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Wert statt Wachstum - u.a. Barrick Gold, Newmont Mining, Softbank, Prosus, ... (Andreas Kern)

15.10.2021, 4598 Zeichen

Warren Buffett gilt den meisten Anlegern als der Prototyp des erfolgreichen Investors. Seit fast 50 Jahren managt er sein Vermögen in der Holdinggesellschaft Berkshire Hathaway und wurde zu einem der reichsten Männer der Welt.

Seine Strategie: „Kaufe billig und verkaufe teuer“. Gemäß den Grundsätzen des Value Investing sucht er nach Aktien, deren „innerer Wert“ weit unter dem Börsenkurs liegt. Doch in den Jahren 2018 und 2019 tat sich Buffett schwer: Laut CNBC underperformte er den Index S&P 500 um volle minus 37 %.

Zeitenwende voraus?

Seit der Finanzkrise 2008 entwickelte sich Value schwächer als Growth. Etliche Wirtschaftsmedien schrieben das Value Investing deshalb gleich ganz ab. Die Anlagestrategie kämpfe darum, „relevant zu bleiben“, titelte etwa der Economist. Doch manche Beobachter sprechen seit Oktober 2020 diesbezüglich schon wieder von einer Zeitenwende. Etwa hat der chinesische Golden Dragon Index, der vor allem Growth-Aktien enthält, seit Jahresanfang fast 40 % eingebüßt. Dagegen erzielten viele Value-Aktien Zugewinne. Auch die wikifolio-Trader, welche auf eine Value-Strategie setzen, fahren gute Renditen ein.

Konzentrierte Rendite

Christoph Neemann ( MinusSinus ) ist sich sicher, dass eine breite Diversifikation nichts nütze, „wenn man nicht im Detail versteht, was für Papiere man hält, und wo die versteckten Risiken liegen“. Entsprechend kann sein wikifolio Minus Sinus Value Select zeitweise nur sehr wenige Wertpapiere enthalten. Niemann investiert mittel- bis langfristig. Derzeit sind die drei größten Positionen Pharmaunternehmen mit einem Anteil von insgesamt fast 40 %. Danach kommen die beiden größten Goldminenunternehmen der Welt, der Marktführer Barrick Gold mit 6 % und Newmont Mining mit 5,9 %. Seit der Auflegung im September 2016 erzielte Neemann eine durchschnittliche Performance von +27,9 % pro Jahr. In den vergangenen zwölf Monaten lag er mit +29,7 % sogar etwas darüber.

Präzise berechnet

Auch Simon Weishar ( Szew ) orientiert sich am Value-Ansatz und setzt auf eine Dividendenstrategie. Das Wichtigste ist für ihn „ein gutes Chance-Risiko-Verhältnis aus fundamentaler Sicht“. Wert und Substanz einer Aktie ermittelt er mit einem eigenen Algorithmus. Sein wikifolio Szew Grundinvestment ist sogar noch konzentrierter aufgestellt als das von Neemann. Es enthält lediglich sieben Einzelwerte aus der Technologie- und Internetbranche. Mit einem jeweils 19 %igen Anteil dominieren die niederländische Tech-Beteiligungsgesellschaft Prosus und der japanische Telekommunikations- und Medienkonzern Softbank . An dritter Stelle liegt die Kaspi.kz Aktie – ein erfolgreiches Fintech aus Kasachstan. Weishar setzt auch auf unterbewertete Turnaround-Kandidaten und erzielte so satte Zugewinne. Seit dem Start im Oktober 2014 waren es +31,3 % pro Jahr.

Doppelte Faktorprämie

Dirk Middendorf ( carpediem7 ) konzentriert sich auf fundamental unterbewertete und renditestarke Aktien. Sein Anlagestil ist allerdings eher kurzfristig orientiert. Die Grundidee für sein wikifolio Carpe diem Aktientradingsind sogenannte Swingtrades in Aktien, die über einige Monate bis zu einem halben Jahr gehalten werden sollen. Sachlich fokussiert sich Middendorf auf deutsche Nebenwerte. Er setzt also auf zwei Faktorprämien, die laut der Finanzforschung langfristig Überrenditen erzielen: Small Cap & Value. Die höchste Rendite verzeichnet Middendorf derzeit mit dem IT- und Consulting-Unternehmen All for One aus Filderstadt, das in den vergangenen zehn Jahren Umsatz und Mitarbeiterzahl in etwa verdreifacht hat. Im Schnitt stieg der Wert seines wikifolios seit der Auflegung Ende August 2014 um +20,3 % pro Jahr. In den vergangenen zwölf Monaten waren es sogar +25,5 %.

Was kommt?

  • Das sollten Anleger in der nächsten Woche im Auge behalten

Die Inflation steht in der kommenden Woche weiter im Fokus der Märkte. Am Mittwoch veröffentlicht Eurostat die Zahlen zum Verbraucherpreisindex und das statistische Bundesamt gibt die Entwicklung der Erzeugerpreise in Deutschland bekannt. Ebenfalls am Mittwoch entscheidet die chinesische Zentralbank über den künftigen Leitzins des Landes. Zu diesem Zeitpunkt sind die chinesischen BIP-Zahlen zum zweiten Quartal, die am Montag veröffentlicht werden, bereits bekannt. Es wird mit einer weiteren Abschwächung auf +5,2 % gegenüber dem Vorjahr gerechnet.

 

Im Original hier erschienen: Schwerpunkt der Woche: Wert statt Wachstum


(15.10.2021)

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