Ich stimme der Verwendung von Cookies zu. Auch wenn ich diese Website weiter nutze, gilt dies als Zustimmung.

Bitte lesen und akzeptieren Sie die Datenschutzinformation und Cookie-Informationen, damit Sie unser Angebot weiter nutzen können. Natürlich können Sie diese Einwilligung jederzeit widerrufen.





Das langweiligste erste Halbjahr überhaupt (Robert Rethfeld, Marc Schmidt)

Bild: © (www.shutterstock.com), Wall Street, Börse, New York, Frontpage / Shutterstock.com

Autor:
Marc Schmidt

Die Börsenblogger ist das einfache und direkte Sprachrohr von Journalisten und deren Kollegen, die teils schon mit jahrzehntelanger Arbeits- und Börsenerfahrung aufwarten können. Auch als professionelle Marktteilnehmer. Letztlich sind wir alle Börsenfans. Aber wir vertreten in diesem Blog auch eine ganz simple Philosophie: Wir wollen unabhängig von irgendwelchen Analysten, Bankexperten oder Gurus schreiben, was wir zum aktuellen (Börsen-)Geschehen denken, was uns beschäftigt. Das kommt Ihnen, dem Leser, zu Gute.

>> Website


>> zur Startseite mit allen Blogs

27.07.2015, 6693 Zeichen

Der Dow Jones Index entfernte sich im ersten Halbjahr 2015 zu keinem Zeitpunkt weiter als 3,7 Prozent vom Jahresendstand 2014. Damit geht das erste Halbjahr 2015 als das langweiligste in die Geschichte ein, das jemals im Dow Jones Index verzeichnet wurde.

Dow Jones Index Tageschart

CH_WR_20150725

Die blaue Linie auf dem obigen Chart bezeichnet den Jahresendstand 2014 (17.823 Punkte). Üblicherweise steigt der Dow Jones Index im ersten Halbjahr deutlich. Die Seitwärtsphase bleibt den Sommermonaten vorbehalten (folgender Chart).

CH_WR_20150726

Man sollte sich bewusst sein, dass eine Seitwärtsphase – noch dazu eine so enge – im ersten Halbjahr an der Börse ein seltener Gast ist.

Wie entwickeln sich die Märkte nach einer solchen Phase weiter? Folgt auf Langeweile „Action“, oder verhält sich der Markt weiterhin so, als wenn der mit Valium abgefüllt worden wäre? Bevor wir diese Frage beantworten, möchten wir ergänzen, dass die Langweile in anderen Märkten keine Chance hatte. Weder in Deutschland, wo der DAX zwischen Januar und April um 26 Prozent anzog, noch in China, wo dem großen Boom der 30-Prozent-„Bust“ folgte.

Der Dow Jones Index beendete das erste Halbjahr 2015 mit einem Minus von 0,9 Prozent praktisch unverändert zum Jahresende 2014. Nach dem 2. Weltkrieg liegen lediglich vier Jahre vor, in denen ebenfalls zur Jahresmitte ein praktisch unveränderter Wert verzeichnet wurde: 1947, 1965, 1978 und 2004.

Jahr 1. Halbjahr in % Gesamtjahr in %
1947 +0,2 +2,2
1965 -0,4 +10,9
1978 -0,4 -3,2
2004 -0,1 +3,2
2015 -0,9 ?

Aufgrund der geringen Fallzahl ist eine Generalisierung des Ergebnisses problematisch. Dennoch fällt auf, dass ein signifikanter Anstieg im 2. Halbjahr nur in einem der vier Jahre – nämlich 1965 – notierte wurde. Der Dezember 1965 bezeichnete den Endpunkt des Bullenmarktes der 1960er Jahre. Es erscheint demnach gar nicht unwahrscheinlich, dass einer Seitwärtsphase im 1. Halbjahr eine weitere im 2. Halbjahr folgt.

