23.06.2022,
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Repräsentative Umfrage unter jungen ÖsterreicherInnen: Frauen orientieren sich stärker an harten Fakten als männliche Jobsuchende\nFlexibilität ist das wichtigste Asset bei der Suche nach qualifizierten Mitarbeitern\nKombination Lehre und Matura wird als chancenreichste Ausbildung betrachtet\nLeitbetriebe punkten mit innovativen Angeboten für junge Mitarbeiter\nManche Klischees halten sich offenbar über Jahrzehnte – etwa die
Behauptung „Frauen orientieren sich bei ihrer Berufswahl primär an
Soft Facts, Männer entscheiden sich rational“. Doch dieses Vorurteil
über unterschiedliche Zugänge von weiblichen und männlichen
Arbeitskräften zu ihren Karriereentscheidungen hält einem Faktencheck
nicht stand, wie die Studie „Zukunft der Arbeit 2.0“ von Leitbetriebe
Austria und zukunft.lehre.österreich. zeigt. Zwar gibt es tatsächlich
durchaus erhebliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern, doch
entgegen der landläufigen Ansicht sind es die Frauen, die bei der
Wahl ihres Arbeitsplatzes systematischer und faktenorientierter
vorgehen als Männer.
„Dieses Ergebnis war auch für uns eine Überraschung, aber genau
dazu wurde unsere Studie ,Zukunft der Arbeit 2.0‘ gemacht:
Vermeintliche Wahrheiten zu überprüfen, neue Erkenntnisse zu gewinnen
und damit den EntscheidungsträgerInnen in Leitbetrieben und anderen
Unternehmen Grundlagen für richtige Weichenstellungen für die Zukunft
zu liefern“, so Leitbetriebe Austria-Geschäftsführerin Monica
Rintersbacher anlässlich der Präsentation der Studie, für die im Mai
und im Juni 2022 1000 Online-Interviews mit in Österreich lebenden
jungen Menschen zwischen 14 und 29 Jahren durchgeführt wurden. „Die
Studie entlarvt das Bild der emotional agierenden weiblichen und der
rational entscheidenden männlichen Arbeitskräfte zumindest für die
jüngere Generation als bloßes Klischee. Tatsächlich gehen Frauen im
Durchschnitt aber systematischer vor. Sie setzen sich mir den Vor-
und Nachteilen eines Jobangebots gründlicher auseinander, sie achten
deutlich mehr auf das Gehalt sowie geldwerte Sozialleistungen und sie
gewichten Flexibilitätsthemen – Arbeitszeiteinteilung, Möglichkeit
für Homeoffice, Viertagewoche – stärker. Männer hingegen achten mehr
als Frauen auf weniger konkrete Kriterien wie das Unternehmensimage
oder ob sie von einem Unternehmen aktiv angesprochen wurden. Offenbar
ist ihnen diese Form von Wertschätzung, die aber keinen realen
Vorteil bringt, wichtiger als das bei Frauen der Fall ist.“
Andreas Gnesda, Beiratsvorsitzender von Leitbetriebe Austria und
Initiator der Studie weist aber auf einen Aspekt hin, bei dem Frauen
noch Aufholpotenzial haben: „Das einzige objektiv wichtige
Entscheidungskriterium, bei dem die Männer höhere Werte erzielen, ist
die Frage nach Aufstiegschancen. Diesem Aspekt sollten Frauen
tatsächlich größeres Augenmerk schenken.“
Zwtl.: „Ich arbeite also bin ich“ – dieses Motto gilt für Jugendliche
und junge Erwachsene nicht mehr
Eine große Herausforderung für Unternehmen ist die generell
gesunkene Bedeutung der Erwerbsarbeit im Wertesystem junger Menschen.
Diese rangiert unter den wichtigen Lebensbereichen gerade noch auf
Platz vier, nur knapp 77 Prozent der Befragten messen ihrem Beruf
einen hohen Stellenwert bei. Familie, Hobbys / Freizeit und Freunde
erreichen hingegen deutlich höhere Zustimmungsraten bis 87 Prozent.
„Eine positive Work-Life-Balance ihrer Mitarbeiter muss ein
selbstverständliches Unternehmensziel sein, um qualifizierte und
motivierte Arbeitskräfte zu finden und zu halten“, betont Gnesda.
