22.01.2025, 7862 Zeichen
Wien (OTS) - Österreich ist Teil einer neuen großen europäischen
Initiative: Der
Aufbau nationaler Chips-Kompetenzzentren in allen EU-Mitgliedsstaaten
unterstützt die Ziele des „EU Chips Act“ die Produktionskapazität für
Chips auf 20 % des Weltmarkts bis 2030 zu erhöhen und fördert die
technologische Souveränität Europas. Unter der Leitung des Silicon
Alps Clusters startete das österreichische Chips Competence Center (
AT-C³) offiziell am 1. Januar 2025.
Zwtl.: Europäischer Fokus auf digitale Unabhängigkeit
Das österreichische Kompetenzzentrum ist eines von 29 Zentren in
der EU, die im Rahmen des EU Digital Europe Programmes (DEP)
errichtet werden. Ziel ist es, ein Netzwerk von „One-Stop-Shops“ für
Chips-Technologien aufzubauen, die Unternehmen, Start-ups und
Forschungseinrichtungen bei der Entwicklung und Umsetzung von
Innovationen unterstützen. Mit einer Gesamtförderung von 8 Millionen
Euro, je zur Hälfte von der EU und dem österreichischen Staat, wird
AT-C³ als Schlüsselakteur für die Halbleiterindustrie etabliert.
Das neue Komptenzzentrum bietet künftig Zugang zu europäischen
Pilotlinien und Designplattformen, verbessert die Qualifikation der
Arbeitskräfte und unterstützt insbesondere KMUs und Start-ups. 55 %
der Fördermittel sind speziell für diese Zielgruppen reserviert.
Damit wird nicht nur das heimische Elektronik-Ökosystem gestärkt,
sondern auch der Weg für innovative Lösungen in Bereichen wie
Advanced Materials, Thin Film Technologies sowie Quantum- und
Photonics-, aber auch Cyber Security Technologien geebnet. Bis Ende
2025 werden konkrete Services ausgearbeitet, die Unternehmen und
Forschung einen einfachen Zugang zu diesen Technologien ermöglichen.
Teil des Konsortiums sind: AIT Austrian Institute Of Technology,
Materials Center Leoben (MCL), Polymer Competence Center Leoben (PCCL
), Silicon Austria Labs (SAL), Technische Universität Graz (TUG),
Silicon Alps Cluster (SAC) sowie ESBS-Austria als Associated Partner.
Zwtl.: AIT ist technischer Schrittmacher in wesentlichen
Schlüsseltechnologiebereichen
Das AIT Austrian Institute of Technology bringt wesentliche
Schlüsseltechnologien und Kompetenzen in das Konsortium ein. Es gilt
heute als führendes Kompetenzzentrum für die Entwicklung von
Quantentechnologien und Photonics-on-the-Chip-Lösungen in Europa und
spielt eine wichtige Rolle im European Quantum Flagship Programme und
in der EuroQCI-Initiative, die sich auf den Aufbau einer hochsicheren
Quanteninfrastruktur in der gesamten EU konzentrieren. Ein aktuelles
Projekt ist z.B. QCI-CAT, das sich mit der Entwicklung einer
Quantenkommunikationsinfrastruktur für hochsichere
Behördenanwendungen in der EU beschäftigt und spezifische Anwendungen
in Österreich implementieren wird. Auch auf nationaler Ebene ist das
AIT federführend an Projekten beteiligt, die sich mit quantensicherer
Kryptographie für die Übertragung vertraulicher Informationen
zwischen Behörden beschäftigen und im Rahmen des nationalen
Sicherheitsforschungsprogramms KIRAS vom Bundesministerium für
Finanzen (BMF) finanziert werden. Weitere wichtige Entwicklungen
werden im Rahmen des europäischen Projekts PETRUS durchgeführt, das
die Entwicklung der nächsten Generation von
Quantenkommunikationsnetzwerken in Europa mit dem Ziel des Aufbaus
eines europäischen Cyber-Abwehrschildes auf Basis einer
Quantenkommunikationsinfrastruktur umfasst. Der dafür notwendige
Aufbau einer europäischen Herstellerindustrie wird unter anderem
durch die Initiative Nostradamus unterstützt, die den Aufbau einer
Testinfrastruktur für Quantum Key Distribution (QKD) in Europa
adressiert, die zukünftig die Evaluierung von QKD-Geräten
europäischer Hersteller ermöglichen soll.
Ein besonderer Schwerpunkt der Quantenforscher:innen liegt auf
der Miniaturisierung der für die Quantenkommunikation benötigten
Geräte, als Vorbereitung für eine breite Markteinführung. Licht (
Photonen) spielt dabei eine wesentliche Rolle, da es durch die
Nutzung spezieller quantenoptischer Phänomene zur Realisierung
einfacher photonischer und kleinster Schaltkreise für die
Realisierung quantenoptischer Systeme in
Quantenkommunikationsnetzwerken eingesetzt werden kann. Das AIT
verfügt über international anerkannte Expertise auf dem Gebiet der
photonischen Sensorik , die eine wesentliche Schlüsseltechnologie
darstellt, da sie in Zukunft signifikante Leistungssteigerungen
gegenüber herkömmlichen Technologien ermöglichen und die Reichweite
und Auflösung von Sensorsystemen deutlich verbessern wird. Die so
entstandene marktreife Quantenverschlüsselungstechnologie (engl.
