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Vier strategische Handlungsoptionen für europäische Banken

25.09.2018, 3655 Zeichen

Europas Banken schieben seit Jahren ein Rentabilitätsproblem vor sich her. Nach der aktuellen European Banking Study der Strategie- und Managementberatung zeb werden die Profitabilitätsmängel weiter zunehmen, wenn nicht konsequent gegengesteuert wird. zeb hat mit seiner europäischen Bankenstudie (EBS) zum fünften Mal untersucht, wo die europäischen Banken stehen, welche Herausforderungen sie zu meistern haben und welche Entwicklungsmöglichkeiten für mehr Profitabilität bestehen.

Leicht verbesserte Ergebnisse, aber immer noch unter Cost of Equity Zehn Jahre nach Lehman stehen Europas Topbanken noch immer vor großen Herausforderungen. Zwar ist es den Instituten mehrheitlich gelungen, ihre regulatorische Agenda abzuarbeiten und notwendige Kapitalanforderungen zu erfüllen, allerdings ist der Anstieg der Profitabilität auf 7,1 % RoE in 2017 nur auf außerordentliche Effekte zurückzuführen und nicht auf die Steigerung der Ergebniskraft aus dem operativen Geschäft. Damit bewegt sich die Profitabilität immer noch unter den Cost of Equity (CoE).

Einen zentralen Teil der EBS bildet in jedem Jahr die perspektivische Simulation zentraler Bankkennzahlen. Sie stützt sich auf die Bilanzen sowie GuV-Werte der 50 Topbanken in Europa und unterstellt für die nächsten Jahre ein Szenario unter gleichen Bedingungen. Die holistische Berechnung ergab, dass die Bankenrentabilität bis 2022 von zurzeit 7,1 % (2017) auf ca. 4,2 % sinken wird. Gleichzeitig dürfte auch die Kapitalisierung der Institute von durchschnittlich 14,1 % in 2017 auf ca. 12,2 % in 2022 fallen. Wesentlicher Treiber für die Verringerung von Rentabilität und Kapitalisierung sind die regulatorischen Anforderungen und das weiterhin niedrige Zinsumfeld.

Betrachtet man den Total Shareholder Return der Top-50-Banken in Europa von 2016 auf 2017, ergibt sich auf den ersten Blick eine positive Tendenz. Jedoch verblieb das Kurs-Buchwert-Verhältnis unter der wichtigen Schwelle von 1,0x und lag damit weit unter Marktdurchschnitt und somit auf dem Niveau des Krisenjahrs 2009/10.

Vor diesem Hintergrund verfügen europäische Banken über vier strategische Handlungsoptionen, von denen allerdings keine als Selbstläufer zu nachhaltigem Erfolg führen dürfte:

- Wachstum durch Fusionen in Europa ist auch wie in der Vergangenheit kein Garant für die Steigerung der Profitabilität, da viele nicht harmonisierte Rechtsräume eine erhebliche Schwelle darstellen und in Teilen proprietäre Lösungen für die einzelnen Länder erfordern, welche die Skalenvorteile zumindest in Teilen kompensieren. Die Studienautoren von zeb fordern daher eine weitere Harmonisierung der für Banken über Regulatorik hinausgehenden Rechtsgebiete, um diese Schwelle für eine erforderliche europäische Konsolidierung zu reduzieren.

- Produktspezialisierung kann die Profitabilität grundsätzlich erheblich steigern, ist aber für die meisten Universalbanken in Europa ein nur schwer vorstellbarer Weg zu nachhaltig mehr Profitabilität.

- Banking as a Service ist aufgrund fehlender DNA für diese Art von Geschäftsmodellen für die meisten Banken kein Weg zu mehr Profitabilität - Banking as a Service durch Drittanbieter kann aber die Kosten von Banken signifikant senken.

- Der Aufbau von Ökosystemen und ein Aufbruch in die Plattformökonomie können für viele europäische Banken eine vielversprechende Entwicklung sein, wenn diese wirklich den Kunden nach vorne stellen und aus Banken agile kundenzentrierte Unternehmen werden. Diese Option bietet aus Sicht der Studienautoren den größten Hebel zur Koexistenz mit FinTechs und dem Bestehen im Wettbewerb mit Non- und Nearbanks, die für Banken zunehmend mehr zu einer Konkurrenz werden.



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