In unserem Jahresausblick für 2015 schrieben wir: „Mitte Juli sehen wir ein wichtiges Aktienmarkthoch. Von dort aus sollten die Märkte bis in den Oktober, wahrscheinlich aber sogar bis in den November hinein korrigieren.“ Das Hoch vom 16. Juli haben wir auf dem folgenden Chart markiert (orangefarbene Linie).

CH_WR_20150727

Auch in den Vorwahljahren 1999, 2007 und 2011 kann es dort zu wichtigen Hochpunkten. Generell tritt der Juli eines Vorwahljahres häufig dann als Hochpunkt in Erscheinung, wenn sich ein US-Präsident in seiner zweiten Amtszeit befindet.

Eine ganze Reihe von Faktoren sprechen für eine Korrektur in den kommenden Monaten. Darunter fällt nicht die geringe Cash-Quote der Fonds, auch nicht das vergleichsweise neutrale Sentiment. Euphorie sieht anders aus. Auch werden die Aktienmärkte weder von steigenden Renditen noch von steigenden Energiepreisen gequält.

Dennoch kommen die Aktienmärkte nicht „aus dem Quark“. Erstens ist die Marktbreite einfach zu schlecht. In letzter Zeit stiegen hochkapitalisierte Werte wie Google, Wells Fargo, Facebook oder Amazon, während der breite Markt hinterherhinkt.

Zweitens legt sich seit längerer Zeit der Schatten der Dow Theorie über den Markt: Die Divergenz zwischen Industrie- und Transportindex wuchs in den vergangenen Monaten beständig. Der Ausbruch des Dow Jones Industrial Index im Mai auf ein neues Hoch wurde vom Transportindex nicht bestätigt. Drittens befindet sich der S&P 500 seit dreieinhalb Jahren ununterbrochen oberhalb seines 1-Jahres-GDs (250 Tage). Der Rekord aus dem Zeitraum 1949 bis 1953 wäre in gut einem Monat erreicht. Viertens fällt der Junk-Bond-ETF (JNK) deutlich. Er verlor seit Anfang Juni fünf Prozent. Wir werten dies als Zeichen ansteigenden Stresses im Finanzsystem. Fünftes notierten wir im Juni drei Hindenburg-Omen. Zwei der drei Omen ergaben sich zeitlich exakt an jenen Tagen, als der Shanghai Composite Index sein Blasenhoch erreichte.

Sechstens sind tun sich viele Schwellenländer in diesem Jahr schwer. Das nach Einwohnerzahl viertgrößte Land der Welt, Indonesien, befindet sich nach zwei Quartalen mit Negativ-Wachstum in einer Rezession. Dem fünftgrößten Land der Welt, Brasilien, fehlt ein weiteres Negativ-Quartal für ein solches Szenario. Die Aktienmärkte liegen auf Dollarbasis in diesem Jahr 22 bzw. 18 Prozent hinten. In Malaysia, Thailand und der Türkei sieht es nur unwesentlich besser aus. Chinas Einkaufsmanagerindex fiel unerwartet im Juli. Chinesische Autokäufe lassen seit März zu wünschen übrig. Noch ist nicht klar, ob in diesem Jahr ein Plus gegenüber dem Vorjahr erzielt werden kann in einem Automarkt, dessen Wachstumsraten regelmäßig 20 Prozent oder darüber betrugen.

Siebtens scheint in den USA jetzt auch die tragende Sektoren-Säule „Gesundheitswesen“ schlapp zu machen (dunkelgrüne Linie folgender Chart).

CH_WR_20150728

Am Freitag musste der Biotech-Index mit einem Minus von 3,5 Prozent einen heftigen Tagesverlust hinnehmen. Charttechnisch wurde ein Ausbruch negiert. Tragende Säulen brechen stets zuletzt ein. Jetzt heißt es aufzupassen. Denn der 1-Jahres-GD (250 Tage) im S&P 500 dürfte in der kommenden Woche zum zweiten Mal innerhalb eines Monats getestet werden. In der Regel geht spätestens der dritte Test schief.

