17.02.2025, 5261 Zeichen
Wien (OTS) - Der jüngste "Konjunkturreport Einzelhandel" des WIFO im
Auftrag des
Handelsverbandes zeigt eine solide Entwicklung im heimischen
Einzelhandel. Während die wirtschaftliche Gesamtstimmung im Land
weiter von Unsicherheiten und einer mittlerweile mehrjährigen
Rezession geprägt ist, konnte der Einzelhandel in Österreich im Jahr
2024 laut Statistik Austria nominell ein Umsatzwachstum von 2,7% (
real +0,9%) erzielen. Die erste Gesamtjahresprognose von HV und WIFO
aus dem Vorjahr ist damit exakt wie prognostiziert eingetreten.
Zwtl.: Moderate Umsatzzuwächse im Handel
Insgesamt erwirtschaftete der heimische Einzelhandel (ohne Kfz
und Tankstellen) im Vorjahr einen Nettoumsatz von 77,2 Mrd. Euro ,
was einem nominalen Plus von 2,7% gegenüber 2023 entspricht. Allen
Unkenrufen zum Trotz entwickelte sich das Weihnachtsgeschäft
erfreulich: Im Dezember 2024 stieg der Umsatz kalenderbereinigt um
4,6% (real +3,1%), nachdem bereits der November mit +3,8% (real +2,9%
) ein solides Ergebnis geliefert hatte.
Zwtl.: Konsumklima bleibt angespannt, Arbeitsmarkt rückläufig
Nach der positiven Umsatzentwicklung zum Jahresende 2024 ist die
Konsumstimmung aktuell wieder verhalten. "Die heimischen
Konsumentinnen und Konsumenten zeigen sich trotz gestiegener
Realeinkommen zurückhaltend. Während sich die rückläufige Inflation
positiv auf das Verbrauchervertrauen auswirkt, dämpft die steigende
Arbeitslosenquote die Ausgabenbereitschaft. Angesichts der
schwierigen allgemeinen Wirtschaftslage ist die zuletzt positive
Umsatzentwicklung im Einzelhandel bemerkenswert. Unsere Branche
beweist damit einmal mehr ihre Widerstandsfähigkeit in
herausfordernden Zeiten" , erklärt Rainer Will , Geschäftsführer des
freien, überparteilichen Handelsverbandes.
Auf dem heimischen Arbeitsmarkt geht der Bestand an unbesetzten
Stellen seit Monaten deutlich zurück. Auch im Einzelhandel betrug der
Rückgang allein im Dezember fast
-25% . Aktuell gibt es im österreichischen Einzelhandel (inkl. Kfz)
aber immer noch 9.339 offene Jobs in allen Regionen Österreichs, die
unmittelbar zu besetzen wären.
Zwtl.: Sparquote steigt auf 12%
Während sich die österreichische Staatsverschuldung mittlerweile
auf über 398 Milliarden Euro summiert, was einer Schuldenquote von
fast 83% entspricht (die EU-Maastricht-Vorgabe liegt bei 60%), setzt
die heimische Bevölkerung verstärkt aufs Sparen .
"Die schwache Konsumdynamik spiegelt sich vor allem in einer
höheren Sparquote wider. Das WIFO erwartet heuer einen Anstieg auf 12
%. Damit liegt unser Land im EU-Vergleich im oberen Spektrum",
bestätigt Handelssprecher Rainer Will .
Zwtl.: Preissteigerungen bei Energie und Dienstleistungen
beeinflussen Kaufverhalten
Nach einem Rückgang auf 2,0% im Dezember zog die Teuerungsrate im
Jänner 2025 wieder auf 3,3% an. Preistreiber sind aktuell
Haushaltsenergie (aufgrund des Auslaufens preisdämpfender Maßnahmen
wie der Strompreisbremse) sowie Restaurants, Hotels und
Dienstleistungen , während sich der Preisauftrieb bei Industriegütern
und Lebensmitteln deutlich verlangsamt hat. Der Handel agiert damit
weiterhin inflationsdämpfend.
