01.10.2024, 3754 Zeichen
Berlin (OTS) - Der Marine Stewardship Council (MSC) appelliert an die
Fischereinationen im Nordatlantik, den politischen Stillstand zu
beenden und sich auf eine dauerhafte Quotenaufteilung für Atlanto-
Skandischen Hering, Blauem Wittling und Makrele zu einigen. Dieser
Aufruf folgt der Veröffentlichung neuer wissenschaftlicher Daten des
Internationalen Rates für Meeresforschung (ICES), die einen
besorgniserregenden, anhaltenden Abwärtstrend für den Hering und die
Makrele zeigen. Beide Bestände zählen traditionell zu den größten und
wirtschaftlich wichtigsten Fischbeständen Europas.
Zu viel gefischt: Hering und Makrele im freien Fall
Der Bestand des atlanto-skandischen Herings ist seit 2008 von 6,9
Millionen Tonnen auf 3,1 Millionen Tonnen geschrumpft und fiel in
diesem Jahr unter die kritische Bestandsgröße, ab der die
langfristige Gesundheit eines Bestand gefährdet ist. Der
Makrelenbestand ist seit 2015 von 7,26 Millionen Tonnen auf heute 2,8
Millionen Tonnen gesunken und liegt damit nur noch knapp über jener
Gefährdungsschwelle.
Aus dem aktuellen ICES-Gutachten geht zudem hervor, dass die
Fänge von atlanto-skandischem Hering und Makrele die wissenschaftlich
empfohlenen Grenzwerte, ähnlich wie in den Vorjahren, erneut um 33%
bzw. 35% überschritten haben. Grenzwerte werden festgelegt, um die
langfristige Überlebensfähigkeit von Fischbeständen zu sichern. Ihre
ständige Überschreitung gefährdet die Gesundheit der Meere ebenso wie
die Wirtschaft und die Existenzgrundlage der Fischer.
Eine aktuelle Datenauswertung des MSC zeigt, dass allein in den
letzten sieben Jahren die Gesamtfänge von atlanto-skandischem Hering,
Makrele und Blauem Wittling die wissenschaftlich empfohlene Fangmenge
um knapp ein Drittel, oder 5,3 Millionen Tonnen, überschritten haben.
Dies bedeutet 5,3 Millionen Tonnen Fisch, die, wenn die
wissenschaftlichen Empfehlungen befolgt worden wären, im Meer hätten
bleiben müssen.
Der Grund des Übels: Fehlende Fangquotenvereinbarungen für den
Nordostatlantik
Atlanto-skandischer Hering, Makrele und Blauer Wittling werden
von einigen der reichsten Nationen der Welt befischt. Doch die
Regierungsverhandlungen bezüglich der Quotenverteilung sind seit
Jahren festgefahren. Stattdessen legt jedes Land seine eigene Quote
fest - mit der Konsequenz, dass die Summe der einzelnen Quoten
deutlich über der wissenschaftlichen Empfehlung liegt. So führt das
Scheitern politischer Verhandlungen zu Überfischung.3
Erin Priddle, Regionaldirektorin für den MSC in Nordeuropa: " Die
jüngsten Daten zu atlanto-skandischem Hering und Makrele sind
besorgniserregend. Diese beiden ikonischen Fischarten sind für das
marine Ökosystem, für den europäischen und globalen Markt und für die
Fischer selbst von großer Bedeutung. Die Regierungen dürfen nicht
weiter zögern, eine gemeinsame, nachhaltige Quotenvereinbarung zu
treffen. Wir brauchen diese dringend, um die Gesundheit der
Fischbestände im Nordostatlantik auch für künftige Generationen
sicherstellen zu können. Das bevorstehende Treffen der
nordostatlantischen Küstenstaaten im Oktober 2024 muss Anlass sein,
eine solche Vereinbarung endlich zu treffen ".
Konsequenzen auch für die Verbraucher
Das Ausbleiben von Fortschritten bei der Festlegung nachhaltiger
Fangquoten hat auch dazu geführt, dass die Herings-, Makrelen- und
Blauer Wittlings-Fischereien im Nordostatlantik 2019 und 2020 ihre
MSC-Zertifizierung verloren haben. Dies hat auch die Verfügbarkeit
von nachhaltigem Fisch für die Verbraucher erheblich eingeschränkt.
In Deutschland gibt es kaum mehr nachhaltige Makrelenprodukte im
Regal, und der Anteil zertifiziert nachhaltiger Heringsprodukte im
Einzelhandel ging von 83% im Jahr 2020 auf 40% im Jahr 2024 zurück.
LINKS: ICES advice 2024: Herring // ICES advice 2024: Mackerel
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AT&S
Austria Technologie & Systemtechnik AG (AT&S) ist europäischer Marktführer und weltweit einer der führenden Hersteller von Leiterplatten und IC-Substraten. Mit 9.526 Mitarbeitern entwickelt und produziert AT&S an sechs Produktionsstandorten in Österreich, Indien, China und Korea und ist mit einem Vertriebsnetzwerk in Europa, Asien und Nordamerika präsent. (Stand 06/17)
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