29.09.2023,
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Wien (OTS) - Der Preisdruck bei Lebensmitteln hat zuletzt signifikant
nachgelassen. Dies geht aus einer aktuellen Schnellschätzung von
Statistik Austria hervor, wonach die Inflationsrate für September
2023 voraussichtlich bei 6,1 Prozent liegen wird, verglichen mit 7,4
Prozent im August. Dies markiert den niedrigsten Wert seit dem
Konflikt in der Ukraine im Februar 2022.
Hauptverantwortlich für diesen Rückgang sind die sinkenden Preise
für Haushaltsenergie, die zuvor zu den Haupttreibern der Inflation
zählten. Doch auch bei Lebensmitteln habe „der Preisdruck weiter
nachgelassen“, so Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas
laut einer Aussendung.
Dass die Teuerung für Nahrungsmittel über der allgemeinen
Inflationsrate liegt, lässt sich laut Sebastian Koch vom Institut für
Höhere Studien (IHS) hauptsächlich darauf zurückführen, dass die
Produktion von Lebensmitteln "hochgradig energieintensiv" ist. Daher
schlagen sich die stark gestiegenen Energiekosten erheblich auf das
Preisniveau nieder, wie er in einem Interview mit dem Standard
erklärte. Koch betont zudem, dass auch die Kosten für andere
Vorleistungen drastisch gestiegen sind. Dies bestätigt erneut die
Analyse des Fachverbands Lebensmittelhandel in der Wirtschaftskammer
Österreich, wonach die Preissteigerungen vorrangig auf stark
gestiegene Produktionskosten zurückzuführen sind und nicht auf den
Handel selbst.
Zu den aktuellen Maßnahmen der Regierung wie Preisdatenbanken
sagte Koch dem Standard gegenüber, dass er dadurch keine
preisdämpfenden Effekte sieht – und weist darauf hin, dass der starke
Anstieg der Lebensmittelpreise in Österreich "nicht hausgemacht" sei,
sondern in der gesamten Eurozone ähnlich wie hierzulande verlaufe.
Zum Vergleich: Im September lag auch in Deutschland der Preisauftrieb
bei Nahrung bei 7,5 Prozent.
„Dies zeigt einmal mehr, dass der Lebensmittelhandel weder ein
Treiber Inflation war noch ist. Die aktuell diskutierte
Preistransparenzdatenbank erscheint vor diesem Hintergrund als
unnötig und eine Verschwendung von Ressourcen. Die Bundesregierung
und die Unternehmen könnten diese Mittel sehr viel zielführender an
anderer Stelle einsetzen, anstatt in eine Plattform zu investieren,
die keinen Mehrwert bietet und hohe Kosten verursacht“, sagt
Christian Prauchner, Obmann des Lebensmittelhandels in der WKÖ.
Vielmehr sollte der Fokus auf moderaten Abschlüssen bei den
Kollektivvertragsverhandlungen liegen, um die Preisdynamik zu stoppen
und sicherzustellen, dass die Lebensmittelpreise nicht weiter
steigen.
In diesem Zusammenhang unterstreicht Obmann Prauchner auch erneut
die dringende Notwendigkeit, insbesondere den ländlichen
Nahversorgern, die um ihre Existenz kämpfen, zu helfen. Dabei steht
die Frage des Energiekostenzuschusses 2 im Mittelpunkt.
Abschließend appelliert er an alle relevanten Akteure, die
Inflationsentwicklung sorgfältig zu analysieren und gezielte
Maßnahmen zu ergreifen, um die Stabilität der Lebensmittelpreise zu
gewährleisten, anstatt sich auf rein symbolische Politik zu
verlassen.
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