09.03.2021
Wien (OTS) - 77 % der befragten österreichischen und deutschen
Führungskräfte erachten eine regelmäßige Kontrolle der Mitarbeitenden
als notwendig – dies erhebt der aktuelle Hernstein Management Report.
Eine Mehrheit von 59 % der Führungskräfte meint, dass Macht ein
notwendiger Teil der Führungsarbeit sei. Es zeigt sich, dass der
Machtbegriff eher negativ besetzt ist und bei knapp einem Drittel der
Befragten negative Assoziationen weckt.
„Für mich ist vor allem der Wunsch nach Kontrolle, den mehr als
drei Viertel der Befragten kurz nach dem ersten Corona-Lockdown
angaben, überraschend. Grundsätzlich sind meines Erachtens jene
Führungskräfte langfristig erfolgreich, die über Vertrauen und
Ergebnisleistung führen. Und gerade durch die große Zahl an
Mitarbeitenden im Homeoffice kann das Vertrauen die elementare Basis
für die Führungsarbeit sein. Durch die Arbeit an sich selbst und
durch gezielte Maßnahmen im Team kann jedenfalls an der
Vertrauenskultur gearbeitet werden“, meint Mag. (FH) Michaela
Kreitmayer, Leiterin des Hernstein Instituts für Management und
Leadership, zu diesen Ergebnissen.
Zwtl.: Autorität ist die „gute Seite“ der Macht
84 % der Führungskräfte sehen den Begriff „Autorität“ positiv
(negativ: 7 %) und assoziieren damit Eigenschaften wie souveränes
Auftreten, Ausstrahlung und auch Mitarbeiterorientierung. Umgekehrt
haben lediglich 20 % der Führungskräfte positive Wahrnehmungen zum
Begriff „Macht“ und 30 % negative Assoziationen, wie beispielsweise
Machtmissbrauch, Ungerechtigkeit oder Egoismus. 10 % der Befragten
stellen überhaupt in Abrede, dass Macht etwas mit Führung zu tun
habe. Interessant: In Deutschland wird der Machtbegriff noch etwas
kritischer gesehen als in Österreich (33 % versus 27 % negative
Assoziationen).
Zwtl.: Je höher die Managementebene, desto höhere Priorität für
Kontrolle
Die oberste Führungsebene hat die meiste Affinität zu Kontrolle.
32 % stimmen der Aussage voll und ganz zu, dass Führung ohne
regelmäßige Kontrolle nicht funktioniert. Im unteren Management sind
es mit 22 % deutlich weniger. Interessanterweise sind die
Unternehmensinhaberinnen und -inhaber weniger kontrollorientiert als
das Top-Management. Sie liegen mit 27 % ungefähr gleich auf mit dem
mittleren Management (26 %). Nach Branchen wird das
Kontrollerfordernis am stärksten im Finanzdienstleistungsbereich
gesehen (28 %), während diese Meinung im öffentlichen Sektor am
schwächsten ausgeprägt ist (17 %).
Zwtl.: Führungskräfte vertreten eine positive Fehlerkultur
Wenn Fehler auftreten, spricht sich eine überwältigende Mehrheit
von 94 % der Führungskräfte für einen offenen Umgang damit aus, um
Lehren aus den Fehlern zu ziehen (davon 59 % voll und ganz). Auf der
anderen Seite halten 38 % nach Fehlleistungen rasche Sanktionen für
notwendig. Bei Führungskräften der unteren und mittleren
Führungsebenen ist die Fehlertoleranz mit jeweils 61 % größer als im
Top-Management und unter den Inhaberinnen und Inhabern (jeweils 55
%).
Mag. (FH) Michaela Kreitmayer, Leiterin Hernstein Institut für
Management und Leadership, kommentiert dies folgendermaßen: „Es ist
schön zu sehen, dass sich 9 von 10 Führungskräften für einen offenen
Umgang mit Fehlern aussprechen. Diese Haltung ist gerade für die
Weiterentwicklung jeder bzw. jedes Einzelnen wichtig – und auch für
das Weiterkommen des Unternehmens. Erst durch das Lernen aus Fehlern
wird Innovation möglich gemacht. Und gerade diese ist aufgrund der
aktuellen Veränderungen notwendig und ein wichtiger Schritt in die
richtige Richtung.“
Zwtl.: Kooperativer Ansatz zwischen den Führungskräften
Nicht nur in Bezug auf die Mitarbeitenden zeigt sich der Wunsch
nach einem konstruktiven Verhältnis, sondern auch auf der kollegialen
Ebene zwischen den Führungskräften. 42 % halten es für sehr wichtig,
dass sich Führungskräfte mit anderen vernetzen, weitere 48 % sehen
das eher so. Mit 47 % hat die gegenseitige Vernetzung im
Dienstleistungsbereich den höchsten Stellenwert, im Handel mit 38 %
den relativ geringsten.
Gegen eine offene Informationskultur zwischen den Abteilungen
sprechen sich nur 17 % klar aus. Sie stimmen der Aussage, dass es
manchmal besser sei, wenn die anderen Abteilungen nicht alles
wüssten, voll und ganz zu. 45 % der Befragten sind eher dieser
Ansicht. Besonders ausgeprägt ist diese Haltung bei Führungskräften
im Personalbereich: Von ihnen stimmen 26 % voll und ganz der
betreffenden Aussage zu.
Eine Konkurrenz zwischen den Führungskräften wird von einer klaren
Mehrheit von 57 % abgelehnt. Nur 9 % stimmen der Aussage voll und
ganz zu, dass diese die Organisation vorwärtsbringen würde. Das obere
Management kann einer Konkurrenz zwischen Kolleginnen und Kollegen
noch am meisten abgewinnen. Hier befürworten 17 % diese voll und
ganz. Hingegen liegt der diesbezügliche Wert der Inhaberinnen und
Inhaber genau im Durchschnitt: Sie lehnen ebenfalls eine Konkurrenz
zwischen den Führungskräften ab.
Zwtl.: Über die Studie
Der Hernstein Management Report erhebt seit über 20 Jahren ein
jährliches Stimmungsbild unter Führungskräften und Unternehmerinnen
und Unternehmern in Österreich und Deutschland. Befragungszeitraum
für die aktuelle Ausgabe: Mai 2020; befragte Personen: 1.548
Führungskräfte sowie Unternehmerinnen und Unternehmer, davon 632 in
Österreich und 916 in Deutschland. Befragungsart: Online-Befragung,
durchgeführt von Triple M Matzka Markt- und Meinungsforschung KG. Den
vollständigen Report mit Infografiken finden Sie unter
[www.hernstein.at/hmr] (
https://www.hernstein.at/hmr)
Aktien auf dem Radar:Telekom Austria, Zumtobel, Rosenbauer, Marinomed Biotech, FACC, EVN, voestalpine, Verbund, RBI, Polytec Group, Rosgix, DO&CO, Semperit, Palfinger, Amag, SW Umwelttechnik, Oberbank AG Stamm, CA Immo, Kapsch TrafficCom, Mayr-Melnhof, SBO, Wienerberger, Warimpex.
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