Zudem signalisieren die US-Wirtschaftsdaten der US-Zentralbank überwiegend Gutes. Die Anträge auf US-Arbeitslosenunterstützung sind auf den tiefsten Wert seit 1973 gesunken. Zehn-Prozent-Korrekturen sind allemal drin, ohne dass die Fed zur Hilfe kommt.

Die schwache Marktbreite, die Dow Theorie, die Schwäche der Junk-Bonds, die im Juni aufgetretenen Hindenburg-Omen, die anhaltende Schwäche vieler Schwellenländer incl. China, beginnende Probleme im Gesundheits-/Biotechsektor sowie eine Fed, die einer Korrektur wahrscheinlich zuschauen, sie möglicherweise sogar begrüßen wird (Janet Yellen nannte bereits im Vorjahr die Biotechs „überbewertet“) lassen uns annehmen, dass dem Juli-Hoch im S&P 500 eine größere Bedeutung zukommen wird.

Es wäre typisch für ein Jahr wie dieses, wenn auch das zweite Halbjahr nur Magerkost offerieren würde. Und dies möglicherweise in Form einer – bereits angelaufenen – Korrektur, die sich Richtung Herbst intensivieren sollte. Für den Zeitraum ab November rechnen wir mit positiven Gegenbewegung bis zum Jahresende.

robert-rethfeldEin Beitrag von Robert Rethfeld.

Robert Rethfeld betreibt den Börsendienst Wellenreiter-Invest. Kernprodukt ist ein handelstäglich erscheinender, abonnementsbasierter Börsenbrief. Seit Ende der 80er Jahre lebt er im Vordertaunus, zunächst in Bad Homburg und seit dem Jahr 1999 in Oberursel. Er ist verheiratet, hat zwei Kinder und hält sich durch Laufen im Taunus sowie durch Golfspielen fit.

P.S. Ein kostenloses 14tägiges Schnupperabonnement erhalten Sie unter www.wellenreiter-invest.de

Bildquelle: Robert Rethfeld / dieboersenblogger.de


(27.07.2015)

BSN Podcasts
Christian Drastil: Wiener Börse Plausch

SportWoche Podcast #137: Tennis-Highlights, Rankings & Rookies 2024 aus österreichischer Sicht feat. Thomas Schweda, ÖTV




DAX Letzter SK:  0.00 ( 1.03%)
Dow Jones Letzter SK:  0.00 ( 0.42%)
Meta
Akt. Indikation:  542.50 / 543.60
Uhrzeit:  13:04:17
Veränderung zu letztem SK:  0.21%
Letzter SK:  541.90 ( -0.76%)

S&P 500 Letzter SK:  541.90 ( 0.56%)


 

Bildnachweis

1. Wall Street, Börse, New York, Frontpage / Shutterstock.com , (© (www.shutterstock.com))   >> Öffnen auf photaq.com

Aktien auf dem Radar:Pierer Mobility, voestalpine, Amag, Immofinanz, CA Immo, EuroTeleSites AG, Frequentis, Rosgix, Warimpex, Wienerberger, Kapsch TrafficCom, AT&S, Frauenthal, Gurktaler AG Stamm, Polytec Group, Wolftank-Adisa, Porr, Oberbank AG Stamm, UBM, Palfinger, Zumtobel, Addiko Bank, Agrana, Erste Group, EVN, Flughafen Wien, OMV, Österreichische Post, S Immo, Telekom Austria, Uniqa.


Random Partner

Montana Aerospace
Montana Aerospace zählt dank ihrer globalen Präsenz in Entwicklung und Fertigung sowie ihrer Multimaterial-Kompetenz zu den weltweit führenden Herstellern von komplexen Leichtbaukomponenten und Strukturen für die Luftfahrtindustrie. Als hochgradig integrierter Komplettanbieter mit State-of-the-Art-Fertigungsstätten in Europa, Amerika und Asien unterstützen wir die Local-to-Local-Strategie unserer Kunden.

