01.12.2022,
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Wien (OTS) - Bei der heute vom EU-Wettbewerbsfähigkeitsrat
beschlossenen Position zum EU-Lieferkettengesetz („Corporate
Sustainability Due Diligence“) bleiben aus Sicht der Wirtschaft
weiterhin viele Fragen offen, denn die Wettbewerbsfähigkeit Europas
im globalen Umfeld steht auf dem Spiel: „Die Bemühungen in Hinblick
auf nachhaltiges Wirtschaften von Unternehmen sind zu befürworten. In
der vorliegenden Form ist das geplante EU-Lieferkettengesetz aber
nach wie vor unausgegoren. Der nunmehr beschlossene Text enthält,
verglichen mit dem ursprünglichen Richtlinienentwurf, zwar einige
Verbesserungen, es sind aber noch viele Fragen offen, die für die
Handhabbarkeit und Praktikabilität zentral sind“, betont Karlheinz
Kopf, Generalsekretär der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ).
„Gesamte Wertschöpfungsketten zu kontrollieren, stellt eine
zusätzliche Bürokratie im unternehmerischen Alltag dar. Insbesondere
für KMU bedeutet das eine massive Belastung, für Unternehmen
bestimmter Sektoren ist das eine fast unerfüllbare Anforderung. Ein
österreichischer Betrieb kann gar nicht die ganze Wertschöpfungskette
kontrollieren, das wäre absurd und würde die exportstarke heimische
Wirtschaft vor nahezu unerfüllbare Herausforderungen stellen“, so
Kopf. Der Vorschlag war aus Sicht der Wirtschaft im aktuellen Stadium
noch nicht abstimmungsreif, weshalb sich der österreichische
Wirtschaftsminister auch enthalten hat.
In Hinblick auf die Verhandlungen im Frühjahr unterstreicht Kopf,
dass es insgesamt zu keiner Fragmentierung des Binnenmarkts durch
eine Mindestharmonisierung kommen dürfe. „Für die
Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen ist essenziell, dass die
Anwendbarkeit der neuen Regeln möglichst einheitlich in allen
Mitgliedstaaten sichergestellt ist und zumindest innerhalb der EU ein
„level playing field“ geschaffen wird. Eines darf keinesfalls
passieren: Dass durch diese Regelung die Energiesicherheit in Europa
gefährdet wird. Unsere - im weltweiten Vergleich vorbildlichen –
Unternehmen dürfen nicht verantwortlich gemacht werden für
Verfehlungen, die weit außerhalb ihres Einflussbereiches passieren.
Die Folge wäre, dass sich Unternehmen aus Märkten zurückziehen bzw.
Produktionsketten nicht mehr bedient werden können“, betont der
WKÖ-Generalsekretär.
Wie klare, praktikable und von den Betrieben auch umsetzbare
Lösungen aussehen könnten, wurde erst heute Vormittag in der WKÖ bei
einer hochkarätig besetzten Podiumsdiskussion mit Vertreter:innen aus
EU-Politik, Wirtschaft und Wissenschaft diskutiert. (PWK510/USP/SR)
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