05.06.2023,
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Köln (ots) - Mit Blick auf den nächsten Autokauf ist die Stimmung der
deutschen Kunden gedämpft. Auch das Interesse an E-Mobilität
stagniert. Chinesische Marken gewinnen dagegen weltweit an Relevanz.
Die neueste globale Simon-Kucher Automobilstudie* gibt Einblicke in
Kundenmeinungen und globale Trends.
* Fast die Hälfte der Befragten in Deutschland plant, ihr aktuelles
Auto länger zu fahren
* Kunden mit konkreter Kaufabsicht rechnen im Vergleich zum Vorjahr
mit einem Preisanstieg von bis zu 15 Prozent
* Geteilte Meinung der Kunden zu stark schwankenden Preisen
* Interesse an E-Fahrzeugen in Deutschland stagniert
* Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen deutschen und chinesischen Marken in
China
Volatile Zeiten und steigende Preise haben auch in der
Automobilbranche ihre Spuren hinterlassen. Gemäß der globalen
Automobilstudie von Simon-Kucher sinkt die Kaufkraft in Deutschland
bei mehr als 50 Prozent der Befragten. Das führt dazu, dass Neukäufe
zurückgestellt und Autos länger gefahren werden: Dies gaben 49
Prozent der Befragten an. Der Preis rückt gegenüber dem Vorjahr für
deutsche Kunden noch stärker in den Fokus.
Kaufinteressenten erwarten höhere Preise
Ein inflationsbedingter Anstieg der Autopreise wird von Kunden in
Deutschland weiter erwartet. Während das angegebene durchschnittliche
Budget für einen Neuwagenkauf in Deutschland im Jahr 2022 noch bei
34.200 Euro lag, ist es in diesem Jahr auf 38.900 Euro gestiegen. Ein
ähnliches Bild zeichnet sich bei den Leasingraten ab.
"Kunden rechnen mit gestiegenen und weiter steigenden Preisen,
gleichzeitig zeigt sich eine Zurückhaltung beim Kauf", sagt Martin
Gehring, Senior Partner und Head of Automotive bei Simon-Kucher.
"Hersteller und Händler müssen die weiterhin kaufbereiten
Kundensegmente gezielt ansprechen und gleichzeitig flexibel Nachfrage
und Rabatte ausbalancieren."
Preisänderungen im monatlichen, wöchentlichen oder gar täglichen
Rhythmuswerden von Kunden unterschiedlich bewertet: 40 Prozent der
deutschen Kunden halten diese für nicht fair. 52 Prozent sehen darin
aber auch die Chance, dadurch ein besseres Angebot zu erhalten.
Auto-Abonnements als mögliche Alternative
Das Interesse an Auto-Abonnements bleibt mit 46 Prozent weiterhin
hoch. Die Befragten gaben an, dass sie die zusätzliche Sicherheit und
Flexibilität von Auto-Abonnements schätzen. Insbesondere der
kostenlose Service und die Wartung überzeugen 44 Prozent der
Befragten. Ebenfalls 44 Prozent schätzen die Flexibilität bei der
Laufzeit. "In wirtschaftlich unsicheren Zeiten scheint für viele
Kunden ein Auto-Abo mit kurzer Laufzeit die kalkulierbarste
Alternative zu sein", sagt Matthias Riemer, Partner und
Automobilexperte bei Simon-Kucher. "Trotz der genannten Vorteile von
Auto-Abos führen diese jedoch nicht zu einer signifikant höheren
Zahlungsbereitschaft im Vergleich zu Kauf oder Leasing. Anbieter von
Auto-Abos müssen diese preislich, aber auch inhaltlich geschickt
gegenüber dem traditionellen Geschäft positionieren und auf die
interessierten Kundensegmente abstimmen."
Global steigendes Interesse an E-Mobilität, gleichbleibende Nachfrage
in Mitteleuropa
Mit 89 Prozent Kaufinteresse an einem Elektrofahrzeug liegt China
global an der Spitze. Auch im Vorzeigemarkt Norwegen ist die Vorliebe
für Elektrofahrzeugen von 68 auf 74 Prozent weiter gestiegen.
"Nachdem das Interesse in den letzten Jahren stark gestiegen ist,
zeichnet sich in Deutschland derzeit ein Stillstand bei etwa 53
Prozent ab. Jetzt kommt es auf die richtigen Fahrzeuge, eine
funktionierende Infrastruktur und moderate Strompreise an, um aus
Interessenten tatsächliche Käufer zu machen und weitere
Kundensegmente zu erreichen", so Martin Gehring.
Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen deutschen und chinesischen Marken in
China
Deutsche Automarken sind laut Studie in vielen Ländern weiterhin die
erste Wahl beim Autokauf. Dies galt auch lange für China.
Verkaufszahlen aus China und die Studienergebnisse zeigen, dass
chinesische Kunden inzwischen ebenso gerne zu lokalen Produkten
greifen: 85 Prozent der Befragten in China würden ein deutsches
Fahrzeug in Betracht ziehen, 84 Prozent ein chinesisches. In
Deutschland sind 18 Prozent der Befragten offen für den Kauf einer
chinesischen Marke. Unter den aktuellen Fahrern von Elektroautos sind
es sogar 26 Prozent. "Der globale Wettbewerbsdruck steigt", so
Matthias Riemer. "Deutsche Hersteller müssen sich selbst neu erfinden
und können sich nicht auf einem westlichen Markenbonus ausruhen. Ein
klares Verständnis davon, was Kunden erwarten und wofür sie bereit
sind, Geld auszugeben, wird immer wichtiger", ergänzt Matthias
Riemer.
*Über die Studie: Die globale Automobilstudie wurde von Simon-Kucher
im Frühjahr 2023 in Europa, Amerika und Asien durchgeführt. Mehr als
8.235 Privatkunden, die in naher Zukunft den Kauf, die Finanzierung
oder Leasing eines Neu- oder jungen Gebrauchtwagens planen (darunter
1.006 in Deutschland), wurden zu aktuellen und zukunftsorientierten
Themen rund um Auto und Mobilität befragt.
Über Simon-Kucher
Simon-Kucher ist eine globale Unternehmensberatung mit über 2.000
Mitarbeitenden in 30 Ländern weltweit. Unser Fokus: "Unlocking better
growth". Wir helfen unseren Kunden verantwortungsvoll und nachhaltig
zu wachsen, indem wir jeden Aspekt ihrer Unternehmensstrategie
optimieren, von Produkten und Preisen bis hin zu Innovation,
Digitalisierung, Marketing und Vertrieb.
Mit 37 Jahren Erfahrung in Monetarisierung und Pricing gelten wir als
weltweit führend in den Bereichen Preisberatung und
Unternehmenswachstum.
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