25.11.2020
Wien (OTS) - Der jüngste Report des europäischen Patentamtes zeigt
die enorme Innovationskraft Österreichs im 3-D-Druck. Zwischen 2014
und 2017 stiegen die Patentanmeldungen aus Österreich um ganze 1300
%. Die durchschnittliche Steigerungsrate anderer Länder betrug im
Vergleich 370 %.
Additive Fertigungsverfahren (AM) ermöglichen mithilfe des
Schichtbauverfahrens die Erstellung von komplexen Strukturen, die zur
Realisierung neuer Produkteigenschaften genutzt werden können. Auf
Basis eines digitalen 3-D-Modells lassen sich mittels AM Teile aus
einer Vielzahl von Materialien wie Kunststoffe, Metalle oder
Keramiken erstellen, die konventionell nicht fertigbar wären. AM ist
somit auch eine digitale Produktionstechnologie und als solche einer
der Haupttreiber der vierten industriellen Revolution. Die
ressourcenschonenden, flexiblen und dezentralen additiven
Produktionsverfahren ebnen dabei nicht nur den Weg zu einer
sichereren, intelligenteren und nachhaltigeren Welt, sondern
revolutionieren mit wachsender technologischer Reife ganze Industrien
und Märkte.
Zwtl.: Rekordanstieg bei AM-Patentanmeldungen aus Österreich
Patente beschreiben die Rechte, die für neue, erfinderische und
industrielle anwendbare Technologien gewährt werden. Sie helfen
Erfindern, Investitionen, Lizenzabkommen und Marktexklusivität zu
sichern und leisten somit einen wesentlichen Beitrag zur Sicherung
der künftigen Wirtschaftsleistung. Patentanmeldungen können somit
einen frühen Hinweis über die künftige Entwicklung der additiven
Fertigung und deren Auswirkung auf regionale Märkte liefern. Eine vor
Kurzem veröffentlichte Studie des europäischen Patentamts (EPO) zeigt
ein umfassendes Bild der aktuellen Trends und aufstrebenden
Marktführer bei AM-Technologien. Im Betrachtungszeitraum 2014 bis
2017 stieg die Anzahl der AM-Patentanmeldungen international um 370
%. Österreich verzeichnet dabei von allen Ländern den größten Anstieg
und sichert sich mit einer weit überdurchschnittlichen
Steigerungsrate von 1300 % den internationalen Spitzenplatz.
Zwtl.: Patentanmeldungen als früher Indikator der Wirtschaftsleistung
"[Patenteinreichungen sind nach wie vor ein sehr guter Indikator
für die Innovationskraft einer Region] (
http://)“, beschreibt
Univ.-Prof. Jürgen Stampfl, Universitätsprofessor für Werkstoffe und
Additive Fertigungstechnologien an der TU-Wien die Situation. „Sie
untermauern nicht nur das technologische Potenzial und die
Wettbewerbsfähigkeit in einer globalen Wirtschaft, sondern sind auch
ein Maßstab dafür, wie ernsthaft die Innovatoren an einer
wirtschaftlichen Umsetzung ihrer Ideen interessiert sind. In diesem
Sinne sind die Zahlen zu den Steigerungen bei österreichischen
Einreichungen als sehr erfreulich zu betrachten.", so Stampfl weiter.
„Die sehr erfreulichen Daten der Patentstatistik in der Additiven
Fertigung sehe ich als Garant für die Fortsetzung der hervorragenden
Entwicklung des österreichischen AM-Sektors. Das, was heute erdacht
und nach einem Patentierungsverfahren erfolgreich als wirklich „NEU“
selektiert wurde, sichert mittel- und langfristig die österreichische
Wettbewerbsfähigkeit und viele Arbeitsplätze.“, bestätigt auch
Univ.-Prof. Franz Haas vom Institut für Fertigungstechnik an der
TU-Graz.
Zwtl.: Grundlagenforschung aus Österreich
Die österreichischen Universitäten tragen mit ihrer
AM-Grundlagenforschung auf internationalem Höchstniveau dabei
wesentlich zum Erfolg der heimischen Innovationen bei. So erhielt der
Physiker Harald Plank vom Institut für Elektronenmikroskopie und
Nanoanalytik an der TU Graz erst kürzlich den renommierten und mit
150.000 Euro dotierten Houska-Forschungspreis für seine Arbeiten im
Bereich des 3D-Nanoprinting verliehen. „Heimische Innovationen im
Bereich der Zukunftstechnologien leisten einen wesentlichen Beitrag
zum Erfolg österreichischer Unternehmen“, so Dr. Richard Lang vom
Institut für Innovationsmanagement an der JKU Linz. „In Kombination
mit digitalen Geschäftsmodellen können regionale Betriebe damit
internationale Märkte erschließen und so lokale Wirtschaftsräume
maßgeblich stärken“.