Zwtl.: Verbrauchervertrauen in Österreich und Deutschland im Sinkflug
Der WIFO-Konjunkturreport zeigt, dass sich die Stimmung im
Einzelhandel seit November schrittweise verbessert hat. Allerdings
hat sich das Verbrauchervertrauen in den letzten Monaten merkbar
abgekühlt. Laut dem harmonisierten EU-Konsumklimaindikator lag das
Verbrauchervertrauen hierzulande im Jänner bei -19,2 Punkten .
Auch für Deutschland wies der EU-Indikator zuletzt eine
Verschlechterung der Konsumstimmung aus, wenngleich der Rückgang auf
-11,9 Punkte sanfter ausfiel. Insgesamt sind die heimischen Haushalte
im Vergleich zu Deutschland aktuell deutlich pessimistischer in ihrem
Stimmungsbild.
Zwtl.: Blick nach vorne: Vorsichtiger Optimismus für 2025
"Die Erwartungen für 2025 sind zwar verhalten, aber es gibt
durchaus positive Impulse. Wir erwarten für 2025 und 2026 ein
moderates Wirtschaftswachstum von 0,6% bzw. 1,2%. Die
Gesamtjahresinflation dürfte heuer 2,3% betragen, 2026 rechnen wir
mit 2%" , betont WIFO-Ökonom und Studienautor Jürgen Bierbaumer .
Der Handelsverband bleibt optimistisch, dass durch gezielte
wirtschaftspolitische Maßnahmen das Comeback Österreichs gelingen
kann. Davon sind wir aufgrund der jüngsten politischen Entwicklungen
leider noch entfernt. Es bräuchte dringend eine
Entbürokratisierungsoffensive , eine Innovationsoffensive , eine
Entlastungsoffensive und eine Anreizoffensive . Das erwartet sich der
Handel von der nächsten Bundesregierung, um den 93.000
österreichischen Handelsunternehmen und mehr als 700.000
Beschäftigten eine positive Zukunftsperspektive zu ermöglichen. Auf
europäischer Ebene scheint die Botschaft endlich angekommen zu sein,
das gestern von der EU-Kommission verabschiedete Arbeitsprogramm
bewertet der Handelsverband überwiegend positiv. In den Planungen
stehen Wettbewerbsfähigkeit, Resilienz und eine
Regulierungsvereinfachung ganz weit oben auf der Agenda. Einen
wichtigen Beitrag könnten vor allem die vorgesehenen Fitness-Checks
leisten, mit denen bestehende Vorschriften geprüft werden sollen.
Den vollständigen Konjunkturreport Einzelhandel finden Sie unter:
https://www.handelsverband.at/presse/presseaussendungen/wifo...
konjunkturreport-q1-2025/
kapitalmarkt-stimme.at daily voice 77/365: Kapitalmarktinfos - auf die richtige Auswahl kommt es an, nur ja kein Overload
Aktien auf dem Radar:Frequentis, UBM, Palfinger, Austriacard Holdings AG, Pierer Mobility, CA Immo, VIG, Porr, voestalpine, Rosgix, OMV, Uniqa, SBO, Mayr-Melnhof, Lenzing, AT&S, Amag, Bawag, FACC, Zumtobel, ATX TR, ATX Prime, ATX, EuroTeleSites AG, Andritz, Polytec Group, Strabag, SW Umwelttechnik, BKS Bank Stamm, Oberbank AG Stamm, Erste Group.
Schwabe, Ley & Greiner (SLG)
Das Unternehmen SLG wurde 1988 gegründet und ist spezialisiert auf die Beratung im Bereich Finanz- und Treasury-Management.
Wir sind Marktführer im gesamten deutschsprachigen Raum und verfügen über einen soliden Partnerkreis. Diesen haben wir zur Stärkung des Unternehmens kontinuierlich erweitert.
>> Besuchen Sie 59 weitere Partner auf boerse-social.com/partner
Mehr aktuelle OTS-Meldungen HIER