28.11.2020
Wien (OTS) - Wie das Nachrichtenmagazin „profil“ in seiner aktuellen
Ausgabe berichtet, hatte die Finanzmarktaufsicht bereits Ende 2015
deutliche Zweifel an der Zuverlässigkeit des Managements der
Commerzialbank Mattersburg (CMB). Im November 2015 hatte die Behörde
ein sogenanntes Geschäftsleiterqualifikationsverfahren eingeleitet,
an dessen Ende die Abberufung der CMB-Führungskräfte Martin Pucher,
Franziska Klikovits und einer damals dritten Direktorin stehen hätte
können. Grundlage war ein profil nun vorliegender höchst kritischer
Prüfbericht der Oesterreichischen Nationalbank vom Oktober 2015. Bei
einer Vor-Ort-Prüfung zwischen Juni und August hatte die OeNB zwar
keine Hinweise auf fiktive Kredite oder Bankguthaben gefunden – sehr
wohl aber waren die Prüfer auf gravierende Ungereimtheiten im
Kreditgeschäft und bei der Eigenmittelzurechnung gestoßen. Der
OeNB-Bericht führt 65 Mängel an, davon 19 schwere. So etwa eine auch
strafrechtlich problematische, kreditfinanzierte
Partizipationskapital-Konstruktion, aus welcher der Bank jährlich ein
Verlust von rund 40.000 Euro erwuchs. Die FMA eröffnete
Abberufungsverfahren und zeigte die CBM-Direktoren im Dezember 2015
wegen Untreue bei der StA Eisenstadt an. Im Jahresverlauf 2016 wurden
beide Verfahren eingestellt. Die CBM hatte ein Gutachten des
Bankprüfers TPA vorgelegt, wonach das PS-Geschäft rechtskonform war.
Seitens der FMA hieß es dazu auf „profil“-Anfrage: Da sich der
Vorstand der CBM bei der Konstruktion der Partkapitalplatzierung
nachweislich auf ein Gutachten eines einschlägigen Fachexperten,
eines Wirtschaftsprüfers, gestützt hat, war dem Vorstand dieser
Verstoß wegen ,vertretbaren Rechtsirrtums‘ nicht vorzuwerfen. Die
schädigende Partkapitalkonstruktion wurde auch unverzüglich aufgelöst
und rückgezahlt. Die beiden Wirtschaftsprüfer der TPA wurden von der
FMA für die Funktion als Bankprüfer auf fünf Jahre gesperrt. Das
Geschäftsleiterenthebungsverfahren war somit einzustellen.“
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