Quantum Key Distribution - QKD) nutzt die Prinzipien der
Quantenmechanik, um die Kommunikation zu sichern, indem die Schlüssel
zur Entschlüsselung der Information mit Hilfe von Photonen bzw.
Quantenlichtteilchen übertragen werden. Jeder Versuch, diese
Quantenschlüssel abzufangen, unterbricht ihren Zustand und warnt die
Nutzer:innen vor möglichen Lauschangriffen. Diese Technologie
garantiert einen grundsätzlich sicheren Datenaustausch und stellt QKD
an die Spitze der Cybersicherheit. Mit diesen photonischen
Technologieentwicklungen für die IT- und Telekommunikationsindustrie
leistet das AIT einen wichtigen Beitrag für den High-Tech
Industriestandort Österreich.
Mit seiner langjährigen Erfahrung im Bereich der Cybersicherheit
hat sich das AIT als vertrauenswürdiger Partner für nationale
Behörden und als angesehene Institution in der europäischen
Forschungsgemeinschaft etabliert. Die Expert:innenteams des AIT
nutzen maschinelles Lernen, um innovative Technologien und Lösungen
für die immer komplexer werdende Cybersicherheitslandschaft zu
entwickeln. Dieser proaktive Ansatz trägt dazu bei, Bedrohungen, die
sich aus der zunehmenden Komplexität und Vernetzung von IKT-
Infrastrukturen ergeben, zu minimieren und unbekannte
Angriffsvektoren zu bekämpfen. Die spezialisierten IT-
Sicherheitslösungen und -Dienstleistungen des AIT setzen Maßstäbe in
der Branche und fördern durch österreichisches Know-how die
Wettbewerbsfähigkeit heimischer Produkte am Weltmarkt.
Aufbauend auf dieser Technologie- und Forschungskompetenz bietet
das AIT heute weltweit Cybersicherheit-Trainings und -Übungen an, um
die Gesellschaft, Anbieter kritischer Infrastrukturen und Unternehmen
zu unterstützen. Das AIT hat eine einzigartige digitale und hybride
Simulationsplattform entwickelt und betreibt am Standort Wien ein
Trainingszentrum - die AIT Cyber Range. Die AIT Cyber Range hat sich
zu einer Einrichtung von internationalem Rang entwickelt, die
Organisationen wie die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) - die
das AIT zum weltweit ersten Collaborating Centre der IAEA im Bereich
Cyber Security für die nukleare Sicherheit in den IAEA
Mitgliedsstaaten ernannt hat - bei ihren Trainings und Übungen
unterstützt und Trainings und Übungen für Kunden in Österreich und
darüber hinaus durchführt.
Helmut Leopold, Head of Center for Digital Safety & Security, AIT
Austrian Institute of Technology: „Mit AT-C³ stärken wir unserer
Serviceleistungen für den Wirtschaftsstandort Österreich. Unsere
international führenden Kompetenzen in den Bereichen
Quantentechnologien, Photonik und Cybersicherheit können wir auf
diese Weise noch effektiver österreichischen Unternehmen zur
Verfügung stellen. Gleichzeitig eröffnet sich uns dadurch die
Möglichkeit, eine Brücke zu den europaweiten Netzwerken und
Kompetenzen in diesen Schlüsseltechnologien zu bilden.“
Andreas Kugi, Scientific Director, AIT Austrian Institute of
Technology: „Das AT-C³ ist ein weiterer wichtiger Eckpfeiler, um
Österreichs führende Rolle in der europäischen Halbleiter- und Chips-
Industrie zu stärken. Indem wir unsere Expertise in den
Schlüsseltechnologien Quanten, Photonik und Cybersicherheit bündeln,
leisten wir einen entscheidenden Beitrag zur technologischen
Souveränität Europas und schaffen eine starke Grundlage, um die
Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit der österreichischen
Wirtschaft nachhaltig zu fördern.“
Börsepeople im Podcast S17/14: Nastassja Cernko
Aktien auf dem Radar:RHI Magnesita, Rosenbauer, EuroTeleSites AG, Amag, Lenzing, Semperit, OMV, Österreichische Post, ATX, ATX Prime, ATX TR, Andritz, Erste Group, Uniqa, Porr, DO&CO, VIG, Rosgix, Bawag, Addiko Bank, AT&S, Kapsch TrafficCom, Josef Manner & Comp. AG, Marinomed Biotech, Pierer Mobility, Wienerberger, Warimpex, Palfinger, UBM, Frequentis, Flughafen Wien.
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