04.12.2022,
3734 Zeichen
Steigende Kreditkosten: Bankzinsen für Unternehmen könnten in Europa im ersten Halbjahr 2023 um durchschnittlich 200 Basispunkte teurer werden\nBanken verschärfen die Richtlinien zur Vergabe von Unternehmenskrediten\nMargen unter Druck: Steigt der Leitzins im ersten Halbjahr
weiter, könnten das die Margen der Unternehmen um -3 Prozentpunkte schmälern (Österreich: -3,3 Prozentpunkte)\nBis vor Kurzem war die Kreditdynamik in Europa trotz steigender
Zinsen und schlechter Wirtschaftsprognosen günstig. Im September lag
die Zahl der gewährten Unternehmenskredite bei +8,9 Prozent über dem
Vorjahresniveau. Dies dürfte sich laut einer Studie von
Kreditversicherer Acredia gemeinsam mit Allianz Trade* bald ändern.
„Unternehmenskredite werden voraussichtlich im ersten Halbjahr 2023
in Europa und damit auch in Österreich nicht nur teurer werden,
sondern auch schwerer zu bekommen sein“, so Michael Kolb, Vorstand
von Acredia.
Zwtl.: Zinssätze der Unternehmenskredite werden bis Mitte 2023
ansteigen
Nach einem Jahr mit stabiler Vergabepolitik, zeigen sich die
Banken in der aktuellen Umfrage der EZB zunehmend risikoscheu. Die
steigenden Zinsen erhöhen die Kosten, in der Folge verschärfen die
Institute ihre Vergaberichtlinien. Dieser Trend dürfte weiter
anhalten und das Angebot an Unternehmenskrediten in den nächsten
Monaten erheblich einschränken, ähnlich wie in der Anfangsphase der
Covid-Krise. „Zwar sehen wir noch keine Kreditklemme“, so Kolb, „aber
Unternehmen mit einem niedrigen Kreditrating oder einer hohen
Schuldenquote werden es in den nächsten Monaten schwer haben.“
„Traditionell liegt die Quote, mit der Zinssteigerungen von den
Banken weitergereicht werden, bei den Unternehmen höher als bei den
Haushalten“, so Kolb weiter. „Angesichts dessen gehen wir davon aus,
dass die Unternehmenskredite in Europa im ersten Halbjahr 2023 um
durchschnittlich 200 Basispunkte steigen werden, in Österreich liegt
die Prognose bei 199 Basispunkten.“ Sollte es allerdings bis Mitte
2023 weitere Zinsschritte der EZB geben, könnten die Kreditzinsen für
Europas Firmen um weitere 200 Basispunkte anziehen und dadurch die
Margen um -3 Prozentpunkte schmälern (Österreich: -3,3
Prozentpunkte).
Zwtl.: Geringere Deckung der Zinskosten
Unternehmen mit unzureichender Kapitaldecke könnten in Folge in
eine wirtschaftliche Schieflage geraten. „Große Firmen haben die
Finanzierung für das nächste Jahr bereits aufgestellt“, erzählt Kolb.
„Wenn ein Unternehmen aber von seinen Bargeldreserven zehren muss,
dann funktioniert das nur solange, wie die Rezession moderat bleibt
und die Energiepreise nicht weiter steigen.“ Ein Frühindikator für
wirtschaftliche Probleme ist eine Abnahme der Deckung der Zinskosten.
So fiel die Deckung in der Eurozone von 5,6 im 3. Quartal 2021 auf
3,2 im 2. Quartal 2022, in Österreich sogar von 11 auf 5,7.
Die vollständige Studie von Acredia und Allianz Trade finden Sie
hier: [Europe: How big will the interest rate shock be in 2023?]
(
https://bit.ly/interest_rate_shock) (pdf)
*Allianz Trade ist eine Marke von Euler Hermes
Über die Acredia-Gruppe
Acredia ist mit einem Marktanteil von über 50 Prozent und einem
Gesamtobligo von mehr als 29 Milliarden Euro Österreichs führende
Kreditversicherung und schützt offene Forderungen im In- und Ausland.
Acredia steht im Eigentum einer Managementholding – 49 Prozent hält
die Euler Hermes AG, Hamburg und 51 Prozent die Oesterreichische
Kontrollbank AG, Wien. Der Umsatz der Acredia-Gruppe beträgt
insgesamt 83,5 Millionen Euro. Acredia hat sich für das Gütesiegel
„equalitA“ des Bundesministeriums für Digitalisierung und
Wirtschaftsstandort qualifiziert und zählt damit zu Österreichs
Unternehmen, die innerbetriebliche Frauenförderung aktiv leben.
[www.acredia.at] (
http://www.acredia.at)
BSN Podcasts
Christian Drastil: Wiener Börse Plausch
Börsepeople im Podcast S4/22: Andreas Grassauer
Aktien auf dem Radar:Flughafen Wien, Rosenbauer, Bawag, Kapsch TrafficCom, Frequentis, Semperit, Wienerberger, OMV, EVN, RBI, Erste Group, Josef Manner & Comp. AG, SBO, AMS, UBM, Pierer Mobility, Palfinger, Agrana, Zumtobel, Oberbank AG Stamm, BKS Bank Stamm, Addiko Bank, Cleen Energy, S Immo, Strabag, Volkswagen Vz., HeidelbergCement, Bayer, Porsche Automobil Holding, Siemens Energy, Linde.
Fabasoft
Fabasoft ist ein europäischer Softwarehersteller und Cloud-Anbieter. Das Unternehmen digitalisiert und beschleunigt Geschäftsprozesse, sowohl im Wege informeller Zusammenarbeit als auch durch strukturierte Workflows und über Organisations- und Ländergrenzen hinweg. Der Konzern ist mit Gesellschaften in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Großbritannien und den USA vertreten.
>> Besuchen Sie 64 weitere Partner auf boerse-social.com/partner
Mehr aktuelle OTS-Meldungen HIER