Zwtl.: Work-Life-Balance schlägt Nachhaltigkeit um Längen
Überraschend gering ist hingegen die Bedeutung von Nachhaltigkeit
und Umweltschutz als Entscheidungskriterium für die Arbeitsplatzwahl.
Mit nur 64 Prozent Nennungen als wichtig oder sehr wichtig liegt das
Thema etwa um zehn Prozentpunkte hinter „Eigenes Aussehen /
Attraktivität“. „Nachhaltigkeit ist zweifellos ein wichtiges Thema
für jedes Unternehmen, aber als Entscheidungskriterium für die
Arbeitsplatzwahl rangiert es unter ferner liefen“, so Gnesda. „Der
Stellenwert von Familie / Partnerschaft, Hobby / Freizeit oder
Freunden ist bei weitem höher als der von Nachhaltigkeit und
Umweltschutz und die ohnehin starke Diskrepanz ist bei den über
19-jährigen noch viel größer als bei Jugendlichen, die noch nicht im
Erwerbsleben stehen.“
Zwtl.: Mehr Lust auf Jobwechsel als je zuvor
Besonders wichtig aber ist für Gnesda, dass gutes
Mitarbeitermanagement nicht primär im Recruiting besteht:
„Entscheidend ist es, Mitarbeiter zu halten und motiviert zu halten.
Seit Corona ist die Wechselbereitschaft dramatisch gestiegen. 20
Prozent aller Mitarbeiter planen maximal zwei Jahre in ihrem
Unternehmen zu bleiben, weitere 29 Prozent nur drei bis fünf Jahre.
Unternehmen sind gefordert, ihre Mitarbeiter zu überzeugen, dass sie
genau hier am richtigen Platz sind. Gelingt das nicht, werden sie in
einem inakzeptabel hohen Maß Mitarbeiter genau dann verlieren, wenn
sie richtig eingearbeitet sind und für ihren Arbeitgeber besonders
wertvoll sind."
Womit Mitarbeiter zu halten sind, zeigt „Zukunft der Arbeit 2.0“
ebenfalls klar auf: Weiterbildungs- und Aufstiegsmöglichkeiten,
Rücksichtnahme auf die Work-Life-Balance durch flexible Arbeitszeiten
und Arbeitsorganisation – Stichwort Homeoffice – und erkennbare
Wertschätzung. „Wir sind nach dem Fachkräftemangel bei allgemeinem
Arbeitskräftemangel angelangt und ein nachhaltig erfolgreiches
Unternehmen muss sich um seine Mitarbeiter genauso sehr wir um Kunden
bemühen. Kaum ein Arbeitnehmer muss bleiben, weil er Sorge haben
müsste, nichts anderes zu finden. Aber man kann MitarbeiterInnen
halten, wenn sie wissen, dass es nirgendwo besser sein könnte. Dann
sind auch jahrzehntelange Karrieren im selben Unternehmen auch heute
und in Zukunft möglich“, so Gnesda.
Zwtl.: Lehre ist gut, Matura ist gut, Lehre mit Matura ist perfekt
Ein erfreulicher Trend zeigt sich beim Image der Lehre, das im
Vergleich zu schulischen und akademischen Ausbildungen deutlich
gewinnt. Während nur rund 55 Prozent die AHS-Matura für eine
erfolgversprechende Ausbildung halten, sind es bei der Lehre stolze
67 Prozent und die Kombination von Lehre mit Matura halten sogar
deutlich mehr Studienteilnehmer (79,6 Prozent) für erfolgversprechend
als Universitäts- oder Fachhochschulabschluss (75,7 bzw. 76,3
Prozent). Trotz dieser absolut positiven Bewertung glauben aber nur
43 Prozent, dass nicht nur sie, sondern auch die Gesellschaft
insgesamt die Lehre positiv wahrnimmt.
