30.09.2015, 3904 Zeichen
Zuletzt kamen gleich mehrere Faktoren zusammen, die den DAX ordentlich ins Schlingern geraten ließen. Dabei könnte es zumindest in einem Punkt bald Klarheit geben.
Jetzt also doch! Nachdem die US-Notenbank Fed bei ihrer Sitzung am 16. und 17. September, die Leitzinsen unverändert auf ihrem Rekordtief bei 0,00 bis 0,25 Prozent belassen hatte, soll es laut Fed-Chefin Janet Yellen die Zinswende doch noch in diesem Jahr geben. In diese Richtung lassen sich Kommentare deuten, die die Notenbank-Chefin am 25. September in Amherst (Massachusetts) gemacht hatte. Während Investoren hierzulande mit Enttäuschung auf die verschobene Leitzinswende reagiert hatten und der DAX stark unter Druck geriet, sorgten die neuesten Aussagen von Janet Yellen für Erleichterung. Allerdings kann sich dies auch ganz schnell ändern, wenn höhere Zinsen endlich da sein sollten. Zumal die chinesischen Wachstumssorgen auch weiterhin einen Belastungsfaktor für die weltweiten Aktienmärkte darstellen. Außerdem zeigte es sich in den vergangenen Jahren, dass die Börsenkurse kurz nach einer geldpolitischen Straffung der Fed Schwächen aufweisen können.
Angesichts der Unsicherheiten rund um den Zeitpunkt der ersten Fed-Zinserhöhung nach fast einem Jahrzehnt und der rückläufigen Wachstumsdynamik der chinesischen Wirtschaft hätte es wohl kaum einen schlechteren Zeitpunkt für den Skandal um den Einsatz illegaler Software zur Manipulation von Abgas-Tests bei Volkswagen geben können. Schließlich ist VW nicht irgendein DAX-Unternehmen. Bevor die im Zuge des Skandals erlittenen Kursverluste sehr viel Börsenwert vernichteten, lieferten sich die Wolfsburger eine Zeit lang einen Wettbewerb mit dem Pharmakonzern Bayer um den Titel des wertvollsten deutschen Unternehmens. Kein Wunder also, dass der gesamte DAX den Kursbewegungen der VW-Aktie folgte. Allerdings ist hierbei nicht nur der Kurs der VW-Aktie zu beachten. Vielmehr geht es um die enorme Bedeutung der gesamten Autobranche für die deutsche Wirtschaft und damit letztlich auch die Entwicklung am gesamten Aktienmarkt hierzulande.
Dabei dürfte uns der Skandal noch eine ganze Weile begleiten und so auch immer wieder für unruhige Momente bei DAX-Investoren sorgen. Zwar hat Europas größter Automobilkonzern die Führungsspitze ausgetauscht und 6,5 Mrd. Euro für erwartete Rechtsstreitigkeiten oder Rückrufaktionen zurückgelegt, allerdings ist es offen, ob die Summe ausreichen wird. Schließlich ist noch gar nicht klar, ob sich die manipulierten Abgas-Tests nur auf einzelne Märkte beziehen und ob die verkauften Diesel-Autos ohne die entsprechende illegale Software, die Fahrerlaubnis erhalten. Wenn nicht, dürfte eine entsprechende Rückrufaktion ordentlich ins Geld gehen.
Alles in allem sollten Investoren in den noch verbleibenden Monaten im Jahr 2015 in Sachen Fed-Politik besser Bescheid wissen, woran sie dran sind. Dafür bleiben jedoch andere Unsicherheitsfaktoren für die weitere Kursentwicklung im DAX. Es bleibt also abzuwarten, ob es den DAX-Bullen gelingt, die vielen Nebengeräusche im Angesicht einer historischen US-Leitzinswende auszublenden. Schließlich impliziert eine solche Wende, dass die US-Währungshüter die Entwicklung der heimischen und der weltweiten Wirtschaft für robust genug für höhere Leitzinsen halten. Eine solch positive Einschätzung könnte auch wichtigen Indizes wie DAX & Co zum Aufschwung verhelfen.
Spekulative Anleger, die steigende DAX-Notierungen erwarten, könnten mit einem Wave XXL-Call der Deutschen Bank (WKN XM3FG9) auf ein solches Szenario setzen. Der Hebel dieses Open-End-Papiers liegt derzeit bei 3,15, die Knock-Out-Schwelle bei 6.780,00 Indexpunkten. Wer aber als spekulativer Anleger eher short-orientiert ist und auf fallende DAX-Kurse setzen möchte, erhält mit einem Wave XXL-Put der Deutschen Bank (WKN XM3FM9, aktueller Hebel 3,13; Knock-Out-Schwelle bei 12.420,00 Indexpunkten) die Gelegenheit dazu.
Stand: 30.09.2015
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