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Ökostrom-HV 3: Über Astrid Kiener, Maria Zesch, Martin Krill, Hartmuth Beck und Thomas Tiroch (Günter Luntsch)

06.07.2018, 5696 Zeichen

Ökostrom-HV 3. Nach Trckas Abschiedsworten stellte sich Astrid Kiener vor, die erneut für den Aufsichtsrat kandidierte. Unternehmensberaterin im Bereich Energie. Sie ließ uns wissen, dass sie keine bequeme Aufsichtsrätin gewesen sei, sie entschuldigte sich dafür. Sie käme halt aus dem Controlling, schaue auf die Kosten, und das werde auch so bleiben. Es sei wichtig, dass die Ökostrom in jedem Segment positiv ist, es dürfe keine Quersubventionen geben. Das dritte Standbein, der Handel, sei wichtig für Kraftwerke, die aus dem (geförderten) Tarif herausfallen. Sie finde es schade, dass es so viele angebliche Grünstromanbieter gäbe, aber so wenige echte, der Entwurf des Ökostromgesetzes 2020 sei schauderhaft, es brauche noch Lobbyarbeit, Ökostrom sei da ziemlich zusammengeschnitten. Ja, sie habe für das Gasprodukt gestimmt, um auch Kunden, die nicht die Wahl haben, wie sie ihre Wohnung heizen, die Wahl zu ermöglichen, zur Decarbonisierung beizutragen, wir dürfen uns hier nicht selbst Fesseln auferlegen. Sie stehe nach wie vor zum Gasprodukt, denn nur wenn wir attraktiv seien, könnten wir Geld durch eine Kapitalerhöhung bekommen.

Maria Zesch stellte sich als Marketingexpertin und Geschäftsführerin der Deutsche Telekom bzw. T-Mobile vor, den Markennamen "Ökostrom" fand sie "grenzgenial". Nachhaltigkeit sei ihr ein persönliches Anliegen. Man habe ihr gleichzeitig woanders eine Funktion angeboten, aber sie habe sich für uns entschieden.

Martin Krill outete sich als Absolvent der TU Wien, Maschinenbau, er sei ausgebildeter Techniker, Diplomingenieur, sei bei Siemens in Deutschland gewesen und sei nach Österreich zur Fernwärme gewechselt, er habe eine eigene Planungsfirma, sei seit 12 Jahren Lektor an der WU, er sei seit 10 Jahren in der IG Windkraft, seit 3 Jahren sei er auch im Aufsichtsrat der Windkraft Simonsfeld. Seit 4 Jahren habe er einen eigenen Windpark, und er sei Vorsitzender des Umweltausschusses seiner Pfarre. Er lobte die Kompetenzen der anderen Kandidaten/innen als "wertvoll", aber Hauptgewinnbringer sei die Ökostrom Produktion. 35 Mio. Euro Investitionen stünden an, es brauche wieder einen Techniker, der das technische Grundverständnis habe. Immerhin koste eine Umweltverträglichkeitsprüfung eine halbe Mio. Euro, er wisse nicht, wer im Aufsichtsrat diese Kompetenz einbringen könne. Auch im Aktiengesetz stehe, dass auf Ausgewogenheit Bedacht zu nehmen sei. Er sei gegen den Erdgaseinstieg eingetreten, der Erdgaseinstieg sei durchgegangen, obwohl sich die Aktionäre dagegen ausgesprochen hätten. Wenn man schon ins Erdgas einsteigen wolle, dann mit klarem Ausstiegsszenario, z.B. 10% pro Jahr, dann wäre man 2027 aus dem Erdgas draußen. Die Ökostrom sei (im Ranking) weg, seit sie Gas eingeführt habe, mit einem Gasausstieg würde sie wieder Nr.1 sein.

Hartmuth Beck, als "Diplomingenieur" angesprochen, bedauerte, "leider nur Magister" zu sein. Er sei Geschäftsführer seines eigenen Unternehmens, IT-Dienstleistungen mit Schwerpunkt Energiewirtschaft. Er habe 20 Jahre Erfahrung in der Energiewirtschaft, habe beim Verbund die IT aufgebaut. Er sei nicht von Vorstand oder Aufsichtsrat vorgeschlagen worden, er hätte sich mehr Neutralität erwartet. Er sei kein Multifunktionär und strebe sein erstes Aufsichtsratsmandat an. Er sei selbst Kunde der Ökostrom AG und einer der 30 größten Aktionäre. Er halte es für wichtig, dass die Eigentümer im Aufsichtsrat sind. Es gäbe Argumente für und gegen das Gas, die Mehrheit der Aktionäre habe entschieden, diesen Weg (Anmerkung: welchen Weg jetzt? Für die Satzungsänderung brauchen wir 75%!) zu gehen, das sei zu respektieren. Dem Argument von Krill, dass auch ein Techniker im Aufsichtsrat sitzen sollte, könne er etwas abgewinnen, obwohl es ihm nicht viel helfen würde. Er bitte, nicht eine der beiden vom Aufsichtsrat vorgeschlagenen Kandidatinnen zu wählen, sondern einen der drei anderen Kandidaten.

Thomas Tiroch outete sich als früherer Gegner der Dividende, für ein Wachstumsunternehmen mache sie wenig Sinn, aber er habe die Idee verstanden, wir wollen ja eine gewisse Planungssicherheit am Markt. Er persönlich unterstütze den Vorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat zum Thema Gas, er glaube an die Vorteile. Die Ökostrom AG sei am Crowdinvestment-Markt über Conda sichtbar, er würde sich freuen, wenn wir an die Börse gehen könnten, das habe einfach Vorteile. Er sei an einer kleinen Energieberatung beteiligt, im Aufsichtsrat sollten die Eigentümer vertreten sein. Er würde ein Auge darauf haben, die Einkaufskosten pro User etwas hinunter zu drücken. Er werde die Ökostrom AG weiter engagiert unterstützen.

Die ersten beiden Stunden verrannen wie im Flug, wir wohnten interessanten Vorstellungen bei. Ich halte alle fünf Kandidaten/innen für geeignet, besonders gefiel mir, dass ihre Reden von gegenseitiger Wertschätzung getragen waren, es fiel kein einziges kritisches Wort über Mitbewerber. Aber es wurden nur zwei gewählt. Ich dachte, es würde eine Abstimmung zwischen dem Pro-Gas-Lager und dem Gegen-Gas-Lager werden, tatsächlich aber wurde über die vom Aufsichtsrat vorgeschlagenen Kandidatinnen zuerst abgestimmt, und wir kennen ja das Stimmverhalten der Österreicher: Schon für eine "Enthaltung" muss man sich exponieren, bei einem "Nein" glaubt man, vom ganzen Saal angestarrt zu werden, also lässt man die Hand gemütlich unten und wird nicht auffällig, das zählt dann als "Ja". So gesehen hatten die vom Aufsichtsrat vorgeschlagenen Kandidatinnen einen beträchtlichen Startvorteil. Wer Bedarf an den dieses Mal unterlegenen, aber offenbar recht fähigen Kandidaten hat: den Bewerbungen sind ihre e-Mail-Adressen beigefügt, bei echtem Interesse einfach die Ökostrom AG oder Boerse Social kontaktieren!


(06.07.2018)

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