10.06.2015, 3679 Zeichen
Ähnlich wie in den Jahren zuvor hat der Goldpreis auch im bisherigen Jahresverlauf einige Erholungsversuche unternommen. Allerdings war bisher keine nachhaltige Erholung der Notierungen zu beobachten. Daher müssen sich Goldminenbetreiber wie Barrick Gold weiterhin auf Einsparungen, Anteilsverkäufe und Minenschließungen verlassen, um wieder imposantere Geschäftserfolge zu verzeichnen.
Im Fall des kanadischen Marktführers lautet das Ziel für das Gesamtjahr 2015, die Nettoverschuldung um mindestens 3 Mrd. US-Dollar zu senken. Zuletzt konnte Barrick Gold einige Fortschritte bei diesem Vorhaben erzielen. Am 26. Mai wurde bekanntgegeben, dass man einen Anteil von 50 Prozent an der Betreibergesellschaft, die die Porgera-Mine in Papua Neuguinea betreibt, für 298 Mio. US-Dollar an Zijin Mining aus China verkaufen wird. Diese Betreibergesellschaft hält wiederum 95 Prozent an der Mine, während der Rest in Staatseigentum ist. Noch wichtiger als der Anteilsverkauf könnte jedoch die Vereinbarung mit Zijin sein, wonach die beiden Unternehmen in Zukunft zusammenarbeiten wollen. Auf diese Weise bekommt Barrick Gold besseren Zugang zum wichtigen chinesischen Markt. Nur zwei Tage zuvor hatte Barrick Gold vermeldet, dass man die Cowal-Mine in Australien für 550 Mio. US-Dollar an Evolution Mining verkauft hatte.
Wie angespannt die Lage beim Goldminenbetreiber ist und wie wichtig Einsparungen sind zeigte sich einmal mehr im ersten Quartal dieses Jahres. Laut Unternehmensangaben vom 27. April wurde gegenüber dem Vorjahreszeitraum ein Gewinnrückgang um 35 Prozent auf 57 Mio. US-Dollar ausgewiesen. Die Umsatzerlöse waren um 15 Prozent auf 2,25 Mrd. US-Dollar rückläufig. Dabei hatte Barrick Gold mit etwas höheren Durchschnittskosten als im Gesamtjahr 2014 zu kämpfen. Diese lagen zu Beginn dieses Jahres bei 927 US-Dollar pro Unze, nachdem sie 2014 im Schnitt bei 864 US-Dollar gelegen hatten. Zudem sank die Goldproduktion im ersten Quartal um 12 Prozent auf 1,39 Millionen Unzen. Trotz eines verhaltenen Jahresauftakts hat das Unternehmen für die zweite Jahreshälfte jedoch eine höhere Produktion und geringere Kosten versprochen. Daher wurde das Produktionsziel für das Gesamtjahr von 6,2 bis 6,6 Millionen Unzen (2014: 7,17 Millionen) bestätigt. Die durchschnittlichen Kosten werden wiederum weiterhin bei 860 bis 895 US-Dollar pro Unze gesehen.
Obwohl Barrick Gold zuletzt einige Fortschritte bei der Stärkung der Bilanz verzeichnen und auch interessante Partnerschaften eingehen konnte, ist es fraglich, ob sich der Minenbetreiber damit nachhaltig aus dem jüngsten Tief befreien kann. Dies gilt genauso für den Kurs der Barrick-Gold-Aktie. Während die Verschuldung weiterhin hoch bleibt, scheint der Goldpreis keine Anstalten zu machen, sich nachhaltig zu erholen. Zumindest können die Kanadier dies mithilfe ihrer im Branchenvergleich relativ niedrigen Produktionskosten etwas kompensieren. Allerdings scheinen auch die Boom-Zeiten vorbei zu sein, als eine hohe Investorennachfrage und der Rohstoffhunger Chinas die Goldpreise in die Höhe getrieben hatten und die Minenbetreiber zu einer teuren Ausweitung der Produktion verleiteten.
Spekulative Anleger, die steigende Kurse bei der Aktie von Barrick Gold erwarten, könnten mit einem Wave XXL-Call der Deutschen Bank (WKN DT7YNR) auf ein solches Szenario setzen. Der Hebel dieses Open-End-Papiers liegt derzeit bei 3,22, die Knock-Out-Schwelle bei 8,45 US-Dollar. Wer aber als spekulativer Anleger eher short-orientiert ist, könnte mit einem Wave XXL-Put der Deutschen Bank (WKN DT7P5E, aktueller Hebel 3,73; Knock-Out-Schwelle bei 13,85 US-Dollar) auf fallende Kurse bei der Barrick-Gold-Aktie setzen.
Stand: 09.06.2015
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