19.12.2014, 3674 Zeichen
Goldpreis-Optimisten durften zuletzt wieder ein wenig Hoffnung schöpfen. Allerdings könnte Fed-Chefin Janet Yellen diese schnell wieder zunichtemachen.
Viele Edelmetall-Investoren hatten große Erwartungen an das Schweizer „Gold-Referendum“ vom 30. November. Immerhin wäre die Schweizerische Nationalbank (SNB) bei einem „Ja“ dazu gezwungen worden, den Anteil von Gold an den Devisenreserven deutlich anzuheben. Zu diesem Zweck wären massive Goldkäufe vonnöten gewesen, was wiederum einen Preisauftrieb für das gelbe Edelmetall hätte bedeuten können. Doch es kam anders und die Initiative „Rettet unser Schweizer Gold“ wurde mit einer großen Mehrheit abgelehnt. Trotzdem dürften Gold-Fans die Hoffnung auf ein Comeback der Notierungen nicht ganz aufgegeben haben. Ihnen macht aber unter anderem die Fed-Politik das Leben schwer.
An den Finanzmärkten wird kräftig spekuliert, wann die Fed die Leitzinsen erstmals wieder anheben wird, nachdem sie nun jahrelang bei Null lagen. Für eine Zinswende spricht insbesondere der anhaltende Aufschwung der US-Wirtschaft. Die positive Entwicklung lässt sich monatlich an den neuesten Arbeitsmarktdaten ablesen. Laut Angaben des Arbeitsministeriums von 5. Dezember wurden im November außerhalb der Landwirtshaft 321.000 neue Stellen geschaffen. Dies war der höchste Wert seit fast zwei Jahren. Zudem wurde der Vormonatswert deutlich nach oben korrigiert, während die Arbeitslosenquote mit 5,8 Prozent auf dem tiefsten Stand seit sechs Jahren blieb. Sollte sich die Fed angesichts solcher Statistiken zu einer Anhebung der Zinsen entschließen, könnten Gold-Investoren die Hoffnungen auf eine stärkere Inflation erst einmal vergessen.
Allerdings könnten die zuletzt durch die fallenden Ölpreise oder die schwächelnde Konjunktur in einigen Teilen der Welt gewachsenen Risiken die US-Notenbanker von einer Zinsanhebung abhalten. An sich nimmt man an, dass ein niedriger Ölpreis schädlich für Gold ist, da so auch die Inflation weniger anzieht. Doch über Umwege könnten die Goldnotierungen sogar von den sinkenden Ölpreisen profitieren. Dabei ist die US-Ölindustrie in großem Maße von Krediten der Banken abhängig. Die dortigen Ölförderer brauchen jedoch bestimmte Preisniveaus, um profitabel zu arbeiten. Wenn sie das nicht können, ist es auch nicht sichergestellt, dass sie alle Kredite bedienen können. Und in einer solchen Situation dürfte es die Fed nicht riskieren, mit höheren Zinsen für weitere Unsicherheiten zu sorgen.
Zudem haben Gold-Fans in Indien einen neuen Hoffnungsschimmer ausgemacht. In den vergangenen Jahren fiel der einstmals größte Goldkonsument durch Einfuhrbeschränkungen und Steuererhöhungen in Bezug auf das gelbe Edelmetall auf. Am 28. November meldete jedoch die Nachrichtenagentur Reuters, dass die indische Zentralbank die Importbeschränkungen gelockert und die so genannte 80:20-Regel, bei der Importeure 20 Prozent ihrer Einfuhren wieder exportieren müssen, aufgehoben hat. Auf der anderen Seite könnten sich die Hoffnungen der Gold-Investoren schnell wieder zerschlagen, wenn die Zinswende in den USA eventuell sogar früher als gedacht kommt und die erhofften Nachfrageeffekte, zum Beispiel aus Indien, nicht an die Erwartungen der Goldpreis-Bullen heranreichen können.
Spekulative Anleger, die steigende Notierungen bei Gold erwarten, könnten mit einem Faktor-Long-Zertifikat mit dem Hebel (Faktor) von 6 der Deutschen Bank (WKN DX6XAU) auf ein solches Szenario setzen. Wer aber als spekulativer Anleger eher short-orientiert ist und auf fallende Goldpreise setzen möchte, erhält mit einem Faktor-Short-Zertifikat mit dem Hebel (Faktor) 6 der Deutschen Bank (WKN DX6GLD) die Gelegenheit dazu.
Stand: 15.12.2014
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