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Buchvorstellung “Der Dhandho-Investor” (Daniel Koinegg)

Bild: © Volker Plass, Bücher ; Schild

15.07.2015, 3463 Zeichen

Im heutigen Artikel möchte ich einige Sätze zum Werk des indischstämmigen Value Investors Mohnish Pabrai verlieren, das den vollen Titel „Der Dhandho-Investor: So funktioniert Value-Investing auf Indisch“ trägt. Pabrai möchte in diesem Buch die indische Kultur mit westlichem Kapitalismus vermischen.

Zunächst zum Autor ein paar Worte: Mohnish wurde im Jahr 1964 in Bombai geboren. Nach einigen Jahren Berufserfahrung bei Tellabs gründete er sein eigenes Unternehmen mit dem Namen TransTech, welches er um die Jahrtausendwende für eine hübsche Summe verkaufen konnte. Seither betreibt er in Form eines 1-Mann-Unternehmens die Investmentgesellschaft PabraiFunds, die nach dem Vorbild der Buffett-Partnership aufgesetzt ist.

Mohnish beginnt sein Werk mit der Fallstudie der Patels, einem indischen Clan, dessen Angehörige in den 70er Jahren mittellos nach Amerika ausgewandert sind und es über die folgenden Jahrzehnte geschafft hat, dass jedes fünfte Motel im Besitz eines Angehörigen des Clans ist, verstreut über die gesamten Vereinigten Staaten. Das Buch erläutert den Begriff „Dhandho“ und übersetzt ihn als die „Bemühung, Wohlstand zu schaffen“. Pabrai grenzt den Begriff noch weiter ein und möchte diese Bemühung zur Schaffung von Wohlstand mit niedrigem Risiko verwirklicht wissen.

Er versteht dabei wie viele Value Investoren das Risiko als die Gefahr eines dauerhaften Kapitalverlustes. Davon trennt er strikt den Begriff der Unsicherheit und empfiehlt die Suche nach Investitionen, die in diesem Sinne eine hohe Unsicherheit, aber ein niedriges Risiko aufweisen und wo der Aktienmarkt diese beiden Begriffe schlichtweg verdreht. Eine Situation großer Unsicherheit, aber mit geringem Risiko war für ihn beispielsweise um die Jahrtausendwende ein Bestattungsunternehmen, das Probleme hatte, seine Kreditverbindlichkeiten zu strukturieren. Hier gab es mehrere Szenarien, wo niemand wusste, welches tatsächlich eintreten würde, wo aber in keinem Fall die Gefahr eines dauerhaften Kapitalverlustes besonders groß war, weil das Unternehmen über eine Vielzahl “funktionierender” und vor allem eigenständiger Bestattungseinheitenverfügte. Pabrai hält nicht besonders viel von Streuung. Stattdessen möchte er wenige Wetten, die hohe Chancen bieten, mit hohem Einsatz platzieren. Dazu bedient er sich auch der Kelly-Formel.

Aus meiner Sicht ist dieses Buch eine sehr gute Einsteigerlektüre. Es ist auch in der deutschen Übersetzung sehr gut lesbar, was auf viele andere Werke von Finanzbuchverlagen nicht zutrifft. Die Rückbesinnung auf die korrekte Unterscheidung von Risiko und Unsicherheit im Sinne des Value Investoren ist aber auch für Fortgeschrittene immer wieder nützlich. Leider vereinfacht Pabrai, wie ich finde, da und dort einige Dinge zu stark: so werden beispielsweise die verschiedenen Unternehmungen von Richard Branson als klassisches „Dhandho“-Vorgehen dargestellt, weil Branson oftmals kaum eigenes Kapital riskiert. Hier wird aber übersehen, dass im Falle eines Flops einer neuen Geschäftsidee möglicherweise negative Rückkopplungen auf andere bisher funktionierende Geschäftsbereiche von Bransons Virgin Group entstehen können, die ja allesamt unter derselben Marke laufen. Es besteht also implizit sehr wohl ein höheres Risiko auch im Pabrai`schen Sinne.

Verwendete externe Quellen außer dem Buch:

https://de.wikipedia.org/wiki/Mohnish_Pabrai (Biographie von Mohnish Pabrai)

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(15.07.2015)

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