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Own Austria hat den Länderindex neu erfunden

Den Länderindex neu erfunden - Börse Social Magazine #05

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Q (Christian Drastil): Mitte Mai postete eine interessierte Mitdiskutantin in unsere Facebook-Gruppe „Investieren in Österreich“ (https://www.facebook.com/groups/GeldanlageNetwork/ ) die Frage, was wir vom Fonds Own Austria halten würden.  Ergo habe ich kurz recherchiert, neugierig geworden und danke für die rasche Terminmöglichkeit. Also, was ist Own Austria?

Thomas Niss: Die Möglichkeit für alle Österreicher, an ihrem Alltag mitzuverdienen. Die Basis bildet ein Ansparplan auf den Own Austria Standortfonds. Ein Aktienindexfonds, der von uns eigens für österreichische Anleger entwickelt wurde. Der Fonds enthält die 250 für Österreich relevantesten, handelbaren Unternehmen. Wer sich auf unserer Website anmeldet, bekommt ein kostenloses Fondsdepot bei unserer Partnerbank und schließt auch den Ansparplan ab. Sobald das Depot eröffnet wurde, können unsere Kunden über die Own Austria App ihr Depot steuern: Anpassungen des Sparplans und auch einmalige Einzahlungen sind ganz einfach möglich. Und es gibt keinerlei Bindung. In der App zeigen wir den Nutzern auch, welche Unternehmen im Own Austria Standortfonds enthalten sind, unter welchen Marken sie ihre Produkte verkaufen und was sich bei den Unternehmen gerade so tut. Und das lebensnah und verständlich. 

Zur App komme ich später noch, zunächst zu euch formal. Wer steckt hinter Own Austria? 

Die Wertpapierfirma hinter Own Austria haben wir Anfang 2014 gegründet. Schritt für Schritt haben wir dann das Team für Own Austria aufgebaut. Mittlerweile besteht dieses auch aus Journalisten, Kreativen und Programmierern.  

Ihr schreibt von 250 handelbaren Unternehmen, die in Österreich am meisten Umsatz und Mitarbeiter haben. Wie recherchiert man das?

Die Ausgangsbasis für den Index, auf dem der Own Austria Standortfonds basiert, sind der Stoxx Global 1800 Index und der Stoxx Austria Total Market Index. Die Mitarbeiteranzahl kann man recht gut über die Unternehmenswebsites aber auch über das Firmenbuch recherchieren. Daten zum Umsatz findet man in den Jahresberichten und ebenfalls auf den Unternehmenswebsites. 

Das klingt nach mächtig Arbeit ...

Ja, und mit Re-Check. Wir gehen immer von der höchsten verfügbaren Granularitätsstufe aus und verwenden dann eine Approximationsroutine. Nachdem wir beide Kennzahlen bestimmt haben, schicken wir unsere Ergebnisse den  Unternehmen mit der Bitte um Validierung.

Das heisst, die Mischung aus österreichischen und internationalen Unternehmen passt für Euch zusammen ...

Exakt, weil alle Unternehmen im Own Austria Standortfonds für den Alltag der Österreicher relevant sind. Ein paar Beispiele: Siemens notiert zwar in Frankfurt, beschäftigt aber 10.000 Mitarbeiter in Österreich. Auch BMW, Magna, Shire, Mondi oder Novartis beschäftigen hierzulande tausende Mitarbeiter und vertrauen auf den Standort Österreich als wesentlichen Baustein ihrer globalen Präsenz. So hat etwa BMW zuletzt angekündigt, bis 2021 340 Millionen Euro in Steyr zu investieren. Dazu kommt, dass viele österreichische Marken multinationalen Unternehmen gehören. Ich denke etwa an Gösser, Römerquelle, Milka oder meine Elmex Zahnpasta.  

Bei Gösser muss ich schmunzeln, ich habe ein wikifolio namens FLEX (Foreign Listed Employers Index), in dem 20 im Ausland notierte grosse Arbeitgeber in Österreich sind. Gösser ist via Heineken drin, dann UniCredit uvm., 50 Prozent Performance seit Start, aber nicht investierbar, sondern rein journalistisch. Ich bin mir aber sicher, dass alle 20 Unternehmen auch bei Own Austria gewichtet sind ...

