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Interview mit Franz Jurkowitsch, CEO der Warimpex (Transkript boersenradio)

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boersenradio.at: … und ich möchte gleich einsteigen mit Ihren Zahlen -  die kamen zuletzt gut an. Warum denken Sie, haben die Anleger so positiv reagiert? Waren die Zahlen so überraschend für den Markt?

Franz Jurkowitsch: Naja, wir haben acht Hotels mit einem Schlag verkauft an eine Investorengruppe aus Thailand und das war sicherlich eine große Transaktion. Das hat sicherlich auch die Investoren überrascht und daher der große, positive Effekt auf unseren Börsenkurs.

Aber die Meldung kam ja nicht zu den Zahlen, das war ja schon zuvor bekannt. Wir haben ja in unserem letzten Gespräch vor einigen Monaten auch schon über diese Transaktion gesprochen.

Ja, das ist schon richtig. Aber zwischen Signing und Closing – wissen wir alle – kann immer was passieren und das war halt dann das Closing und das hat dann den Ausschlag gegeben.

In dem von mir angesprochenen Interview, was wir nach dem ersten Quartal geführt haben, hatten Sie gesagt, dass der Turnaround nachhaltig sein wird. 33,5 Millionen Euro waren es nun nach einem halben Jahr. Ja, die acht Hotels – darüber hatten wir gesprochen – Käufer ist der thailändische Investor U City. Wie zufrieden sind Sie jetzt mit diesem Ergebnis. Ein starkes Halbjahr und ein großer Schritt in Richtung nachhaltigen Turnaround?

Ja, wir hatten eigentlich die Erlöse dazu verwendet, um unseren Verschuldungsgrad auf Holdingebene abzubauen. Wir haben alle Bankkredite zurückgezahlt und haben von den Bonds, die außenstehend sind, von insgesamt 52 Millionen Bonds, praktisch 40 Millionen zurückbezahlt oder zurück gekauft über den Markt und haben nurmehr 12 Millionen Bonds outstanding.

Das heißt, sind Sie jetzt zufrieden mit Ihrer finanziellen Situation, oder wollen Sie da nochmal nachlegen?

Ja, ich glaub‘ wir können sehr zufrieden sein, denn wir haben die Eigenkapitalquote mit all den Maßnahmen auf 35 Prozent gebracht und ich glaube, das ist etwas mit dem man schon ganz zufrieden sein kann.

Sprechen wir noch mal über U City: Sie hatten ja mal mögliche Partnerschaften angesprochen, also dass Sie als Entwickler der Partner auf dem europäischen Markt werden, speziell CEE-Raum, quasi Ihr Bereich. Gibt es da schon irgendwelche Entwicklungen in dieser möglichen Partnerschaft?

Also nicht, seitdem wir zuletzt gesprochen haben, weil U City als börsennotierte Firma jetzt - die haben ja nicht nur von uns die Hotels gekauft, sondern eine Hotelmanagementgesellschaft – die nicht gelistet ist und das Ganze kam dann unter ein Dach. Und die haben relativ viele Maßnahmen treffen müssen, vor allem um den Reporting-Vorschriften als börsegelistete Firma zu entsprechen. Aber ich glaube, dass wir im Herbst Gelegenheit haben werden, über das eine oder andere neue Projekt zu sprechen.

Auch unabhängig davon: Es ist ja Geld ins Unternehmen gekommen. Sie haben nicht nur Schulden abgebaut, sondern Sie wollen natürlich auch weiter vorausblicken. Was genau ist angedacht? Was für Projekte folgen jetzt?