>> Besuchen Sie 68 weitere Partner auf boerse-social.com/partner


 Latest Blogs

» SportWoche Podcast #137: Tennis-Highlights, Rankings & Rookies 2024 aus ...

» Österreich-Depots: November-Bilanz (Depot Kommentar)

» Börsegeschichte 29.11.: Bitte wieder so wie 2006 (Börse Geschichte) (Bör...

» PIR-News: Zahlen von Immofinanz und Warimpex, News von Erste Group, wien...

» Nachlese: Barrique de Beurse, Socgen, KTM, Wolfgang Fellner, Rudi Fußi, ...

» Wiener Börse Party #792: ATX zum Ultimo etwas fester, Immofinanz liefert...

» Börse-Inputs auf Spotify zu u.a. Beamten-Lohnrunde, Susanne Bauer, Goldm...

» ATX-Trends: Porr, CA Immo, UBM, S Immo, wienerberger ...

» Börsepeople im Podcast S16/04: Susanne Bauer

» Österreich-Depots: Etwas fester (Depot Kommentar)


Useletter

Die Useletter "Morning Xpresso" und "Evening Xtrakt" heben sich deutlich von den gängigen Newslettern ab. Beispiele ansehen bzw. kostenfrei anmelden. Wichtige Börse-Infos garantiert.

Newsletter abonnieren

Runplugged

Infos über neue Financial Literacy Audio Files für die Runplugged App
(kostenfrei downloaden über http://runplugged.com/spreadit)

per Newsletter erhalten


Meistgelesen
>> mehr





PIR-Zeichnungsprodukte
AT0000A3EKB3
AT0000A3C4S3
AT0000A3BPU8
Newsflow
>> mehr

Börse Social Club Board
>> mehr
    #gabb #1741

    Featured Partner Video

    Unwissenheit ist kein Religions-Bekenntnis

    Das Sporttagebuch mit Michael Knöppel - 22. November 2024 E-Mail: sporttagebuch.michael@gmail.com Instagram: @das_sporttagebuch Twitter: @Sporttagebuch_
    Das Sporttagebuch mit Michael Knöppel - ...

    Books josefchladek.com

    Mikael Siirilä
    Here, In Absence
    2024
    IIKKI

    Sergio Castañeira
    Limbo
    2023
    ediciones anómalas

    Emil Schulthess & Hans Ulrich Meier
    27000 Kilometer im Auto durch die USA
    1953
    Conzett & Huber

    Shinkichi Tajiri
    De Muur
    2002
    Fotokabinetten Gemeentemuseum Den Haag

    Erik Hinz
    Twenty-one Years in One Second
    2015
    Peperoni Books


    27.07.2015, 6693 Zeichen

    Der Dow Jones Index entfernte sich im ersten Halbjahr 2015 zu keinem Zeitpunkt weiter als 3,7 Prozent vom Jahresendstand 2014. Damit geht das erste Halbjahr 2015 als das langweiligste in die Geschichte ein, das jemals im Dow Jones Index verzeichnet wurde.

    Dow Jones Index Tageschart

    CH_WR_20150725

    Die blaue Linie auf dem obigen Chart bezeichnet den Jahresendstand 2014 (17.823 Punkte). Üblicherweise steigt der Dow Jones Index im ersten Halbjahr deutlich. Die Seitwärtsphase bleibt den Sommermonaten vorbehalten (folgender Chart).

    CH_WR_20150726

    Man sollte sich bewusst sein, dass eine Seitwärtsphase – noch dazu eine so enge – im ersten Halbjahr an der Börse ein seltener Gast ist.

    Wie entwickeln sich die Märkte nach einer solchen Phase weiter? Folgt auf Langeweile „Action“, oder verhält sich der Markt weiterhin so, als wenn der mit Valium abgefüllt worden wäre? Bevor wir diese Frage beantworten, möchten wir ergänzen, dass die Langweile in anderen Märkten keine Chance hatte. Weder in Deutschland, wo der DAX zwischen Januar und April um 26 Prozent anzog, noch in China, wo dem großen Boom der 30-Prozent-„Bust“ folgte.

