29.06.2022,
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Wien (OTS) - 29.06.2022 – 27 Prozent der österreichischen Unternehmen
planen, ihren Personalstand bis Jahresende zu erhöhen. Viele davon
tun sich jedoch schwer, die vakanten Stellen mit den richtigen
Personen zu besetzen. Um dem gegenwärtigen Arbeitskräftemangel
entgegenzuwirken, erwarten sich die Unternehmen eine rasche und
praxisnahe Modernisierung des heimischen Schul- bzw. Bildungssystems
sowie die Umsetzung einer konsequenten Ausbildungsoffensive seitens
der Bundesregierung. Eigenschaften, auf die im Recruiting aktuell
besonders Wert gelegt wird, sind Zuverlässigkeit bzw.
Verantwortungsbewusstsein, fachliche Qualifikation und „social
skills“. Zu diesen Ergebnissen gelangt der Austrian Business Check
des KSV1870, an dem rund 1.300 Unternehmen teilgenommen haben.
Jedes vierte heimische Unternehmen (27 %) möchte seinen Personalstand
in diesem Jahr erhöhen oder hat dies bereits getan. Ganz besonders
ist dies in Vorarlberg (41 %), Wien (33 %) und Kärnten (30 %) der
Fall – ebenso im Gastgewerbe (43 %) und der Elektronischen
Datenverarbeitung (40 %). Eher seltener hingegen im Burgenland (14 %)
und der Steiermark (19 %). Darüber hinaus planen zwei Drittel der
Betriebe (67 %), frei werdende Stellen nachzubesetzen. „Die Angst,
dass durch die zunehmende Digitalisierung Arbeitsplätze verloren
gehen könnten, hat sich bis jetzt nicht bewahrheitet. Im Gegenteil:
Viele Unternehmen sind händeringend auf der Suche nach gut
ausgebildeten Fachkräften, die sie im Moment jedoch nur schwer
finden“, erklärt Mag. Ricardo-José Vybiral, MBA, CEO der KSV1870
Holding AG. Zudem zeigt sich, dass vor allem junge Unternehmen (max.
4 Jahre) einen Mitarbeiterzubau ins Auge fassen: Während das bei 39
Prozent der Jungunternehmen der Fall ist, sind es bei den etablierten
Firmen knapp 25 Prozent.
To-Do’s für die Regierung: Bildungssystem und betriebliche
Ausbildungsoffensive
Unterstützung, um den Arbeitskräftemangel in den Griff zu bekommen,
erwartet sich Österreichs Wirtschaft auch von der Bundesregierung –
und zwar lieber heute als morgen. Dabei steht das Thema Bildung
eindeutig im Fokus. Die zentralen Forderungen sind die praxisnahe
Modernisierung des Schul- bzw. Bildungssystems und die
Implementierung einer groß angelegten Ausbildungsoffensive direkt in
den Betrieben – mehr Ausbildungslätze vor Ort, finanzielle
Unterstützung von Ausbildungsbetrieben und die Entstigmatisierung des
Lehrberufes sind dabei zentrale Erwartungen. „Es gibt einen
inhaltlichen Turnaround seitens der Unternehmen, wenn es darum geht,
den eigenen Betrieb fit für die Zukunft zu machen. Dabei stehen nicht
mehr Steuererleichterungen und der Bürokratieabbau an erster Stelle,
sondern die Menschen und ihre Bildung“, erklärt Vybiral.
„Zeit des Forderns“ vorbei – Unternehmen müssen auf Arbeitnehmer
zugehen
Während in der Vergangenheit auch Quereinsteiger durchaus willkommen
waren, sind es aktuell vor allem die Faktoren
Zuverlässigkeit/Verantwortungsbewusstsein (77 %), die entsprechende
fachliche Qualifikation (59 %) und eine ausgeprägte soziale Kompetenz
in Verbindung mit dem Faktor „Muss ins Team passen“ (jeweils 41 %),
nach denen verstärkt Ausschau gehalten wird. Gleichzeitig zählen aber
auch Flexibilität, Lernbereitschaft und Loyalität gegenüber dem
Unternehmen zu den wesentlichsten Voraussetzungen. Darüber hinaus ist
den Unternehmen bewusst, dass die „Zeit des Forderns ohne
Gegenleistung“ vorbei ist und sich der Arbeitsmarkt hin zu einem
Arbeitnehmermarkt entwickelt hat. Auf die Frage, was Unternehmen
Arbeitssuchenden heutzutage bieten müssen, waren ein angenehmes
Arbeitsklima (63 %), eine gute Work-Life-Balance (49 %) und ein
leistungsorientiertes Gehalt (43 %) die Top-Antworten – gefolgt von
Home Office bzw. flexiblen Arbeitsmöglichkeiten und einem „sicheren
Arbeitsplatz“. Auffallend dabei ist: „Egal ob junges oder etabliertes
Unternehmen, ob Ost- oder Westösterreich – die heimischen Betriebe
gehen davon aus, mit einem guten Betriebsklima und einer guten
Work-Life-Balance am Arbeitsmarkt mehr Anklang zu finden als mit dem
Faktor Gehalt“, so Vybiral.
Zur Umfrage: Im Rahmen des Austrian Business Check befragt der
KSV1870 zweimal pro Jahr Österreichs Unternehmen, wie es um ihre
wirtschaftliche Situation bestellt ist. An der aktuellen Umfrage im
März 2022, die gemeinsam mit dem Markt- und
Meinungsforschungsinstitut Marketagent durchgeführt wurde, haben sich
mehr als 1.300 heimische Unternehmen beteiligt.
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