04.07.2022,
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Wien (OTS) - Die positive Entwicklung am österreichischen
Lehrstellenmarkt setzt sich fort: Mit Ende Juni wurden in Österreich
29.445 Lehrlinge im ersten Lehrjahr gezählt. Das ist ein Plus
gegenüber dem Juni des Vorjahres von 4,9 Prozent. Besonders groß fiel
der Zuwachs der Lehranfänger:innen in der Sparte Tourismus und
Freizeitwirtschaft aus (+27,8 Prozent), die während der
Corona-Pandemie mit einer besonders schwierigen Ausbildungssituation
konfrontiert gewesen war.
Auch insgesamt (über alle Lehrjahre betrachtet) ist ein Plus zu
verzeichnen: Aktuell absolvieren in Österreichs Betrieben92.111
Lehrlinge ihre Ausbildung (+0,2 Prozent).
„Die Lehre ist ein krisenfestes Erfolgsmodell. Die duale
Ausbildung kombiniert das Beste aus beiden Welten –Fachwissen aus der
Berufsschule und die praktische Anwendung in den
Ausbildungsbetrieben. Angesichts des akuten und noch weiter
steigenden Fachkräftebedarfs sind die Berufschancenbesser denn je“,
sagt Mariana Kühnel, stv. Generalsekretärin der Wirtschaftskammer
Österreich (WKÖ). Ein bitterer Nebenaspekt: „Viele offene Lehrstellen
können derzeit nicht besetzt werden. Mehr als 40 Prozent der
Unternehmen würden gerne mehr Lehrlinge ausbilden. Es scheitert aber
daran, dass es zu wenige Bewerberinnen und Bewerber gibt“, sagt
Mariana Kühnel.
Bei jenen Betrieben, die schon Lehrlinge ausbilden, möchte sogar
jeder zweite mehr Lehrlinge aufnehmen. Diese Ergebnisse aus dem WKO
Arbeitskräfteradar werden durch die jüngsten AMS-Zahlen bestätigt:
Ende Juni waren dort 21.393 Lehrstellen von den Betrieben als offen
gemeldet. Diesen standen aber nur 10.176 Lehrstellensuchende
gegenüber. Somit ergibt sich rein rechnerisch ein Überhang von 11.217
offenen Stellen – mehr als doppelt so viele wie im Juni des
Vorjahres.
„Umso wichtiger sind Maßnahmen, um das Image der Lehre zu stärken.
Ein wesentlicher Hebel sind dabei die heuer beschlossenen Grundlagen
für die Höhere Berufliche Bildung. Damit wird der Weg frei für eine
nahtlos an die Lehre anschließende berufspraktische
Höherqualifikation bis auf tertiäres Niveau, die neue Karrierechancen
ermöglicht“, so Kühnel.
Ganz oben auf der Prioritätenliste der Betriebe steht auch, junge
Erwachsene für die duale Ausbildung zu begeistern. Drei Viertel der
Unternehmen wünschen sich laut WKO Arbeitskräfteradar eine geeignete
Lehrstellenförderung für Personen über 18 Jahre. 42 Prozent halten
das sogar für eine „sehr wichtige“ Maßnahme.
„Wir brauchen im Kampf gegen den akuten Arbeitskräftemangel Mut zu
neuen Lösungen. Die Lehrlingsausbildung entwickelt sich schon jetzt
zu einer interessanten und relevanten Ausbildungsschiene für
Erwachsene. 15 Prozent der Lehranfänger sind bereits älter als 18
Jahre. Das Potenzial ist damit aber noch lange nicht ausgeschöpft“,
so Kühnel. Die Lehrlingseinkommen, die für Jugendliche in Ausbildung
attraktiv sind, halten Erwachsene oft ab, eine Lehre anzudenken.
Kühnel: „Wir brauchen daher einen bundesweit einheitlichen
Lohnzuschuss für erwachsene Lehrlinge.“ (PWK296/HSP)
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