    Der Dow Jones Index beendete das erste Halbjahr 2015 mit einem Minus von 0,9 Prozent praktisch unverändert zum Jahresende 2014. Nach dem 2. Weltkrieg liegen lediglich vier Jahre vor, in denen ebenfalls zur Jahresmitte ein praktisch unveränderter Wert verzeichnet wurde: 1947, 1965, 1978 und 2004.

    Jahr 1. Halbjahr in % Gesamtjahr in %
    1947 +0,2 +2,2
    1965 -0,4 +10,9
    1978 -0,4 -3,2
    2004 -0,1 +3,2
    2015 -0,9 ?

    Aufgrund der geringen Fallzahl ist eine Generalisierung des Ergebnisses problematisch. Dennoch fällt auf, dass ein signifikanter Anstieg im 2. Halbjahr nur in einem der vier Jahre – nämlich 1965 – notierte wurde. Der Dezember 1965 bezeichnete den Endpunkt des Bullenmarktes der 1960er Jahre. Es erscheint demnach gar nicht unwahrscheinlich, dass einer Seitwärtsphase im 1. Halbjahr eine weitere im 2. Halbjahr folgt.

    In unserem Jahresausblick für 2015 schrieben wir: „Mitte Juli sehen wir ein wichtiges Aktienmarkthoch. Von dort aus sollten die Märkte bis in den Oktober, wahrscheinlich aber sogar bis in den November hinein korrigieren.“ Das Hoch vom 16. Juli haben wir auf dem folgenden Chart markiert (orangefarbene Linie).

    CH_WR_20150727

    Auch in den Vorwahljahren 1999, 2007 und 2011 kann es dort zu wichtigen Hochpunkten. Generell tritt der Juli eines Vorwahljahres häufig dann als Hochpunkt in Erscheinung, wenn sich ein US-Präsident in seiner zweiten Amtszeit befindet.

    Eine ganze Reihe von Faktoren sprechen für eine Korrektur in den kommenden Monaten. Darunter fällt nicht die geringe Cash-Quote der Fonds, auch nicht das vergleichsweise neutrale Sentiment. Euphorie sieht anders aus. Auch werden die Aktienmärkte weder von steigenden Renditen noch von steigenden Energiepreisen gequält.

    Dennoch kommen die Aktienmärkte nicht „aus dem Quark“. Erstens ist die Marktbreite einfach zu schlecht. In letzter Zeit stiegen hochkapitalisierte Werte wie Google, Wells Fargo, Facebook oder Amazon, während der breite Markt hinterherhinkt.

    Zweitens legt sich seit längerer Zeit der Schatten der Dow Theorie über den Markt: Die Divergenz zwischen Industrie- und Transportindex wuchs in den vergangenen Monaten beständig. Der Ausbruch des Dow Jones Industrial Index im Mai auf ein neues Hoch wurde vom Transportindex nicht bestätigt. Drittens befindet sich der S&P 500 seit dreieinhalb Jahren ununterbrochen oberhalb seines 1-Jahres-GDs (250 Tage). Der Rekord aus dem Zeitraum 1949 bis 1953 wäre in gut einem Monat erreicht. Viertens fällt der Junk-Bond-ETF (JNK) deutlich. Er verlor seit Anfang Juni fünf Prozent. Wir werten dies als Zeichen ansteigenden Stresses im Finanzsystem. Fünftes notierten wir im Juni drei Hindenburg-Omen. Zwei der drei Omen ergaben sich zeitlich exakt an jenen Tagen, als der Shanghai Composite Index sein Blasenhoch erreichte.