Glaub ich auch. Und zusätzlich zu der hier beschriebenen Facette gibt es ja auch noch Unternehmen, die aus dem Alltag der Österreicher nicht wegzudenken sind, obwohl sie in Österreich über keine großen Standorte verfügen. Hier fallen mir die IT-Riesen Google/Alphabet, Amazon und Apple als erstes ein. Warum sollen die Österreicher nicht an ihren iPhones, Google-Suchen und Amazon-Bestellungen mitverdienen? All diese Unternehmen sind daher im Own Aus-tria Standortfonds. Aber selbstverständlich auch an der Wiener Börse notierte Unternehmen wie OMV, voestalpine, Erste Bank, Uniqa oder auch die Österreichische Post: Das sind alles tolle, wertvolle Unternehmen und daher fixe Bestandteile des Own Austria Standortfonds.

Sodala, wie verteilt sich nun der 250er-Kuchen im Portfolio, zb nach Prozentgewichtung von Märkten?

Rund 35% des Kapitals entfallen auf Unternehmen mit Listing in Wien, rund 20% auf Unternehmen mit Listing in Deutschland und weitere 20% auf Unternehmen mit Listing in den USA. Der Rest verteilt sich auf Großbritannien, die Schweiz, Kanada, Italien etc. Der Split nach Sektoren ist sehr ähnlich wie jener im MSCI World Index, wobei ein leichtes Übergewicht im Bereich des Industrie-Sektors besteht. Der Euro stellt mit rund 60% die Leitwährung des Fonds dar. Wenn man bedenkt, dass in Wien notierte Unternehmen weniger als 0,1% der Kapitalisierung des MSCI World Index darstellen und nur rund 10% des Kapitals im MSCI World Index in Euro notieren, dann wird der Österreich- und Euro-Fokus des Own Austria Standortfonds sehr deutlich.  

Und was oder wer war Anlass, das Produkt zu launchen?

Warren Buffett. Er hat in seinen Aktionärsbriefen aus den Jahren 2013 und 2014 einen klaren Punkt gemacht: Die langfristige Veranlagung in einen breit gestreuten Aktienfonds – zu geringen Kosten und in regelmäßigen, kleinen Schritten – ist sicherer als die Veranlagung in währungsgebundene Anlageklassen. Die Vergangenheit gibt ihm Recht. Er empfiehlt, einen Indexfonds auf den S&P 500 zu erwerben. Für US-Amerikaner macht das Sinn, für Österreicher ist der S&P 500 aber nicht geeignet. Produkte auf den ATX sind als Einzelprodukte leider ebenfalls nicht geeignet, da insbesondere die Streuung nach Sektoren schwach ausgeprägt ist. Daher haben wir das Konzept Länderindex neu gedacht und daraus den Standortfonds entwickelt. Und mit Own Austria machen wir das von Buffett empfohlene System der kostengünstigen, regelmäßigen Einzahlungen für alle Österreicher zugänglich. Denn Own Austria kann man schon ab 30 Euro pro Monat abschließen. Und es gibt keine Mindestgebühren. 

Investiert der Fonds in die 250 Firmen zu gleichen Teilen?

Nein, der zugrundeliegende Index und damit auch der Own Austria Standortfonds sind marktkapitalisierungsgewichtet. Die Streubesitzkapitalisierung der in der Grundgesamtheit enthaltenen Unternehmen wird dabei mit dem von uns entwickelten Standortfaktor gewichtet. 

Und wie sieht es mit Cashpositionen aus?

Formal dürfen wir bis zu 10% des Fondsvermögens in liquiden Mitteln halten. In Realität ist es weniger als ein Prozent. Alle andere Anlageklassen haben wir im Übrigen aus den Anlagerichtlinien ausgenommen. Anleger in den Own Austria Standortfonds können sich darauf verlassen, dass der Fonds ausschließlich in Aktien investiert.  

Unter den Partnern sind die beiden gelben ATX-Unternehmen angeführt: Österreichische Post und Raiffeisen International. Was macht diese Unternehmen zu Partnern? Sind es werbliche Supporter oder spielen die beiden eine aktive Rolle?

