegschaft gut versorgt fühlt und ihr starker Einfluss gewahrt bleibt bzw. ausgebaut wird. Eine kritische Analyse des Falles UniCredit/BankAustria und der Rolle der Stadt Wien zeigt, wohin die Reise letztendlich geht.

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