Wir haben drei Projekte in Polen, davon sind zwei im Bau. Eines ist der Ogrodowa Straße in Lodz schräg vis-á-vis von unserem Hotel Andel‘s. Ein anderes ist das Projekt Mogilska in Krakau und ein drittes ist am Rondo Mogilskiego, nicht weit von dem Projekt Mogilska, auch in Krakau ein Projekt. Alle drei zusammen würden in einem Volljahr, in einem Normaljahr unter Vollvermietung rund zwölfeinhalb Millionen Mieteinnahmen bringen und das ist in etwa der Betrag, den wir durch den Verkauf der acht Hotels verkauft haben. (Anmerkung: hat er geau so gesagt. Schöner wäre wohl „durch den Verkauf der acht Hotels erlöst haben“)

Und Ihr Fokus? Wird der dann weiterhin auf den Regionen, über die wir in der Vergangenheit immer gesprochen haben, bleiben? Also Russland und Polen?

Ja, wir glauben an die Regionen. Wir glauben sowohl an Russland wie auch an Polen. Wir werden aber sicherlich auch in Ungarn und in Rumänien uns umsehen, weil wir haben gute Teams. Und wir kennen den Markt, wir kennen die Höhen und die Tiefen dieser Märkte aber wir glauben daran und das ist auch unser Fokus. Es macht jetzt wenig Sinn, in reifere Märkte wie Deutschland oder Österreich einzutreten.

Gerade in Russland: Neue Sanktionen sind im Gespräch … das Russland-Geschäft hat Ihnen ja schon mal oder zumindest den Anlegern so ein bisschen die Stimmung verhagelt. Machen Sie sich Sorgen, dass es mit Russland die Lage noch einmal anspannen könnte?

Eigentlich nein. Ich glaube, dass der Markt, den wir haben – Immobilien – jetzt nicht, wie soll ich sagen, im Fokus von Sanktionen sein wird.

Wir treffen uns ja hier auf einer Immobilien-Konferenz, so wie eigentlich jedes Jahr hier in Frankfurt. Die Stimmung scheint gut zu sein, aber die meisten konzentrieren sich ja – wie Sie gesagt haben – auf den reiferen Markt Deutschland. Wie ist denn hier das Feedback für den CEE-Immobilienmarkt?

Es gibt mehr Interesse als früher, weil sie in den reiferen Märkten teilweise mit Renditen zwischen dreieinhalb und vier Prozent einkaufen können oder fast möchte ich schon sagen … müssen. Weil die Preise so hoch wurden und jetzt gibt es natürlich sehr viele institutionelle Anleger, die schon eine höhere Rendite suchen und sich dann ganz einfach Chancen und Risiken beimischen, wo sie höhere Renditen bekommen und das ist mit Sicherheit Zentraleuropa.

Dann schauen wir nur noch auf die kurze Sicht auf Ihre Pläne für die nächsten Monate. Es ist inzwischen September. Was ist in den letzten Monaten noch zu tun, damit Sie in diesem ereignisreichen Jahr 2017 zurückblicken und sagen „Alles war gut“?

Wir hoffen, dass wir die zwei Projekte, die wir gerade im Bau haben, im Termin zur Eröffnung bringen. Wir hoffen, dass wir dort, wo wir noch keine Vollvermietung haben, gute Mietverträge bekommen und dass wir bei opportunistischen Überlegungen das eine oder andere finden, dass man jetzt nicht in einen strategischen Businessplan setzen kann.

Klingt, als könnte da noch was kommen. Behalten wir das mal im Auge. Vielen Dank Herr Jurkowitsch.

Ja, vielen Dank auch. Danke.

Hinweis: Audio unter http://www.wienerborse.at (barrierefrei, Österreich) bzw. http://www.boersenradio.at (Login, Komplett-Feed).



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Die Immofinanz ist ein börsenotierter gewerblicher Immobilienkonzern, der seine Aktivitäten auf die Segmente Einzelhandel und Büro in sieben Kernmärkten in Europa (Österreich, Deutschland, Tschechien, Slowakei, Ungarn, Rumänien und Polen) fokussiert. Zum Kerngeschäft zählen die Bewirtschaftung und die Entwicklung von Immobilien.


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Beitrag von boersenradio.at



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