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Wem gehören unsere Daten? - Konflikt zwischen Google und BMW (Gerald Hörhan)

Bild: © Google (Homepage), Hauptsitz Google in Mountain View, Aussenbestuhlung

Autor:
Gerald Hörhan

Gerald Hörhan ist ein österreichischer Investment Banker, Querdenker, Unternehmer und Publizist. Via Akademie richtet er sich an alle. Via Runplugged sind Proben seiner Bücher gratis zu hören. 

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05.02.2015, 3390 Zeichen

Am Rande der Detroit Motor Show, einer der größten weltweiten Automobilmessen, gab es einen veritablen Konflikt zwischen Google und BMW. Google und BMW, was haben diese Firmen miteinander zu tun? Einiges, denn Google liefert zum Teil Kartensysteme für das Navigationssystem von BMW. Und hier beginnt der Konflikt: Wem gehören die Daten, die das Navigationssystem laufend aufzeichnet, sowohl im Navigationsgeräte oder anderswo: Gehören Sie Google, oder BMW? Oder beiden? Oder vielleicht dem Fahrzeugeigentümer?

Diese Fragen sind ungeklärt aber sie haben große rechtliche und faktische Brisanz. Denn die Daten stellen einen ordentlichen Vermögenswert dar, für den beispielsweise Marketingfirmen, aber auch  Versicherungsgesellschaften bereit sind, (viel) Geld zu bezahlen. Wenn der Dateneigentümer weiß, dass Du regelmäßig bei Mc Donalds essen gehst (nicht dass ich das empfehlen würde), kann Dir Dein Navigationssystem automatisch Mc Donalds Filialen in der Nähe anzeigen und Dich automatisch hinführen. Und wenn die Versicherungsgesellschaft Deinen Fahrstil kennt, kann sie automatisch Deine Prämie anpassen (bei meinem Fahrstil wohl deutlich nach oben).

Noch brisanter ist die Frage, wer aller Zugriff auf die Daten hat, die Dein Auto über Dich sammelt. Der Staat wird im Namen des „Antiterrorkampfes“ wohl fordern, dass er Zugriff auf alle Daten hat, um vermeintliche Terroranschläge zu vereiteln. Er verschweigt dabei, dass er auf diesem Weg jede Verkehrsübertretung automatisch ahnden und bestrafen kann und somit die Möglichkeit für einen weiteren Raubzug hat. Vielleicht hat aber auch Deine Krankenversicherung Zugang zu den Daten, und kann Deine Versicherungsprämie erhöhen, wenn sie weiß dass Du regelmäßig bei Mc Donalds isst. Oder Dein Ehepartner, um zu überprüfen ob Du nicht fremdgehst?

Ebenso völlig ungeklärt ist die Frage des Missbrauchs der Daten: Erst kürzlich hat der ADAC bei Fahrzeugen eines deutschen Herstellers eine Sicherheitslücke entdeckt, mit der sich ein Auto aus der Ferne von unbefugten öffnen (und potentiell auch stehlen) lässt. Das ist aber erst der Anfang. Google, und alle deutschen Autokonzerne arbeiten an selbstfahrenden Autos. Was passiert, wenn sich jemand in das selbstfahrende Auto einhackt und absichtlich (z.B. aus Rache) einen Unfall provoziert?

Die Chuzpe der Diskussion zwischen Google und BMW besteht darin, dass der Fahrzeugbesitzer und Nutzer nicht einmal gefragt wird, was mit seinen Daten geschieht, geschweige denn eine Bezahlung für die Daten bekommt die er liefert, obwohl er viel Geld für sein Auto und nochmals Aufpreis für sein Navigationsgeräte bezahlt hat. Die AGBs sowohl von Google, als auch von BMW schließen das automatisch aus, der User akzeptiert durch Benutzung bzw. Login automatisch die allgemeinen Geschäftsbedingungen des jeweiligen Anbieters. Genauso ist es bei Facebook, das noch offener die von den Usern gelieferten Daten zu Geld macht. „Take it or leave it“, das ist die Devise.

Es wird Zeit dass den Usern von diversen Internet und Datendiensten klar wird, dass seine eigenen Daten einen signifikanten Wert darstellen, der von Konzernen weltweit ordentlich zu Geld gemacht wird. Ansonsten werden Google und BMW, oder jede andere Kombination von globalen Konzernen, über die Köpfe der User hinweg den Datenkuchen verteilen, und der Konsument gleichzeitig teures Geld bezahlen muss, wo er eigentlich Geld bekommen sollte.

 


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