30.11.2022,
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Klagenfurt (OTS) - Seit Monaten warnt die Wirtschaft vor den
dramatischen Folgen dauerhaft höherer Energiepreise für den
Wirtschaftsstandort im Allgemeinen und die heimische Exportwirtschaft
im Besonderen. Zum meteorologischen Winterbeginn am 1. Dezember
erneuerte Kärntens Wirtschaftskammerpräsident Jürgen Mandl heute
seine Mahnungen: „Seit März weisen wir in zunehmender Schärfe darauf
hin, dass die exorbitant gestiegenen Strompreise die internationale
Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes Österreich und Europa
ruinieren, was zuerst die starke heimische Exportwirtschaft zu spüren
bekommt. Es ist also ohne jeden Zweifel nötig, das Energiemarktdesign
— Stichwort: Merit Order — zumindest vorübergehend auf diese
Ausnahmesituation bei den Gaspreisen anzupassen. Passiert ist bis
jetzt in Österreich und auf EU-Ebene neun Monate lang: nichts.“
Dies sei umso bemerkenswerter, als die Lösungsvorschläge seit März
auf dem Tisch liegen würden: Eine vorübergehende Marktintervention,
die zu einer Entkopplung der Strom- und Gaspreise auf der
Großhandelsebene führe, sowie eine verbesserte Gestaltung des
Strommarktes in Hinblick auf Versorgungssicherheit und Bezahlbarkeit.
Mandl: „Unsere Betriebe müssen auf eine langfristige Perspektive und
Planbarkeit vertrauen können, ein paar Blackout-Übungen werden da
nicht helfen, sondern eher die Unsicherheit verstärken. Die Politik
hat offenbar bis jetzt nicht verstanden, dass auf Ebene der Konzerne,
aber auch bei den Investitionsplänen vieler anderer Unternehmen
längst über die Verlegung von Produktionen nachgedacht wird. Und
Betriebe, die einmal gehen, kommen nicht wieder.“
Diese bedenkliche Situation werde für Österreich weiter verschärft
durch die deutsche Ankündigung, massiv in die Energiepreise
eingreifen zu wollen. Mandl: „Die österreichische und die Kärntner
Wirtschaft sind eng vernetzt mit dem deutschen Markt. Wenn wir unsere
Wettbewerbsfähigkeit erhalten wollen, brauchen wir eine ähnlich
kraftvolle Überbrückungslösung wie Deutschland, sonst gehen
Wertschöpfungsketten, Jobs und Wohlstand in den Regionen
unwiederbringlich verloren.“
Mandl warnte nochmals eindringlich davor, die heimische Wirtschaft im
Wettbewerb willkürlich weiter zu belasten. „Wenn sich Deutschland
dazu entschlossen hat, in der aktuellen Energiemarktlage die Erhöhung
der CO2-Bepreisung im kommenden Jahr auszusetzen, dann wäre
Österreich ausgesprochen gut beraten, diesen Weg ebenfalls zu gehen
und nicht durch zusätzliche Steuern die Energiepreise und damit die
Inflation weiter künstlich zu befeuern“, verlangte Mandl ein klares
Signal der Bundesregierung.
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