„Die Studienergebnisse legen nahe, was wir schon lange vermutet
haben: Persönlich finden die Österreicher:innen die Lehre über weite
Strecken gut, doch der Gedanke ‚Was werden bloß die Nachbarn sagen?‘
hält sie davon ab, selbst eine Lehre zu machen oder ihren Kindern
einen Lehrberuf nahezulegen. Wir müssen weiter daran arbeiten, die
persönliche Wertschätzung der Lehre zur Gesellschaftsmeinung zu
machen. Das ist unsere Chance, den Fachkräftemangel in den Griff zu
bekommen und Jugendlichen mehr Karrierewege aufzuzeigen“, kommentiert
Mario Derntl, Geschäftsführer der branchenübergreifenden
Lehrlingsinitiative zukunft.lehre.österreich., die Detailergebnisse.
Zwtl.: FACC: Führerschein und Zusatzurlaub für erfolgreiche
Lehrabschlüsse
Um von der generell verbesserten Bewertung des Ausbildungswegs
Lehre auch in Form steigender Bewerberzahlen zu profitieren,
entwickeln zahlreiche österreichische Leitbetriebe innovative
Angebote für junge Menschen. Besonders erfolgreich macht dies etwa
der oberösterreichische Luftfahrtzulieferer FACC. Das Unternehmen mit
Sitz in Ried im Innkreis bietet seinen Lehrlingen zusätzliche zwei
Wochen Sommerurlaub an und belohnt Lehrlinge für den erfolgreichen
Lehrabschluss mit der Übernahme der Kosten für die
Führerscheinausbildung. „Wir möchten uns damit bei unseren Lehrlingen
für ihre hervorragenden Leistungen bedanken und unsere Wertschätzung
für ihre hochwertige Ausbildung zum Ausdruck bringen. Weiter ist es
uns ein Anliegen, dass unsere Lehrlinge im Sommer genügend Auszeit
zur Erholung erhalten – wir möchten, dass die duale Ausbildung im
Bereich Work-Life Balance an das Freizeitangebot von Schülern
angepasst wird“, so FACC-CEO
Robert Machtlinger.
Zwtl.: Ein Arbeitgeber mit zahlreichen Benefits: Flughafen Wien AG
Zahlreiche Benefits für Arbeitnehmer bietet auch der Flughafen
Wien: Sechs Wochen Urlaub im Jahr, verschiedene Arbeitszeitmodelle
von unterschiedlichen Teilzeitlösungen, 4-Tage-Woche, Schicht-,
Nacht- oder Wochenenddiensten bis zur Vollzeit, sowie weitreichende
Ausbildungsmöglichkeiten, einen Betriebskindergarten, kostenlose
Nutzung des City Airport Train, Gratisparkplatz, Gesundheitsangebote
und die Möglichkeit des Papamonats oder Sabbaticals sind einige der
Vorteile, die ein Job bei der Flughafen Wien AG mit sich bringt. Auch
die Lehrlingsausbildung kann sich sehen lassen: Lehrlinge am
Flughafen erleben eine Ausbildungswoche in England, erhalten
Fluggutscheine, das Unternehmen bezahlt bei gutem Erfolg der
Lehrabschlussprüfung den Führerschein, Seminare zur
Persönlichkeitsentwicklung und vieles mehr. „Der Standort Flughafen
Wien ist einer der größten Arbeitgeber der Ostregion und ein
wichtiger Jobmotor. Mit dem Comeback der Luftfahrt nehmen wir aktuell
auch wieder Personal auf, zuletzt rund 100 Personen in den Bereichen
Sicherheitskontrolle sowie Passagier- und Bodenabfertigung“,
erläutert Dr.
Günther Ofner, Vorstand der Flughafen Wien AG.
Zwtl.: „Zukunft der Arbeit 2.0“ - Downloads
Präsentation 22.06.2022: [zum Download] (https://bit.ly/3zYKop3)\nGrafiken aus der Präsentation: [zum Download] (https://bit.ly/39MDHvH)\nVollständige Studienergebnisse: [zum Download] (https://bit.ly/39MDKHT)\n
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Knaus Tabbert
Die Knaus Tabbert AG ist ein führender Hersteller von Freizeitfahrzeugen in Europa mit Hauptsitz im niederbayerischen Jandelsbrunn. Weitere Standorte sind Mottgers, Hessen, Schlüsselfeld sowie Nagyoroszi in Ungarn. Das Unternehmen ist seit September 2020 im Segment Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörse notiert.
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