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Schwerpunkt der Woche - „Sell in May and go away“ (Andreas Kern)

14.06.2019, 5769 Zeichen

Es scheint fast so, als ob einige Anleger bereits ihren Sommerurlaub angetreten hätten. Die Börsenumsätze sind rückläufig und auch die Kurse selbst gönnen sich nach der fulminanten Aufholjagd der ersten Monate des Jahres 2019 eine Verschnaufpause. Ist dieses Jahr also ein Fall für die alte Börsenweisheit „Sell in May and go away“? 

Tatsächlich war es ausgerechnet der Mai, der den Anlegern deutlichere Kursverluste bescherte. Das dürfte allerdings weniger mit Saisonalitäten als mit den zerstobenen Hoffnungen auf eine rasche Einigung im amerikanisch-chinesischen Handelskonflikt zu tun haben. Ein Tweet genügt – und die Welt ist eine andere.

Freie Wildbahn statt Reinraum

Und genau dies zeigt das Dilemma im Bereich der Börsensaisonalitäten. Diese entfalten ihre Wirkung nämlich vor allem dann, wenn sie nicht durch externe Impulse gestört werden. Allerdings bilden sich die Kurse nicht im Reinraum, sondern in der freien Wildbahn. Und dort prasselt beständig eine Vielzahl von externen Störgrößen auf die Marktteilnehmer ein – egal ob da diese Woche Tankschiffe im Golf von Oman brennen, oder ob gegen Ende des Monats die Staatschefs der G20-Staaten zu ihrem Gipfeltreffen zusammenkommen. Erschwerend kommt hinzu, dass diese Ereignisse keineswegs rational und effizient verarbeitet werden, sondern auf vorherrschende Stimmungen unter den Anlegern treffen und diese wiederum selbst beeinflussen.

Außerhalb der Einkaufssaison

Wie der Markt „tickt“, damit beschäftigt sich auch Florian Bub ( FlorianBub ) in seinem wikifolio  Marktsentiment . Auf der Basis verschiedener Sentiment-Indikatoren und unter Beachtung der Gesamtmarktsituation sollen genau jene Phasen identifiziert werden, in denen Aktieninvestments sinnvoll erscheinen.

Die Auswahl der Einzeltitel – in der Regel handelt es sich dabei um deutsche Mid- und SmallCaps – erfolgt dann mittels weiterer technischer und fundamentaler Kriterien. Wenn man so will, handelt Bub im Ergebnis nach einer Regel, die auch Verbrauchern gerne ans Herz gelegt wird: Er kauft saisonal und regional. Tatsächlich sind seine Analyseverfahren natürlich ausgefeilter, etwa die Kurs-Volumen-Analyse. Und damit nichts anbrennt, arbeitet Bub mit Stopp-Kursen. Bei rückläufigen Märkten kommt sogar der Einsatz von Short-ETFs in Betracht. Eine Cash-Quote von aktuell knapp über 80 % signalisiert, dass wir uns gerade außerhalb der Einkaufssaison befinden. Das im November 2012 gestartete wikifolio erwirtschaftete bislang eine eindrucksvolle Gesamtrendite von knapp 150 %.

Let's swing!

Auch für Joachim Köngeter ( joibaer ) ist die Betrachtung des Gesamtmarktes Teil seiner auf Deutschland ausgerichteten und damit ebenfalls eher regionalen Anlagestrategie. In seinem wikifolio  Tradingchancen deutsche Aktien  sind daher mitunter auch Short-ETFs zu finden, was die flexible Reaktion auf schwierige Marktphasen erleichtert. Ansonsten ist Köngeter mehr Trader als Investor.

An seinen Positionen hält er zumeist nur zwischen einem und einigen wenigen Tagen fest. Käufe und Verkäufe erfolgen auf der Basis der Charttechnik, wobei vor allem auch übergeordnete Trends Berücksichtigung finden. Diese Idee des „Swing-Tradings“ setzt er bevorzugt mit Nebenwerten um. Unter den Top-Holdings finden sich aktuell der Biotechkonzern Evotec und das Immobilienunternehmen Corestate Capital . Während der DAX in den vergangenen zwölf Monaten mehr als 5 % an Wert einbüßte, konnte Köngeter ein solides Plus von 5 % erzielen. Gegenüber dem wikifolio-Start im Herbst 2014 liegt der Zugewinn bei knapp 65 %, eine Leistung für die Köngeter die beiden wikifolio Gütesiegel „Kontinuierliches Wachstum“ und „Guter Money Manager“ erhielt.

Die im Dunkeln sieht er doch!

Thomas Dittmer („ tonipolster “) betrachtet sich dagegen als klassischer Value-Investor. Für sein wikifolio „ Spezialwerte “ sucht er vorzugsweise im Segment deutscher Nebenwerte nach unterbewerteten Aktien. Die Gründe für solche Abschläge können vielfältig sein, etwa ein operativer Turnaround oder die geringe Bekanntheit eines Unternehmens, für das sich nur wenige Analysten interessieren.

Dittmer nutzt hauptsächlich Geschäfts- und Quartalsberichte, um interessante Einzelwerte herauszufiltern. Das Kursziel ist der jeweils zuvor definierte „faire Wert“ der einzelnen Papiere. Unter den größten Positionen finden sich derzeit die Österreichische Post , der Biogasanlagenbauer Envitec und der Touristikkonzern TUI . Mit einem Plus von knapp 19 % hat Dittmer viele Konkurrenten in den letzten zwölf Monaten klar hinter sich gelassen. Seit der Auflegung im Januar 2013 steht sogar ein Zugewinn von rund 195 % auf der Uhr. Mit einer Cash-Quote von ca. 40 % findet sich übrigens auch Dittmer im Lager der saisonal zurückhaltenden Trader.

Was kommt?

  • Das sollten Anleger in der nächsten Woche im Auge behalten

Zwar wird für die nächste Sitzung der US-Notenbank am kommenden Mittwoch keine Zinssenkung erwartet, das Statement von Fed-Chef Jerome Powell wird dennoch wieder erhebliches Medieninteresse auf sich ziehen – Notenbank-Astrologie vom Feinsten!

Wie es um die deutsche Wirtschaft steht, werden dann die Einkaufsmanagerindizes am Freitag zeigen. Hier erwarten Ökonomen eine leichte Steigerung auf niedrigem Niveau.

Im Original hier erschienen: Schwerpunkt der Woche - „Sell in May and go away“


(14.06.2019)

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