13.07.2014, 3620 Zeichen
Porr, AT&S oder die intl. notierten Fabasoft, bet-at-home und CAT oil zeigten stark auf. Investor Gregor Rosinger (Schlumberger, Gurktaler, SW, Sano) listet auf, was er an der 2. Reihe schätzt.
Meine Investmentziele sind mittelständische Familienunternehmen genauso wie Immobilien, Mezzaninkapital-Investments, Internationale Aktien – aber auch börse-notierte österreichische Nebenwerte. Von Letzteren bin ich derzeit in Schlumberger, Gurktaler, SW Umwelttechnik und Sanochemia investiert. Nicht spekulativ – sondern weil ich für mich und meinen sehr langen Beteiligungshorizont interessante Potenziale erkennen kann. SW sehe ich z.B. für mich als „Wette“ auf eine längerfristige Konjunktur-erholung und einen teilweise EU-finanzierten Infrastrukturausbau insbesondere in Rumänien und Ungarn.
Marktenge kann Vorteil sein
Bei Schlumberger und Gurktaler hat mich die Trennung der Unternehmen und die damit verbundene Schärfung des jeweiligen Fokus bewogen, Stämme aufzustocken. Die Markt-
enge der Nebenwerte erachte ich als Vorteil, denn immer wieder wollen bestehende Aktionäre „raus“, weil sie Geld brauchen.
Ich liebe es, auf solche Angebote zu warten und dann bei guter Gelegenheit zuzuschlagen – oftmals kann man zu wahren Schnäppchenpreisen einkaufen, denn es gibt immer ein paar „Wahnsinnige“, die ihre Verkaufsorder bestens eingeben.
Natürlich warte ich nicht nur auf „Abstauber-Chancen“. Meist baue ich über Jahre meine Positionen auf – das Ziel sind natürlich Stimmrechte und insbesondere auch bestimmte Stimmrechtsschwellen zu überschreiten, damit ich z.B. Beschlussvorschläge zu Tagesordnungspunkten auf der Hauptversammlung zur Abstimmung einreichen darf, usw. Vom Grundsatz her ist das nichts anderes wie bei meinen Investments in nicht börsenotierte Unternehmen; auch dort bin ich ein sehr aktiver Investor, der Vorschläge einbringt, immer das Ziel einer mittel- bis langfristigen Wertsteigerung vor Augen. Daher stellt sich die Frage nach einer täglichen Ausstiegsmöglichkeit für mich nicht.
Auch Kursschwankungen sehe ich entspannt, denn im Regelfall ist meine Absicht ein Ausstieg im Rahmen eines Totalverkaufs oder mehrheitlichen Verkaufs des Unternehmens. Dabei wird aufgrund von Synergien mit einem potenziellen Käufer oftmals ein deutlich höherer Kaufpreis bezahlt, als übliche Bewertungsmodelle ergeben würden, denn ein Unternehmen ist in Wahrheit immer genau das wert, was ein tatsächlicher Käufer in gerade diesem Moment bereit ist, dafür zu bezahlen.
Über mein Investment Schlumberger wird in den Medien bereits berichtet, dass Familie Underberg ihren Schlumberger-Anteil verkaufen könnte – unter Umständen könnte das in der Folge zu einem Pflichtangebot und damit zu einer Ausstiegschance für weitere Aktionäre führen. Ob ich – sofern es überhaupt dazu kommt – dieses annehmen würde, steht allerdings in den Sternen und hängt natürlich vom gebotenen Kursaufschlag ab, denn wie oben beschrieben fühle ich mich auch als Gesellschafter in Unternehmen wohl, die nicht oder nicht mehr an einer Börse notiert sind, denn für mich persönlich sind markt-
enge AGs und GmbHs als Investments de facto gleichwertig"
Aus dem Fachheft 23, im Fast Forward Modus hier bzw. zum Download.
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2.
Sektflaschen Schlumberger
, (© photeq/Martina Draper) >> Öffnen auf photaq.com
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