30.11.2020
Corona-Pandemie förderte Mängel bei Qualitäts- und Versorgungssicherheit in Österreich zu Tage\nAUSTROMED erhebt Forderungen an Politik mit dem Ziel, Lage für Patienten nachhaltig zu verbessern\n Wien, 30. November 2020 – Die Corona-Krise hat schonungslos
Schwächen im österreichischen Gesundheitssystem offengelegt,
insbesondere was die Versorgung mit Medizinprodukten betrifft.
Alltägliche Güter für Gesundheitseinrichtungen wie medizinische
Schutzausrüstung waren bzw. sind teilweise noch immer Mangelware –
oder nicht qualitätsgesichert verfügbar. Das ist u.a. eine Konsequenz
aus dem kontinuierlich steigenden Preisdruck auf Hersteller und
Händler, der globalisierte Produktions- und Beschaffungsprozesse und
damit lange Lieferketten zur Folge hat. Außerdem fehlt in Österreich
ein bundesweites Konzept für eine Pandemie-Bevorratung mit
entsprechenden Materialien.
„Die Unternehmen, die in diesem Bereich tätig sind, haben alles
daran gesetzt, das heimische Gesundheitssystem in dieser schwierigen
Situation zu unterstützen – und tun dies natürlich auch weiterhin“,
betont Gerald Gschlössl, Präsident der AUSTROMED, der
Interessenvertretung der österreichischen Medizinprodukte-Branche.
„Wir sehen auch das ehrliche Bemühen aller Beteiligten, die Krise so
gut wie möglich zu bewältigen. Gleichzeitig sind wir überzeugt: Mit
besserer Planung, veränderten rechtlichen Rahmenbedingungen und
engerer Abstimmung zwischen allen Stakeholdern lassen sich
Versorgungsengpässe und Qualitätsmängel, wie wir sie 2020 erlebt
haben, vermeiden. Im Pandemiefall, aber auch im Regelbetrieb.“
Die AUSTROMED hat in einem sechsmonatigen Prozess Erkenntnisse aus
der Corona-Krise im Hinblick auf die Versorgung mit Medizinprodukten
gesammelt und daraus Forderungen abgeleitet. Außerdem hat sie mit
zentralen Stakeholdern aus dem Gesundheitssystem über das Thema
Medizinprodukte gesprochen. Ergebnis ist das „Weißbuch
Medizinprodukte“, das nun vorliegt.
Konkret erhebt die AUSTROMED darin folgende Forderungen:
Klare Definition des Stichwortes Versorgungssicherheit: Die Medizinprodukte-Branche muss stärker eingebunden werden – sowohl bei der Vorbereitung auf Pandemien als auch im Ernstfall.\nAgieren von Beschaffern und Lieferanten auf Augenhöhe: Hohe Qualitätsstandards und wechselseitige Verpflichtungen in Beschaffungsverfahren steigern deren Fairness und die Versorgungssicherheit.\nPandemie-Lagerhaltung nicht auf Kosten von Industrie und Handel:
Von durchdachter Lagerhaltung unter Einbindung der Medizinprodukte-Branche profitiert das gesamte Gesundheitssystem.\nWirtschaftspolitisches Commitment zum Standort Österreich und Europa: Produktion und Beschäftigung im eigenen Land zählt – besonders im Pandemiefall!\nPolitische Unterstützung für Benannte Stellen in Österreich:
Lokale Expertise bei Behörden und Benannten Stellen dient der strategischen Stärkung des Standortes Österreich.\nHoher Stellenwert von Qualität und Innovation: Innovation statt Bürokratie, Qualität statt Preisdumping – davon profitieren letztlich die Patienten.\n Das „Weißbuch Medizinprodukte“ enthält auch aktuelle Zahlen zur
Medizinprodukte-Branche als volkswirtschaftlicher Faktor, die das
Industriewissenschaftliche Institut (IWI) im Auftrag der AUSTROMED
erhoben hat. So erzielte die Branche im Jahr 2019 9,1 Milliarden Euro
an Umsatz; indirekt – also inklusive Vorleistung, Konsum und
Investitionen – lagen die volkswirtschaftlichen Effekte bei 16,7
Milliarden Euro. Das bedeutet: Jeder Euro an Wertschöpfung der
Medizinprodukte-Branche generiert knapp einen weiteren Euro an
Wertschöpfung in Österreichs Wirtschaft. Darüber hinaus sichert die
Branche (direkt und indirekt) etwa 56.000 Arbeitsplätze und leistete
2019 1,4 Milliarden Euro an Steuer- und Sozialabgaben.
Wirtschaftsfaktor und Innovationstreiberin
„Die Medizinprodukte-Branche ist Wirtschaftsfaktor und
Innovationstreiberin“, betont AUSTROMED-Präsident Gschlössl. „Sie
bündelt darüber hinaus aber auch enorm viel Wissen und Engagement,
wenn es darum geht, die Patientenversorgung zu verbessern. Die
AUSTROMED als Interessensvertretung der Branche steht jederzeit zum
Dialog zur Verfügung und wird diesen auf Basis des vorliegenden
,Weißbuch Medizinprodukte‘ auch weiterhin vorantreiben. Wir leisten
auch in Zukunft unseren Beitrag zu einem hochqualitativen
Gesundheitssystem für alle!“
Service
Das „Weißbuch Medizinprodukte“ steht auf der Website der AUSTROMED
zum Download: [[Link]]
(
https://austromed.org/ueber-uns/publikationen/)
Über AUSTROMED
Die AUSTROMED ist die Interessensvertretung für Unternehmen, die
in der Entwicklung, der Produktion, der Aufbereitung und dem Handel
von Medizinprodukten in Österreich tätig sind. AUSTROMED ist Partner
der Gesundheitspolitik und versteht sich als Service- und
Anlaufstelle für rund 120 Mitglieder. Insgesamt gibt es über 500.000
Medizinprodukte. Sie bilden einen fixen Bestandteil des täglichen
Lebens und einen wesentlichen Grundpfeiler der heutigen Medizin. Das
Medizinprodukte-Angebot der AUSTROMED-Mitgliedsunternehmen ist
vielfältig. Es reicht von Einmalprodukten bis zu Hightech-Geräten.
Medizinprodukte-Unternehmen sind als wesentlicher Versorger des
Gesundheitswesens ein wichtiger Wirtschaftsfaktor und Arbeitgeber mit
einer Bruttowertschöpfung von 4,5 Mrd. Euro und rd. 56.000
Beschäftigten (direkt und indirekt).
Aktien auf dem Radar:Warimpex, CA Immo, Lenzing, Frequentis, Addiko Bank, Amag, AMS, Semperit, SBO, AT&S, Kapsch TrafficCom, Josef Manner & Comp. AG, Porr, Rath AG, Verbund, Wiener Privatbank, Cleen Energy, BKS Bank Stamm, RHI Magnesita, Frauenthal, Athos Immobilien, Rosenbauer, SW Umwelttechnik, Strabag, BTV AG, Linz Textil Holding.
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