25.11.2020
Wien (OTS) - Auch wenn die letzten Jahrzehnte einiges an Fortschritt
mit sich gebracht haben: Die Corona-Krise wirft alle Bemühungen um
weibliche Selbstbestimmung und Unabhängigkeit wieder zurück. Vor
allem Mütter sind betroffen, zeigt eine aktuelle Umfrage von
StepStone unter mehr als 1.900 Arbeitnehmerinnen und Jobsuchenden in
ganz Österreich.
So geben mehr als die Hälfte aller Befragten (56%) an, im Haushalt
allein für den Nachwuchs verantwortlich zu sein. Bei immerhin 29%
teilen sich die Eltern die Erziehungsarbeit, nur in 5% aller
Haushalte übernimmt die Partnerin oder der Partner die
Betreuungspflichten.
Zwtl.: Lockdown stresst Mütter deutlich mehr
In Zeiten von Home Office und Home Schooling wirkt sich das
doppelt negativ aus: In einer StepStone-Umfrage vom Sommer 2020 geben
knapp zwei Drittel aller Frauen an, dass das Arbeiten von zu Hause
aus anstrengend gewesen sei (64%) – aber nur gut ein Drittel der
befragten Männer (36%). „Unsere Studien zeigen außerdem, dass sich
die Krise bei Frauen auch stärker auf die psychische Gesundheit
ausgewirkt hat als bei Männern“, sagt StepStone-Geschäftsführer
Nikolai Dürhammer. „Die Doppelbelastung wird in der Krise oft zur
Drei- und Vierfachbelastung.“
Zu den Faktoren, die Frauen im ersten Lockdown am meisten
gestresst haben, zählen unter anderem
Konflikte in der Schule, am Arbeitsplatz oder in der Familie
(63%)\nUnzufriedenheit, Sorgen oder Zukunftsängste (61%)\nDie gezwungene Umstellung auf digitale Zusammenarbeit (60%)\nSchwere Krankheit oder Tod in der Familie (60%)\nÜberzogene Anspruchshaltung gegenüber sich selbst (60%)\nDoppelbelastung durch Beruf und Familie (59%)\nBewegungsmangel (59%)\nZwtl.: Vereinbarung von Beruf und Familie: Arbeitgeber in der Pflicht
Mütter, die unter der Doppelbelastung leiden, haben ganz konkrete
Vorstellungen davon, was ihnen bei der Vereinbarung von Beruf und
Betreuungspflichten helfen würde: So geben knapp zwei Drittel aller
befragten Mütter (65%) an, dass flexible Arbeitszeiten schon ein
Schritt Richtung bessere Vereinbarkeit wären. Auch die Möglichkeit zu
Home Office (55%) sowie Verständnis für die Belange von Eltern (51%)
werden von mehr als der Hälfte aller Befragten als Schritt Richtung
mehr Gleichberechtigung von Müttern am Arbeitsplatz gesehen.
Ein weiteres Drittel (36%) wünscht sich, dass Meetings nicht mehr
nach 16 Uhr angesetzt werden, mehr als jede Vierte (29%) möchte für
den Arbeitgeber nicht ständig erreichbar sein. Maßnahmen wie
Betriebskindergärten hingegen sind nur für 13% der Befragten wichtig
– „eine gute Nachricht für Arbeitgeber“, sagt Dürhammer. „Während
solche Kindergärten nicht überall möglich sind und zum Teil auch
einiges kosten, sind andere Wünsche wie flexible Arbeitszeiten und
eine familienfreundliche Meeting-Kultur viel einfacher und rascher
umzusetzen.“
Zwtl.: „Jobsicherheit“ und „mobbingfreie Zonen“ gewünscht
Weitere Wünsche von Müttern an Arbeitgeber: „Jobsicherheit – kein
befristetes Dienstverhältnis“, eine „mobbingfreie Zone“ und eine
„Gesellschaft, für die es normal ist, wenn Mütter mehr als 20 Stunden
arbeiten“. Besonders wichtig in Zeiten von Corona ist auch das
sorgfältige Abwägen, ob die persönliche Anwesenheit wirklich
notwendig ist: So fordert eine Mutter, dass Arbeitgeber bei Terminen
„nicht ohne Grund auf persönliche Anwesenheit bestehen, sondern nur
dort, wo es wirklich nötig ist“.
Von ihren Vorgesetzten wünschen sich Frauen zudem eine Führung auf
Augenhöhe: 22% aller befragten Frauen ist es wichtig, dass ihr Chef
fachlich und sozial auf einer Eben mit ihnen kommuniziert. Jede
Vierte (25%) möchte zudem spannende Aufgaben und Projekte bearbeiten,
weitere 22% achten auf eine ausgewogene Work Life-Balance.
„Wir sehen auch, dass Frauen berufliche Entwicklung und ein
interessantes Aufgabengebiet wichtiger sind als ein attraktives
Einstiegsgehalt“, so Nikolai Dürhammer. Für Arbeitgeber eine gute
Nachricht, meint der HR-Experte: „Anstatt rein aufs Geld zu schauen,
geht es Frauen um Inhalte. Mit vielfältigen Aufgabengebieten können
Firmen bei weiblichen Jobsuchenden punkten – und holen sich damit
hoch motivierte Fachkräfte ins Unternehmen.“
Zwtl.: Das sind die Top 10-Wünsche von österreichischen Frauen an
ihre Arbeitgeber
1. Anerkennung meiner Leistungen 40%
2. Kollegiale Zusammenarbeit 38%
3. Flexible Arbeitszeiten 34%
4. Sichere Anstellung 30%
5. Spannende Aufgaben und Projekte 25%
6. Ausgewogene Work Life Balance 23%
7. Führung auf Augenhöhe 22%
8. Attraktives Einstiegsgehalt 20%
9. Weiterbildungsmöglichkeiten 20%
10. Familienfreundlicher Arbeitsplatz 18%
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INFO: StepStone Österreich zählt zu den führenden
Recruiting-Unternehmen Österreichs und führt laufend Studien zu den
Themen Employer Branding, Recruiting und Personalmanagement durch.
Für die vorliegende Studien wurden im Juli und im September 2020
insgesamt rund 3.400 ArbeitnehmerInnen und Jobsuchende in ganz
Österreich befragt. Die erwähnten Zitate sind anonyme Aussagen
einzelner TeilnehmerInnen. Mehr Ergebnisse und Informationen zu den
Studien finden Sie unter
https://www.ots.at/redirect/stepstone17
(
https://www.ots.at/redirect/stepstone17) sowie unter
https://www.ots.at/redirect/stepstone18
(
https://www.ots.at/redirect/stepstone18).
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