Bigger Picture: Was man am 19.5. vor Marktstart gelesen haben sollte (Deutsche Bank Morning Daily)

19.05.2015, 3888 Zeichen

Topnews aus Deutschland

 

Bundesbank optimistisch

Die Bundesbank bleibt mit Blick auf die heimische Konjunktur optimistisch. "Die deutsche Wirtschaft wird in den kommenden Monaten wohl weiter expandieren", heißt es im aktuellen Monatsbericht der Notenbank. Nach wie vor bleibe der private Konsum eine wichtige Stütze. Dagegen wirke die schwache Weltwirtschaft als Bremsklotz für die deutsche Exportwirtschaft. Einen wichtigen Wachstumstreiber sieht die Bundesbank in der Baukonjunktur. "Der breit angelegte Auftragsschub in der Bauwirtschaft zu Beginn des Jahres lässt erwarten, dass die Baukonjunktur verstärkt Fahrt aufnehmen könnte." Dagegen rechnen die Experten damit, dass die Ausrüstungsinvestitionen der Firmen eher verhalten steigen dürften. 

 

Topnews aus den Regionen 

 

Europa:

Die Schweiz leidet weiter unter dem starken Franken, der Produkte und Dienstleistungen für Ausländer unattraktiv macht. Die schweizerischen Einzelhandelsumsätze sind nach der letzten Meldung für April zum Vorjahreszeitraum um 2,8% zurückgegangen. Die Erwartungen hatten bei einem Minus von 2,0% gelegen. Im März waren die Einzelhandelsumsätze in der Schweiz bereits um 2,7% gesunken. Wirtschaftswachstum wird zumeist von steigenden Umsätzen im Einzelhandel begleitet. Sinken die Umsätze dagegen, so ist dies ein Hinweis auf eine Abkühlung der Wirtschaft. 

 

USA:

Der von der National Association of Home Builders (NAHB) veröffentlichte Index zur Stimmung am US-Immobilienmarkt ist überraschend von 56 Punkten im Vormonat auf 54 Zähler im Mai gesunken. Analysten hatten im Konsens hingegen mit einem Anstieg auf 57 Punkte gerechnet. Nichtsdestotrotz signalisiert ein Wert über 50 Zählern, dass die Eigenheimbauer weiterhin optimistisch sind. Der Mai ist der elfte Monat in Folge mit einem Wert über 50 Punkten. Der Subindex zu den aktuellen Einfamilienhausverkäufen fiel von 61 auf 59 Punkte, während die Indexkomponente für künftige Verkäufe von 63 auf 64 Punkte zulegte. 

 

Asien:

Taiwan wird schärfere Kontrollen für Importe von Lebensmitteln aus Japan einführen. Fischprodukte und Tee müssen auf Radioaktivität getestet werden. Der Entscheidung war ein Lebensmittelskandal vorausgegangen, bei dem chinesische Lieferanten japanische Produkte umetikettiert hatten. Die japanische Regierung in Tokio hatte gegen eine Verschärfung der Einfuhrkontrollen protestiert. Taiwan ist mit 695 Mio. Dollar Japans drittgrößter Exportmarkt. 

 

FX Market Outlook 

 

Das laufende Jahr wird angesichts der weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen für viele Emerging Markets zu einer Herausforderung. Indien sticht jedoch in diesem Zusammenhang positiv heraus, denn die Wirtschaft des Landes ist stabil und wird 2015 zu den am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften der Welt gehören. Zu dieser Einschätzung kommen die Experten des britischen Asset-Managers Legal & General Investment Management (LGIM). "Nur wenige Länder haben in den vergangenen zwei Jahren eine so dynamische und beeindruckende Wende geschafft", sagt Brian Coulton, Emerging-Markets-Stratege bei LGIM. "Indien hat dabei von einigen ökonomischen Entwicklungen profitiert, auf die es selbst keinen Einfluss hat. Allerdings sollte dabei nicht übersehen werden, dass die Fortschritte in den volkswirtschaftlichen Rahmendaten auch einer besseren Wirtschaftspolitik zu verdanken sind." So habe das Land Coulton zufolge unter anderem die Zügel in der Fiskalpolitik angezogen und Subventionen im Agrarsektor, die für zusätzlichen Inflationsdruck gesorgt hatten, zurückgefahren. 

 

Noch vor zwei Jahren war die wirtschaftliche Lage des Landes besorgniserregend. Die Rupie gehörte Mitte 2013 zu den schwächsten Währungen weltweit. "Der Kontrast zur Situation könnte größer kaum sein", sagt Coulton. "Die Rupie ist eine der wenigen Währungen, die seit vergangenem Oktober vergleichsweise stabil geblieben ist gegenüber dem Dollar, während viele andere Währungen an Wert verloren haben." 

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