    Sechstens sind tun sich viele Schwellenländer in diesem Jahr schwer. Das nach Einwohnerzahl viertgrößte Land der Welt, Indonesien, befindet sich nach zwei Quartalen mit Negativ-Wachstum in einer Rezession. Dem fünftgrößten Land der Welt, Brasilien, fehlt ein weiteres Negativ-Quartal für ein solches Szenario. Die Aktienmärkte liegen auf Dollarbasis in diesem Jahr 22 bzw. 18 Prozent hinten. In Malaysia, Thailand und der Türkei sieht es nur unwesentlich besser aus. Chinas Einkaufsmanagerindex fiel unerwartet im Juli. Chinesische Autokäufe lassen seit März zu wünschen übrig. Noch ist nicht klar, ob in diesem Jahr ein Plus gegenüber dem Vorjahr erzielt werden kann in einem Automarkt, dessen Wachstumsraten regelmäßig 20 Prozent oder darüber betrugen.

    Siebtens scheint in den USA jetzt auch die tragende Sektoren-Säule „Gesundheitswesen“ schlapp zu machen (dunkelgrüne Linie folgender Chart).

    CH_WR_20150728

    Am Freitag musste der Biotech-Index mit einem Minus von 3,5 Prozent einen heftigen Tagesverlust hinnehmen. Charttechnisch wurde ein Ausbruch negiert. Tragende Säulen brechen stets zuletzt ein. Jetzt heißt es aufzupassen. Denn der 1-Jahres-GD (250 Tage) im S&P 500 dürfte in der kommenden Woche zum zweiten Mal innerhalb eines Monats getestet werden. In der Regel geht spätestens der dritte Test schief.

    Zudem signalisieren die US-Wirtschaftsdaten der US-Zentralbank überwiegend Gutes. Die Anträge auf US-Arbeitslosenunterstützung sind auf den tiefsten Wert seit 1973 gesunken. Zehn-Prozent-Korrekturen sind allemal drin, ohne dass die Fed zur Hilfe kommt.

    Die schwache Marktbreite, die Dow Theorie, die Schwäche der Junk-Bonds, die im Juni aufgetretenen Hindenburg-Omen, die anhaltende Schwäche vieler Schwellenländer incl. China, beginnende Probleme im Gesundheits-/Biotechsektor sowie eine Fed, die einer Korrektur wahrscheinlich zuschauen, sie möglicherweise sogar begrüßen wird (Janet Yellen nannte bereits im Vorjahr die Biotechs „überbewertet“) lassen uns annehmen, dass dem Juli-Hoch im S&P 500 eine größere Bedeutung zukommen wird.

    Es wäre typisch für ein Jahr wie dieses, wenn auch das zweite Halbjahr nur Magerkost offerieren würde. Und dies möglicherweise in Form einer – bereits angelaufenen – Korrektur, die sich Richtung Herbst intensivieren sollte. Für den Zeitraum ab November rechnen wir mit positiven Gegenbewegung bis zum Jahresende.

    robert-rethfeldEin Beitrag von Robert Rethfeld.

    Robert Rethfeld betreibt den Börsendienst Wellenreiter-Invest. Kernprodukt ist ein handelstäglich erscheinender, abonnementsbasierter Börsenbrief. Seit Ende der 80er Jahre lebt er im Vordertaunus, zunächst in Bad Homburg und seit dem Jahr 1999 in Oberursel. Er ist verheiratet, hat zwei Kinder und hält sich durch Laufen im Taunus sowie durch Golfspielen fit.

    P.S. Ein kostenloses 14tägiges Schnupperabonnement erhalten Sie unter www.wellenreiter-invest.de

    Bildquelle: Robert Rethfeld / dieboersenblogger.de


    (27.07.2015)

    BSN Podcasts
    Christian Drastil: Wiener Börse Plausch

    SportWoche Podcast #137: Tennis-Highlights, Rankings & Rookies 2024 aus österreichischer Sicht feat. Thomas Schweda, ÖTV




    DAX Letzter SK:  0.00 ( 1.03%)
    Dow Jones Letzter SK:  0.00 ( 0.42%)
    Meta
    Akt. Indikation:  542.50 / 543.60
    Uhrzeit:  13:04:17
    Veränderung zu letztem SK:  0.21%
    Letzter SK:  541.90 ( -0.76%)