Mit der Österreichischen Post haben wir das Post Ident-Verfahren entscheidend weiterentwickelt. Darauf sind wir stolz und der Post für die exzellente Zusammenarbeit dankbar. Daneben spielen Werbemittel der Post eine wichtige Rolle in der Kampagne zum Launch von Own Austria. Die Raiffeisen Bank International ist die Depotbank des Own Austria Standortfonds. Eine darüber hinausgehende Rolle spielt die RBI aktuell nicht. Freilich sind beide auf Grund ihrer hohen Relevanz für den Standort Österreich im Index und damit auch im Own Austria Standortfonds vertreten. 

Auch wenn Ihr ein stattliches Team habt, macht man so ein grosses Produkt ja dann doch nicht alleine, wer sind die weiteren Partner?

Den Index berechnet Stoxx für uns. Den Fonds haben wir mit der Spängler IQAM aufgelegt. Die Kundendepots und die Ausführung der von uns vermittelten Aufträge liegen in den sicheren Händen der FIL Fondsbank. Für die Legitimation vertrauen wir vor allem auf die Post, bieten aber auch den Abschluss mittels qualifizierter digitaler Signatur an. Hier arbeiten wir mit der A-Trust zusammen. Unsere Server stehen bei der UPC in Wien. Die Mutter der UPC, Liberty Global, ist übrigens auch im Own Austria Standortfonds. Wir kaufen, wenn möglich, immer dort ein, wo unsere Kunden und wir – als Anleger in Own Austria – mitverdienen. 

Das gefällt mir. Zur App: Ihr wollt über 250 Unternehmen am Laufenden halten. Ich weiss aus eigener Erfahrung, wieviel „Hack´n“ das ist. Wer liefert dazu Redaktion?

Wir haben eine eigene Redaktion, die relevante Inhalte recherchiert, verfasst und veröffentlicht. Wir stützen uns dabei in erster Linie auf Veröffentlichungen der Unternehmen. Es gibt wahnsinnig viel Material. Wir legen in der Aufbereitung sehr hohen Wert auf die Verständlichkeit unserer Beiträge. 

Kann ich die App auch nutzen, wenn ich nicht Anleger im Fonds bin?

Nein, die App kann ausschließlich von Own Austria-Kunden genutzt werden. Das ganze Erlebnis der App baut darauf auf, dass man neben dem Einblick in die Unternehmen auch die Möglichkeit zur eigenverantwortlichen Steuerung seiner Veranlagung hat. Das können wir nur unseren Kunden anbieten. 

Wie ist das Kostenmodell? Womit verdient Ihr Geld?

Die laufenden Kosten des Fonds betragen 0,75 Prozent. Der Großteil davon ist unsere Verwaltungsgebühr, wobei wir daraus auch die Kosten für die Depots und die Transaktionen der Kunden bestreiten. Für die Kunden sind die Depots und die Transaktionen kostenlos. Die nicht in den laufenden Kosten enthaltenen Fondskosten sind gering, Ausgabeaufschlag oder Rücknahmeabschlag gibt es keinen. Daher können wir mit Stolz behaupten, dass die Gesamtkosten unter 1 Prozent liegen. Da unsere Prozesse hochgradig automatisiert sind, geht sich das alles gut aus. 

Momentan sind 7 Mio. Euro im Fonds, da gehen sich im Schnitt 28.000 Euro je Position aus. Ab welcher Grössenordnung wird es für Euch spannend?

Wir sind davon überzeugt, dass wir mit Own Austria die breite Bevölkerung für eine Kapitalbeteiligung an der Wertschöpfung der für Österreich relevantesten, handelbaren Unternehmen begeistern können. Und bei Bargeld und Einlagen in Höhe von über 250 Milliarden, die auf Grund der niedrigen Zinsen täglich weniger Wert werden, reicht uns schon ein kleiner Anteil am Vermögen der österreichischen Privathaushalte, um ein ausreichend hohes Volumen zu erreichen.

Ich wünsche viel Erfolg, bin dabei und freu mich auch auf die App. 

Danke, das freut uns. 

Aus dem "Börse Social Magazine #5" - 1 Jahr, 12 Augaben, 77 Euro. Ca. 100 Seiten im Monat, ca. 1200 Seiten Print A4



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Aus dem Börse Social Magazine #05
(Mai 2017)





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