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Health Bells: Gutes Storytelling samt Beispiel (Bosko Skoko)

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Gutes Storytelling leistet seit Jahrtausenden großartige Arbeit. Warum nutzen wir es in Wirtschaft und Gesundheit nur so selten?

Erinnern Sie sich noch an Ihr Lieblingsmärchen aus der Kindheit? Oder an den ersten TV-Spot, der hängen geblieben ist? Und was war Ihr erstes Erlebnis im Theater oder in der Oper? Bei mir sind es „Das tapfere Schneiderlein“, die BAWAG-Werbung mit der über Wald und Wiesen glücklich herumhüpfenden Familie und „Die verkaufte Braut“ von Friedrich Smetana. Was allen drei gemeinsam ist: Gutes Storytelling vermittelt Informationen und Werte und schafft Bilder, die auch noch Jahrzehnte später hängen bleiben.

Dabei ist Storytelling nichts Neues: Es handelt sich um eine der ältesten Kommunikationsformen, mit denen wir Menschen uns seit jeher verständigen – ob als Höhlenmalerei, Geschichtenrunde beim Feuer oder im Zuge religiöser Zusammenkünfte. Unser Gehirn speichert Informationen und archetypische Muster, um bei Bedarf auf diese zurückgreifen zu können. Dies spart Zeit und Energie und führt dazu, dass Menschen generell versuchen, das Leben in grundlegenden Verhaltensmustern zu erfassen. Gutes Storytelling greift auf solche Muster zurück (zum Beispiel der starke Held, der in den Krieg zieht, um eine schöne Frau zu retten; der alte Weise, den man um Rat fragt; David gegen Goliath) und interpretiert sie neu. Wussten Sie zum Beispiel, dass Steven Spielbergs „E.T. – Der Außerirdische“ eine Neu-Interpretation der Jesus-Geschichte als Grundlage hat? Der Außerirdische bringt dem einsamen Elliot Linderung seines Leidens, er muss nach Hause telefonieren und wird mit seiner Wiederauferstehung zu einem fast göttlichen Wesen.

Klingt in der Theorie logisch und wenn man sich anschaut, wie Markenkommunikation, Wissensmanagement oder politische Akteure Storytelling mittlerweile perfektionieren, sieht man auch, dass es funktioniert. Um aber auf die zwei Eckpfeiler dieser Kolumne – Wirtschaft und Gesundheit – zurückzukommen, wundert es mich, wie selten professionelles Storytelling zum Einsatz kommt. Gerade börsennotierte Unternehmen, die im Zuge von Roadshows meist 20 Minuten Timeslots bekommen, um ihre Werte und Visionen zu präsentieren, setzen immer noch lieber auf dutzende Powerpoint-Slides mit reinen Zahlen, Daten, Fakten. Change-Management-Prozesse werden immer noch viel zu oft von leeren Worthülsen à la Effizienz und Nachhaltigkeit begleitet. Und ganz ehrlich: Wie viele Weihnachtsansprachen haben wir alle schon gehört, die so austauschbar waren, dass wir uns nicht einmal mit einem Wort mehr daran erinnern können? Eine lebendig erzählte Geschichte hingegen gewinnt die Aufmerksamkeit und Konzentration der Zuhörer und hat das Potenzial, zu faszinieren und zu motivieren.

Ein sehr schönes Beispiel für Storytelling im Gesundheitsbereich kam mir als Jury-Mitglied des Occursus, eines großartigen Anerkennungspreises für Kommunikation in der Onkologie, unter: Im Krankenhaus St. Vinzenz in Zams wird die Würdezentrierte Therapie für onkologische Patienten in der letzten Lebensphase eingesetzt. Es handelt sich um eine Form der Biographie-Arbeit, welche die Patientenwürde stärken und damit die psychosoziale und existentielle Not der Palliativpatienten lindern soll. Diese werden im Rahmen eines halbstrukturierten Interviews angeleitet, identitätsstiftende Ereignisse und Epochen ihres Lebens zu erzählen. Daraus entsteht ein Dokument, das den Patienten als „geistiges Vermächtnis“ übergeben wird. Wertschätzung, Sinnfindung und die Bedeutung des eigenen Lebenswerkes werden gestärkt und unterstützt. Storytelling at its best...  ϑ

 

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Storytelling-Freaks und –Kritker, meldet euch: bosko.skoko@kommunikationsmacherei.at 

Bosko Skoko betreut als selbstständiger Kommunikationsberater Kunden aus den Bereichen Wirtschaft, Gesundheit und Lifestyle.

 

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Health Bells: Es war einmal eine Story ... - Börse Social Magazine #06

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Aus dem Börse Social Magazine #06
(Juni 2017)





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