25.01.2023,
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Wien (OTS) - „Wie sollen Unternehmerinnen und Unternehmer in Ruhe
arbeiten können, wenn es für ihre Kinder keinen Krippen- oder
Kindergartenplatz gibt oder wenn die Kinderbetreuung mittags endet,
wie das zum Beispiel in Niederösterreich nach wie vor häufig der Fall
ist“, fragt Michael Bernhard, Bundessprecher von UNOS –
Unternehmerisches Österreich. „Unternehmer:innen mit keinen oder sehr
wenigen Mitarbeiter:innen sind abhängig von ihrer eigenen
Arbeitsleistung. Ohne sie steht der Betrieb still.” Besonders karg
ist das Angebot für Unter-Dreijährige: Während es in Dänemark für 66
Prozent dieser Altersgruppe eine qualitativ hochwertige
Kinderbetreuung gibt, liegt dieser Wert in Wien bei 44,3 Prozent, in
Niederösterreich nur bei 28,6 Prozent und in der Steiermark und
Oberösterreich hat nur jedes fünfte Kind einen Betreuungsplatz.
Zwtl.: Ohne Kinderbetreuung fehlen Arbeitskräfte
Zum Eigenbedarf von selbstständig Tätigen komme nun der
verschärfte Arbeitskräftemangel dazu. „Wie sollen die Leute arbeiten
gehen, wenn sie ihre Kinder nicht gut betreut wissen. Das ist dann –
besonders oft für Frauen – keine freiwillige Entscheidung zu Hause zu
bleiben, sondern ein Mangel an Möglichkeiten“, so Bernhard. „Daher
frage ich: Warum setzt sich die Wirtschaftskammerorganisation (WKO)
als vermeintliche Vertreterin der Interessen von Unternehmer:innen
nicht intensiv für den Ausbau der Bildungs- und Betreuungsplätze ein?
Dass die WKO ausgerechnet in dieser Sache ihren Einfluss nicht
geltend macht, ist ein Verrat an den Familien.“ Kritik übt Bernhard
auch an der ÖVP: „Sie ist beim Ausbau der Kinderbetreuung
jahrzehntelang auf der Bremse gestanden und versucht jetzt, sich jede
geringfügige Verbesserung an die Fahnen zu heften.”
Die aktuelle Lage der Betreuungsplätze in Österreich sei nicht
angemessen für das 21. Jahrhundert. Es müsse sichergestellt werden,
dass Kinder ab dem ersten Geburtstag qualitativ hochwertig betreut
werden können. „Kindergärten sind außerdem als erste
Bildungseinrichtung auch für die Entwicklung der Kinder wichtig”, so
Bernhard. Die Politik sei daher gefragt, für bessere
Arbeitsbedingungen im Kindergarten zu sorgen und dem
Pädagog:innenmangel entgegenzutreten, damit der notwendige Ausbau
möglich wird. „Wir fordern einen flächendeckenden Ausbau der
Kinderbetreuung in ganz Österreich, Montag bis Freitag mindestens von
7 bis 17 Uhr, mit möglichst wenig Schließtagen.”
„Aus Sicht der Wirtschaft ist jeder einzelne Tag, an dem das nicht
stattfindet, ein Angriff auf den Standort, weil es die Menschen daran
hindert, einer Erwerbsarbeit nachzugehen. Das trifft insbesondere
Ein-Personen-Unternehmen sowie Klein- und Mittelbetriebe, die das
wirtschaftliche Rückgrat dieses Landes sind“, betont der
UNOS-Bundessprecher.
Die kürzlich von Wirtschaftsbund-Chef Karlheinz Kopf geäußerte
Forderung nach einem Rechtsanspruch auf einen Kinderbetreuungsplatz
ab dem zweiten Lebensjahr hält Bernhard für ein Lippenbekenntnis.
Schließlich sitzen genügend Repräsentant:innen des Wirtschaftsbunds
im Nationalrat und in der Bundespolitik ist trotzdem nichts passiert.
„Das ist entweder bewusste Showpolitik, die gar nichts verändern will
oder es ist Unvermögen, den bestehenden Gestaltungsspielraum richtig
zu verwenden“, so Bernhard. In beiden Fällen sei der Stillstand ein
Umstand, der nicht länger zu akzeptieren ist und für dessen
Beendigung sich die WKO zu wenig einsetzt. Bernhard: „Würde sich die
WKO für verfügbare Kinderbetreuung genauso einsetzen wie für fossile
Energieträger, hätten wir sie schon längst.“
UNOS - Unternehmerisches Österreich vertritt seit 2014 die
Interessen liberal denkender Unternehmerinnen und Unternehmer und ist
in fünf Wirtschaftsparlamenten präsent.
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