08.12.2022,
2794 Zeichen
Innsbruck (OTS) - Der IG-Luft-Fahrverbotskatalog ist ausgereizt, den
Frächter-Lobbyisten steht die Tür von EU-Verkehrskommissarin Valean
sperrangelweit offen und die Sonntagsreden aus Wien zaubern auch
keine Transitlösung aus dem Hut. Aber vielleicht ein Veto?
Bleibt Tirol im Anti-Transitkampf wirklich nur noch die Hoffnung
auf das befürchtete Mega-Chaos am Brenner, wenn die Asfinag 2025 zum
Neubau der Luegbrücke über Jahre auf diesem Abschnitt der
Brennerautobahn die beiderseitige Einspurigkeit ausruft? Ein Chaos,
das auch Brüssel zum Umdenken bewegt und Tirol damit endlich eine
nachhaltige Reduktion des Lkw-Verkehrs beschert? Nein. Diese
Milchmädchenrechnung geht nicht auf. Tirol wird sich anderweitig auf
die Hinterbeine stellen müssen. Und sich auf einen letzten großen
Tanz auf EU-Ebene vorbereiten müssen.
Noch die Schalmeienklänge des bayerischen Ministerpräsidenten Markus
Söder (CSU) von einer Korridormaut entlang der Brennerroute in den
Ohren, ist Tirol in den vergangenen Wochen erneut hart am Boden der
europäischen Verkehrspolitik aufgeschlagen. Während die italienischen
Frächtervereinigungen die EU-Kommission auf Untätigkeit gegenüber den
„einseitigen“ Tiroler Lkw-Fahrverboten klagen, tauscht sich deren
Verkehrsminister Matteo Salvini beim EU-Verkehrsministerrat in
Brüssel mit dem deutschen Amtskollegen Volker Wissing über die
„antieuropäischen“ Anti-Transitmaßnahmen aus. Und zum wenig
überraschenden Drüberstreuen mimt EU-Verkehrskommissarin Adina Valean
einmal mehr den Verkehrs-Krampus und droht Tirol mit dem Ende
sämtlicher Beschränkungen.
Tirol hat den IG-Luft-Fahrverbotskatalog mit dem nunmehrigen Wegfall
noch verbliebener Ausnahmen ausgereizt. Das vorläufige Ende der
Fahnenstange ist erreicht. Wer das glaubt, kann im Transitkampf
gleich die weiße Fahne gen Brüssel hissen. Tirol und damit Österreich
muss darauf drängen, dass die europäischen Luftgrenzwerte gesenkt
werden. Nur so ist der Fahrverbotskatalog rechtlich aufrecht zu
halten. Parallel muss der Kontrolldruck steigen – auch das senkt die
Attraktivität der Brennerroute. Freilich, niedrigere Grenzwerte sind
nur ein Erfolg auf Zeit – die neue EU-Wegekostenrichtlinie lockt mit
Mautreduktionen zum schnelleren Umstieg auf sauberere Lkw-Flotten.
Die Alpenschutzkommission CIPRA schlägt deshalb gar einen Umstieg vom
IG-Luft auf ein IG-Lärm vor. Oberstes Ziel muss für Tirol freilich
ein neuer Transit-Deckel sein. Egal, ob dieser SLOT oder
Alpentransitbörse heißt.
Der Schengen-Beitritt von Rumänien und Bulgarien wurde gestern beim
Treffen der EU-Innenminister maßgeblich durch Österreich blockiert.
Ein Veto, das den Namen illegale Migration trägt. Sonntagsreden zum
Tiroler Transitproblem gab es aus Wien viele. Doch für eine
Veto-Keule in dieser Causa gegenüber der EU war es bis dato
offenkundig noch nicht dringlich genug.
BSN Podcasts
Christian Drastil: Wiener Börse Plausch
Austrian Stocks in English: ATX TR in week 5 unchanged at high levels, but RHI Magnesita changes the Index Picture
Aktien auf dem Radar:AT&S, RBI, Polytec Group, Warimpex, RHI Magnesita, Kapsch TrafficCom, EVN, Österreichische Post, Telekom Austria, voestalpine, Cleen Energy, Mayr-Melnhof, Palfinger, Bawag, Marinomed Biotech, OMV, Kostad, Porr, Stadlauer Malzfabrik AG, AMS, Agrana, Flughafen Wien, Oberbank AG Stamm, Frequentis, S Immo, Amag, FACC, Immofinanz, Strabag, Verbund, Zumtobel.
Knaus Tabbert
Die Knaus Tabbert AG ist ein führender Hersteller von Freizeitfahrzeugen in Europa mit Hauptsitz im niederbayerischen Jandelsbrunn. Weitere Standorte sind Mottgers, Hessen, Schlüsselfeld sowie Nagyoroszi in Ungarn. Das Unternehmen ist seit September 2020 im Segment Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörse notiert.
>> Besuchen Sie 64 weitere Partner auf boerse-social.com/partner
Mehr aktuelle OTS-Meldungen HIER