28.10.2015, 3356 Zeichen
Angesichts des Hypes rund um die Präsentation der neuesten iPhone-Generation stand die Bilanzvorlage von Apple (WKN 865985) ganz besonders im Blick. Anleger zeigten sich vor allem über die wachsende iPhone-Bedeutung begeistert und besorgt zugleich.
Der Konzern aus Cupertino konnte den Umsatz im vierten Fiskalquartal 2014/15 um 22 Prozent auf 51,5 Mrd. US-Dollar steigern. Das Nettoergebnis stieg von 8,5 Mrd. US-Dollar bzw. 1,42 US-Dollar je Aktie auf nun 11,1 Mrd. US-Dollar bzw. 1,96 US-Dollar je Aktie. Damit übertraf man die Markterwartungen deutlich, denn Analysten hatten im Vorfeld Umsätze von 51,1 Mrd. US-Dollar und ein Ergebnis von 1,88 US-Dollar je Aktie erwartet.
Mäßig begeistert wurde der Blick auf das laufende erste Fiskalquartal 2015/16 aufgenommen. Apple erwartet eine Bruttomarge von 39 bis 40 Prozent bei Umsatzerlösen von 75,5 bis 77,5 Mrd. US-Dollar (Vorjahr: 74,6 Mrd. US-Dollar). Analysten prognostizieren für das erste Fiskalquartal 2015/016 ein EPS von 3,22 US-Dollar bei Umsätzen von 77,1 Mrd. US-Dollar sowie eine Bruttomarge von 39,8 Prozent.
Bei den Verkaufszahlen lag Apple nur zum Teil über den Erwartungen. Zwar konnte bei den iPhones ein Absatzplus verzeichnet werden, aber eines unter den Erwartungen. So wurden 48,04 Millionen verkauft, nach 39,27 Millionen im Vorjahr. Allerdings stieg der iPhone-Umsatz unerwartet stark auf 32,21 Mrd. US-Dollar an. Die zunehmende Dominanz des Smartphones für das gesamte Unternehmen wird indes nicht überall begeistert gesehen. Kritiker sehen auch die Gefahren einer solchen Fokussierung. Positiv wurde wiederum die starke Absatzzunahme in Asien, speziell in China gesehen.
Bei iPads ging es in den letzten drei Monaten um 20 Prozent nach unten auf 9,89 Millionen. Damit geht der Absatz des iPads weiter zurück, womit die Dominanz des iPhones für Umsatz und Gewinn zementiert wird. Gleichzeitig bleibt der Verkauf von Macs mit rund 5,7 Millionen nur eine kleine Säule des Konzerns. Mit den „anderen Produkten“, worunter auch die Apple Watch fällt, erzielte der Konzern einen Umsatz von 3,05 Mrd. US-Dollar (+61 Prozent). Auch hier zeichnet sich keine neue „Cashc cow“ a la iPhone ab.
Aus charttechnischer Sicht stellt das Unterschreiten der 200-Tage-Linie ein Problem dar. Dennoch ist die Apple-Aktie aus langfristiger Sicht unverändert im Aufwärtstrend. Mit einem 2016er KGV von unter 13 ist die Aktie zudem für eine Cash-Maschine günstig bewertet. Mit dem entsprechenden Zeithorizont ist Apple für mich zu fast jeder Zeit ein Kauf. Nach den Zahlen konnte die Aktie in einer ersten Reaktion zulegen. Dennoch blieb die ganz große Begeisterung aus. Anleger, die gehebelt auf steigende Kurse der Apple-Aktie setzen möchten, könnten das Produkt mit WKN DZY673 ins Auge fassen.
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