26.09.2023,
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Wien (OTS) - „Während verschiedene Akteure versuchen, den
Lebensmittelhandel für die hohe Inflation verantwortlich zu machen,
kämpfen zahlreiche Nahversorger ums Überleben“, schlägt Christian
Prauchner, der Obmann des Lebensmittelhandels in der WKÖ, Alarm. Laut
Schätzungen der Wirtschaftskammer wird bis zum Ende dieses Jahres die
traurige Bilanz von 200 geschlossenen Nahversorgern verzeichnet
werden - eine direkte Folge der anhaltenden Energiekrise. Sollte der
bereits beschlossene Energiekostenzuschuss 2 (EKZ2) nicht rasch in
Kraft treten, droht diese Zahl dramatisch anzusteigen.
„Die Regierung hat den Energiekostenzuschuss bereits Ende 2022
beschlossen, um den Unternehmen bei der Bewältigung der steigenden
Energiekosten zu helfen. Dieser Schritt war von entscheidender
Bedeutung, um die wirtschaftliche Gesundheit unserer Betriebe
sicherzustellen. Bedauerlicherweise wurden die für diese
Unterstützung vorgesehenen bis zu 150 Millionen Euro bis dato nicht
ausgezahlt“, betont Prauchner.
Die Hauptschwierigkeit liegt derzeit in einer ausstehenden
Richtlinie, die seit neun Monaten auf Verabschiedung wartet. Dies
führt dazu, dass die ursprünglich geplante Antragsstellung im
September nicht mehr realistisch ist. „Damit der
Energiekostenzuschuss 2 rechtzeitig umgesetzt werden kann, ist es
dringend erforderlich, dass die Richtlinie bis spätestens Ende
September in Brüssel vorliegt. Nur so kann die geplante Antragsfrist
von Mitte Oktober bis Anfang November eingehalten werden. Uns bleiben
also nur wenige Tage“, so Prauchner.
Zwtl.: Beispiel: Ein Lebensmittelhändler aus Oberösterreich mit 5
Mitarbeitern
Das Beispiel eines Nahversorgers aus Oberösterreich, der fünf
Mitarbeiter beschäftigt, verdeutlicht, wie dramatisch die Lage für
diese Kaufleute ist. Im Rahmen einer Offenlegung seiner
Geschäftsergebnisse gegenüber der WKO zeigt sich eine alarmierende
Entwicklung:
Die Stromkosten sind von Januar bis Mai 2022 im Vergleich zum
gleichen Zeitraum im Jahr 2023 um stolze 226,1 Prozent gestiegen und
haben sich somit mehr als verdreifacht. Während der Kaufmann im
Vergleichszeitraum 2022 noch einen bescheidenen Überschuss
verzeichnen konnte, machen die Energiekosten 2023 bereits mehr als
40% des Deckungsbeitrags aus. Nach Abzug aller weiteren Kosten ergibt
sich bereits für die ersten 5 Monate des Jahres ein Verlust von mehr
als 10.000 EUR. Der Kaufmann, der anonym bleiben möchte, äußert seine
Besorgnis: „Wenn nicht bald Unterstützung kommt, werden wir dieses
Jahr wirtschaftlich nicht überleben.“ Dieses Schicksal teilen
zahlreiche weitere Kaufleute, die aufgrund explodierender
Energiekosten bereits ihre Türen für immer schließen mussten.
Christian Prauchner appelliert daher eindringlich an die Politik:
„Wenn wir nicht wollen, dass unsere Nahversorgung stirbt und damit
die Lebensqualität in unseren Dörfern und Gemeinden, müssen wir
umgehend handeln! Wir dürfen nicht zulassen, dass unsere Kaufleute
aufgrund bürokratischer Hindernisse und politischer Diskussionen in
ihrer Existenz bedroht werden.“ (PWK316/DFS)
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