    S&P 500 Letzter SK:  541.90 ( 0.56%)


     

    Bildnachweis

    1. Wall Street, Börse, New York, Frontpage / Shutterstock.com , (© (www.shutterstock.com))   >> Öffnen auf photaq.com

    Aktien auf dem Radar:Pierer Mobility, voestalpine, Amag, Immofinanz, CA Immo, EuroTeleSites AG, Frequentis, Rosgix, Warimpex, Wienerberger, Kapsch TrafficCom, AT&S, Frauenthal, Gurktaler AG Stamm, Polytec Group, Wolftank-Adisa, Porr, Oberbank AG Stamm, UBM, Palfinger, Zumtobel, Addiko Bank, Agrana, Erste Group, EVN, Flughafen Wien, OMV, Österreichische Post, S Immo, Telekom Austria, Uniqa.


    Random Partner

    Montana Aerospace
    Montana Aerospace zählt dank ihrer globalen Präsenz in Entwicklung und Fertigung sowie ihrer Multimaterial-Kompetenz zu den weltweit führenden Herstellern von komplexen Leichtbaukomponenten und Strukturen für die Luftfahrtindustrie. Als hochgradig integrierter Komplettanbieter mit State-of-the-Art-Fertigungsstätten in Europa, Amerika und Asien unterstützen wir die Local-to-Local-Strategie unserer Kunden.

    >> Besuchen Sie 68 weitere Partner auf boerse-social.com/partner


     Latest Blogs

    » SportWoche Podcast #137: Tennis-Highlights, Rankings & Rookies 2024 aus ...

    » Österreich-Depots: November-Bilanz (Depot Kommentar)

    » Börsegeschichte 29.11.: Bitte wieder so wie 2006 (Börse Geschichte) (Bör...

    » PIR-News: Zahlen von Immofinanz und Warimpex, News von Erste Group, wien...

    » Nachlese: Barrique de Beurse, Socgen, KTM, Wolfgang Fellner, Rudi Fußi, ...

    » Wiener Börse Party #792: ATX zum Ultimo etwas fester, Immofinanz liefert...

    » Börse-Inputs auf Spotify zu u.a. Beamten-Lohnrunde, Susanne Bauer, Goldm...

    » ATX-Trends: Porr, CA Immo, UBM, S Immo, wienerberger ...

    » Börsepeople im Podcast S16/04: Susanne Bauer

    » Österreich-Depots: Etwas fester (Depot Kommentar)


    Useletter

    Die Useletter "Morning Xpresso" und "Evening Xtrakt" heben sich deutlich von den gängigen Newslettern ab. Beispiele ansehen bzw. kostenfrei anmelden. Wichtige Börse-Infos garantiert.

    Newsletter abonnieren

    Runplugged

    Infos über neue Financial Literacy Audio Files für die Runplugged App
    (kostenfrei downloaden über http://runplugged.com/spreadit)

    per Newsletter erhalten


    Meistgelesen
    >> mehr





    PIR-Zeichnungsprodukte
    AT0000A3EKB3
    AT0000A3C4S3
    AT0000A3BPU8
    Newsflow
    >> mehr

    Börse Social Club Board
    >> mehr
      #gabb #1741

      Featured Partner Video

      Unwissenheit ist kein Religions-Bekenntnis

      Das Sporttagebuch mit Michael Knöppel - 22. November 2024 E-Mail: sporttagebuch.michael@gmail.com Instagram: @das_sporttagebuch Twitter: @Sporttagebuch_
      Das Sporttagebuch mit Michael Knöppel - ...

      Books josefchladek.com

      Mikael Siirilä
      Here, In Absence
      2024
      IIKKI

      Adolf Čejchan
      Ústí nad Labem
      1965
      Severočeské krajské nakladatelství

      Matthew Genitempo
      Dogbreath
      2024
      Trespasser

      Futures
      On the Verge
      2023
      Void

      Gabriele Basilico
      Ambiente urbano 1970-1980
      2024
      Electa