18.02.2025, 5544 Zeichen
Wien (OTS) - „Ein Minus von 17,3 Prozent bei Neubauten und auf
Neubaustandards
sanierte Wohneinheiten sind das Ergebnis 2024 für Österreich im
Vergleich zu 2023. Nach den Rekordjahren zuvor kann man durchaus von
einer Talfahrt im österreichischen Wohnbau sprechen - und zwar in
allen drei Sektoren: gewerblich, kommunal und gemeinnützig. Mehr
noch: 2024 kamen durch Teuerung, Inflation, rechtliche Hürden und
strikte Kreditvergaberegeln nicht nur viel weniger Wohnungen auf den
Markt, der Neubaumarkt kam zur Gänze zum Stillstand“, bilanziert
Gerald Gollenz, Obmann des Fachverbandes für Immobilien- und
Vermögenstreuhänder in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), das
abgelaufene Jahr. „Für 2025 rechnen wir nochmals mit einem Rückgang,
prognostiziert sollen rund 7.700 Wohnungen weniger neu errichtet oder
saniert auf den Markt kommen als 2024“, so der Branchensprecher der
Immobilienwirtschaft.
Gollenz: „Talsohle erreicht, Wohnungsneubau stabilisiert sich auf
niedrigem Niveau“
„Bundesweit wurden in Österreich während der Rekordjahre bis 2023
mehr als 40.000 neue Wohneinheiten jährlich gebaut oder saniert, zwei
Drittel davon von der gewerblichen Immobilienwirtschaft. 2025 sinkt
diese Zahl auf rund 27.100, in den Folgejahren pendeln wir uns auf
diesem Niveau ein. Wenn keine neuen Krisen über uns hereinbrechen,
bleiben wir in den Folgejahren konstant bei rund 27.000 neuen
Wohnungen pro Jahr“, so Gollenz.
Immobilienmarkt in Österreich ist wieder in Bewegung
„Positiv ist, dass der Immobilienmarkt in Österreich wieder in
Bewegung ist, die Transaktionszahlen steigen. Ende 2024 wurden in
fast allen Bundesländern - mit Ausnahme des Burgenlands - mehr
Immobilien verkauft bzw. vermietet als im Vergleichszeitraum 2023.
Mit dem Aus der KIM-Verordnung erhoffen wir uns diesbezüglich noch
mehr Aktivität.“ Damit würde die Marktentwicklung im heurigen Jahr
Höhen genauso wie Tiefen bringen.
Wild: „Einsatz der Interessensvertretung maßgeblich“
Johannes Wild, Obmann-Stellvertreter im Fachverband der
Immobilien- und Vermögenstreuhänder der WKÖ und Fachgruppenobmann in
der Wirtschaftskammer Niederösterreich (WKNÖ), ist überzeugt: „Die
bisher erreichten Verbesserungen sind vor allem dem Einsatz der
Interessenvertretung geschuldet, der maßgeblich war und ist. So haben
wir als Fachverbandsvorstand gemeinsam mit den Kolleginnen und
Kollegen aus der Bauwirtschaft, der Finanzdienstleistungsbranche, den
Ziviltechnikern und Architekten sowie den Vertretern der
Notariatskammer konsequent auf die Probleme rund um die
Immobilienwirtschaft hingewiesen und uns auch massiv in die
politische Arbeit eingebracht. Keine Gelegenheit wurde ausgelassen,
um wesentliche und rasche Veränderungen für die Branche zu erreichen.
So konnte das Ende der KIM-Verordnung, aber auch die eine oder andere
steuerliche Maßnahme im Zuge des Baukonjunkturpakets durchgesetzt
werden.“
Grundsatzpositionen und Forderungen der Immobilienwirtschaft
liegen auf dem Tisch
„Die weiteren aus Sicht der Wohnbauwirtschaft notwendigen
Maßnahmen liegen am Tisch und reichen von der Reparatur der
Wertsicherungsklausel über Erleichterungen bei kostentreibenden
Baunormen, Förderungs- und Rechtssicherheit bis hin zu einem rasch
notwendigen Sanierungsturbo. Damit stoßen wir auch bei Partnern
außerhalb der Immobilienwirtschaft auf breite Zustimmung“, weiß Wild.
Pisecky: „Wien mit -42% besonders stark betroffen - es wird knapp
mit nachhaltigem Wohnraum“
„Die Bundeshauptstadt ist vom Rückgang des Neubaus und der
Sanierung besonders stark betroffen“, so Obmann-Stellvertreter
Michael Pisecky, der auch Obmann der Fachgruppe Immo in der
Wirtschaftskammer Wien (WKW) ist. „Wien weist bundesweit die höchsten
Fertigstellungszahlen auf. Im Vergleich zu 2023 gibt es für 2024 aber
ein Minus von 42 Prozent zu verzeichnen.“
„Und auch wenn die Zahlen in der Prognose - sehr sanft, aber
immerhin - steigen, wird es insgesamt knapp mit nachhaltigem Wohnraum
in der Bundeshauptstadt. Und in Zukunft wird sich das Angebot in der
Bundeshauptstadt weiter verknappen - es sei denn, es werden rasch
Rahmenbedingungen für die Schaffung von Wohnraum in der gebauten
Stadt und ein Sanierungsturbo nicht nur auf Bundes-, sondern auch auf
Landesebene geschaffen“, warnt Pisecky.
Rasche Maßnahmen für alle Wohnbauträger unumgänglich
„Es braucht dringend substanzielle Erleichterungen für alle
Partner am Wohnungsmarkt“, fordert Michael Pisecky. „Die rasche
Reduktion überzogener Baustandards und die Schaffung rechtlicher
Rahmenbedingungen, die etwa in Wien endlich Nachverdichtung
ermöglichen, sind unumgänglich, um die Wohnraumversorgung weiterhin
sicherzustellen. Das sind Maßnahmen, die alle Marktteilnehmer
brauchen - der gewerbliche ebenso wie der gemeinnützige Sektor“.
Gollenz: „Noch viel Überzeugungsarbeit notwendig, bleiben aber
weiter am Ball“
„Auch wenn das Dunkel sich langsam lichtet, für unsere Mitglieder
und uns ist das noch kein Grund aufzuatmen“, stellt
Fachverbandsobmann Gerald Gollenz klar. „Wir haben noch viel an
Überzeugungsarbeit zu leisten, vollkommen unabhängig davon, wie eine
Regierung letztendlich aussieht. Dabei setzen wir sehr stark auf
Kooperation mit allen Marktteilnehmern.“ Denn: „Allein in der
Immobilienwirtschaft geht es um 12.000 Unternehmen und ihre rund
26.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie alle haben in den
vergangenen Jahren hervorragende Arbeit geleistet“, ruft Gollenz in
Erinnerung. Und er verspricht: „Der WKÖ-Fachverband der Immobilien-
und Vermögenstreuhänder als Interessenvertretung der
Immobilienwirtschaft in Österreich bleibt weiter am Ball“. (
PWK058/JHR)
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