Topnews aus Deutschland 

Deutsche Experten bevorzugen Grexit

Der gestrige Vorschlag von Bundesfinanzminister Schäuble, Griechenland für fünf Jahre aus dem Euro zu werfen, soll mit Bundeskanzlerin Merkel und SPD-Chef Gabriel abgestimmt gewesen sein, berichteten Medien. Auch der Bund der Steuerzahler hatte sich gegen weitere Hilfen für Griechenland und für einen Austritt aus der Eurozone ausgesprochen. Doch im Ausland, vor allem in Italien, Frankreich und natürlich in Griechenland, löste der Vorschlag einen Sturm der Entrüstung aus. Der Chef des ifo-Instituts, Hans-Werner Sinn, zeigte sich enttäuscht. Er kommentierte in einem Interview, dass die Probleme Griechenlands nur um drei Jahre verschoben worden seien. Solange der Lebensstandard der Griechen und die Ansprüche nicht auf ein Niveau zurückgeführt werden, das von der Volkswirtschaft abgedeckt ist und finanziert werden kann, werde das Land weiter nicht wettbewerbsfähig bleiben.

Topnews aus den Regionen

Europa:

Athen muss in dieser Woche Reformen auf den Weg bringen. Im Gegenzug werden die griechischen Schulden umstrukturiert, indem die Laufzeiten verlängert werden. Ein neues Hilfsprogramm soll dem Land für drei Jahre bis zu 86 Mrd. Euro verschaffen. Doch dies erfordert die Zustimmung mehrerer Parlamente. Euro-Gruppenchef Dijsselbloem erklärte, dass man sich auf einen Privatisierungsfonds geeinigt habe, der für die Rückzahlung der Schulden eingesetzt werden soll. Der griechische Premier Tsipras warnte, dass die verlangten Sparmaßnahmen zwangsläufig zu einer Rezession führen werden. Griechenlands Arbeitsminister Skourletis bezweifelte derweil, dass die Auflagen der Geldgeber eine Mehrheit im Athener Parlament finden werden. Nach seinen Worten sind in diesem Jahr vorgezogene Neuwahlen notwendig. Diese können aber nicht sofort stattfinden. Experten der Deutschen Bank rechnen damit, dass die Kapitalkontrollen in Griechenland bis zum Herbst aufrecht erhalten werden müssen. Die Banken bleiben noch bis mindestens Mittwoch geschlossen.

Asien:

China geht weiter massiv gegen die Opposition und all diejenigen vor, die für Menschenrechte im Land der Mitte kämpfen. Peking hat 106 Menschenrechtsanwälte und Aktivisten aus 15 Städten bei einer landesweiten Razzia verhaften lassen. Die Staatsregierung bezeichnet sie als "Organisiertes Verbrechen". Augenzeugen berichteten, dass die Betroffenen von Sicherheitsbeamten oft ohne Angabe von Gründen mitgenommen wurden. Für einige ist es nicht die erste Inhaftierung.

Christian Drastil: Wiener Börse Plausch

Song #56:: Unser Unsro, das Lied, das die europäische Finanz- und Währungskrise löst (Nicht King Kong)

Bildnachweis

1. Roman Eisenschenk, Head of Austrian Sales Kepler Cheuvreux, Christian Drastil , (© Martina Draper/photaq.com)   >> Öffnen auf photaq.com

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