Zwtl.: Die Innovationskraft von 3-D-Druck beschleunigt sich zunehmend
Aber auch abgesehen der Rekordzunahme in Österreich verzeichnete
das EPO rasant wachsende AM-Patentanmeldungen. Zwischen 2015 bis 2018
wuchsen die AM-Patentanmeldungen beim EPO mit einer
durchschnittlichen Jahresrate von 36 %, mehr als zehnmal so schnell
als der Durchschnitt aller anderen Patentanmeldungen im gleichen
Zeitraum (3,5 %). So wurden alleine im Jahr 2018 beim EPO mehr als
4.000 Patentanmeldungen für Erfindungen im Zusammenhang mit AM
eingereicht. Neue industrielle Anwendungen von AM-Technologien machen
dabei den größten Anteil der Patentanmeldungen aus (50 %). Andere
Patentanmeldungen beziehen sich auf Maschinen und Verfahren (38 %),
Materialinnovationen (26 %) und digitale Technologien (11 %). Fast 23
% der Anmeldungen beziehen sich auf zwei oder mehr dieser
verschiedenen Technologiesektoren.
Zwtl.: Europa überholt die USA
In den letzten Jahren konnten neben der USA vor allem Europa seine
Position als globale Drehscheibe für AM-Technologien stark ausbauen.
Europa zeichnete sich dabei für 47 % der AM-Patentanmeldungen
verantwortlich und sichert sich so einen beachtlichen Vorsprung
gegenüber der zweitplatzierten USA, aus der 35 % der
Patentanmeldungen stammen. Die Patentanmelder sind Einzelpersonen,
Unternehmen jeglicher Größe und Branche sowie Universitäten mit
unterschiedlichen Forschungsschwerpunkten. Die meisten
Patentanmeldungen seit 2010 verzeichnete jedoch der Medizin- und
Gesundheitssektor, gefolgt vom Energie- und Transportsektor. Auf
Unternehmen mit weniger als 1.000 Beschäftigten entfielen 22 % der
Anträge und von einzelnen Erfindern und Unternehmen mit weniger als
15 Mitarbeitern stammten 12 % der Patentanmeldungen.
Zwtl.: Über AM-Austria
Die Technologieplattform AM-Austria ist ein Non-Profit-Verein,
der sich seit 2018 zur Förderung und Unterstützung der
österreichischen Additive Manufacturing Branche einsetzt. Die
Plattform wird vom Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt,
Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) unterstützt
und verfolgt das Ziel, Österreich zu einem innovativen Vorreiter im
Bereich Additive Manufacturing auszubauen, um das enorme Potenzial,
das in dieser Technologie steckt, für diesen Standort zu heben. Mit
bereits mehr als 70 Mitgliedern aus Industrie, Forschung und
Gewerbe zählt die junge Initiative zu den aktivsten und größten
Technologieplattformen in Österreich.
Quelle
Europäisches Patentamt (2020). [Patents and additive manufacturing.
Trends in 3D printing technologies] (
https://epo.org/trends-3dp).
Aktien auf dem Radar:FACC, Österreichische Post, Zumtobel, Frequentis, Agrana, AT&S, Warimpex, Bawag, Flughafen Wien, voestalpine, DO&CO, EVN, Mayr-Melnhof, Wienerberger, Andritz, Verbund, Hutter & Schrantz, Palfinger, Heid AG, Semperit, SW Umwelttechnik, Oberbank AG Stamm, Linz Textil Holding, Rath AG.
Vienna International Airport
Die Flughafen Wien AG positioniert sich durch die geografische Lage im Zentrum Europas als eine der wichtigsten Drehscheiben zu den florierenden Destinationen Mittel- und Osteuropas. Der Flughafen Wien war 2016 Ausgangs- oder Endpunkt für über 23 Millionen Passagiere.
>> Besuchen Sie 61 weitere Partner auf boerse-social.com/partner
Mehr aktuelle OTS-Meldungen HIER